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Allgemeine Produkt-Technologie tierischer Lebensmittel

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Title: Folie 1 Author: UGossling Last modified by: UGossling Created Date: 3/24/2005 4:20:30 PM Document presentation format: Bildschirmpr sentation – PowerPoint PPT presentation

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Title: Allgemeine Produkt-Technologie tierischer Lebensmittel


1
Allgemeine Produkt-Technologie tierischer
Lebensmittel
Allgemeine Produkttechnologie T
Technologie tierischer Lebensmittel
2
Lebensmittel-Konservierung
  • Haltbarmachung von Lebensmitteln

3
Glossar
  • Brät Vorstufe der Wurst als pastöse Masse am
    Ende des Kuttervorganges, vor dem Abfüllen in
    Därme.
  • Fettbindung beschreibt die Aufnahme und der
    Einbau von Fett in ein netzartiges Gerüst aus
    Muskelprotein und Wasser.
  • Fleischreifung, Abhängen pH-Wertänderung in
    Fleisch post mortem auf Grund weiterlaufender
    Glykolyse bzw. des Abbaues entstehender
    Milchsäure.
  • Kaltfleisch Fleisch mit einem post mortem
    erniedrigten ATP-Gehalt (unter 1-1,5µmol/g).
  • Kutter Misch- und Zerkleinerungsmaschine
    (Schneidmischer), in der sich in einer drehbaren
    Schüssel rotierende Messer befinden.
  • Kuttersalz in Deutschland nur Na- und K-Salze
    der Diphosphorsäure (z.B. Na3HP2O7), der
    Citronen, Essig-, Milch- und Weinsäure
    zugelassen.
  • NPS Nitritpökelsalz 0.4-0.5 Natriumnitrit E250
    in Kochsalz.
  • Pökeln Verfahren zur Konservierung und
    Farbstabilisierung, was durch Zugabe von NPS und
    Ascorbinsäure erreicht wird.

4
Glossar
  • Warmfleisch Fleisch mit einem dem Lebendzustand
    nahen Gehalt an ATP (5µmol/g der Begriff hat
    also nichts mit der Körpertemperatur zu tun).
  • Wasserbindevermögen (WBV) ist die Fähigkeit des
    Fleisches, eigenes und zugesetztes Wasser auch
    bei Hitzebehandlung festzuhalten.
  • BEFFE bindegewebsfreies Fleischeiweiß
  • DLMB Deutsches Lebensmittelbuch
  • FlV Fleischverordnung
  • GdL Glucono-delta-lacton
  • L-Dhasc Dehydro-L-ascorbinsäure
  • LeitsFl Leitsätze für Fleisch und
    Fleischerzeugnisse
  • LMBG Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetz
  • LMKV Lebensmittel-Kennzeichnungsverordnung
  • NADPH-Na4 Nicotinamidadenindinucleotidphosphat,
    Tetranatriumsalz
  • NED N-(1-Naphtyl)-ethylendiamin-dihydrochlorid
  • ZZulV Zusatzstoff-Zulassungsverordnung

5
Glossar
  • R2 Rindfleisch, entsehnt, mit maximal 5
    sichtbarem Fett
  • R3 Rindfleisch, grob entsehnt, mit maximal 15
    sichtbarem Fett
  • S2 Schweinefleisch ohne Sehnenanteil, mager.
  • S3 Schweinefleisch mit geringem Sehnenanteil und
    max. 5 sichtbarem Fett
  • S4 Schweinebauch ohne Schwarte mit max. 30
    sichtbarem Fett
  • S5 Schweinebauch ohne Schwarte, mit max. 60
    sichtbarem Fett
  • S8 Rückenspeck ohne Schwarte

6
Glossar
  • Brühwurst all die Wurstsorten, denen neben
    zerkleinertem Fleisch, Fettgewebe und anderen
    Zutaten Wasser zugegeben wird.
  • Kochwurst Wurstsorten, die aus überwiegend vor
    der Verarbeitung gegartem Material bestehen.
  • Rohwurst neben Fleisch und Fettgewebe dürfen
    keine Innereien und kein Fremdwasser enthalten
    sein.
  • Schüttung dem Brät zugesetztes Wasser.
  • Zutaten eigentlich alle Inhaltsstoffe einer
    Wurst. Dem 5 LMKV zufolge gelten nur die
    Bestandteile eines Fleischerzeugnisses als Zutat,
    die auch eine technologische Wirkung in diesem
    entfalten. So sind das Nitrit und das Kochsalz
    des NPS Zutaten, da sie eine technologische
    Wirkung haben. Wird dem Produkt z.B. eine Gurke
    als Einlage zugegeben, die Süß- und
    Konservierungsstoffe enthält, so wird nur die
    Gurke wegen ihrer technologischen Wirkung als
    Zutat dieser Wurst betrachtet, nicht aber die
    beiden anderen Stoffe, da diese aufgrund der
    Verdünnung keine technologische Wirksamkeit mehr
    besitzen.
  • Zusatzstoff Um als Zusatzstoff zugelassen zu
    werden, muß nachgewiesen werden, daß die
    betreffende Substanz technologisch erforderlich
    und in den verwendeten Mengen gesundheitlich
    unbedenklich ist. In Bezug auf die
    Fleischerzeugnisse regelt nach 12 LMBG die FlV
    eine Zulassung.

7
Glossar
  • PSE-Fleisch von pale (Farbaufhellung), soft
    (weiche Konsistenz), exudative (Saftaustritt beim
    Lagern) solches Fleisch hat sehr schlechtes WBV.
  • DFD-Fleisch dark (dunkle Farbe), firm (feste
    Konsistenz), dry (trocken, leimig). Die Glycolyse
    verläuft verzögert, abgekürzt oder sie bleibt
    fast vollständig aus. Nach 24h liegt der pH über
    6,2. Die Folgen sind hohes WBV aber geringe
    Haltbarkeit.
  • Mb "reduziertes Myoglobin", d.h. Myoglobin, bei
    dem die 6. Koordinationsstelle des
    Eisen(II)-Kations von einem weiteren
    Globinmolekül besetzt ist. Farbe purpurrot.
  • MbO2 Myoglobin, bei dem die 6.
    Koordinationsstelle des Eisen(II)-Kations von
    einem Sauerstoffmolekül besetzt ist. Farbe
    hellrot.
  • MbCO Myoglobin, bei dem die 6.
    Koordinationsstelle des Eisen(II)-Kations von
    einem Molekül Kohlenmonoxid besetzt ist. Farbe
    hellrot.
  • NOMb Myoglobin, bei dem die 6.
    Koordinationsstelle des Eisen(II)-Kations von
    einem Molekül Stickstoffmonoxid besetzt ist.
    Farbe leuchtend rot. Verursacher der roten
    Pökelfarbe (Pökelrot).
  • Umrötung Umwandlung des Myoglobins (Mb) in NOMb.
  • MetMb Metmyoglobin Myoglobinform brauner Farbe,
    bei der an die 6. Koordinationsstelle des
    Eisen(III)-Kations (!) ein Wassermolekül tritt.
    Gesamtladung einfach positiv. Gegenion Cl-.

8
I. Allgemeine Produkt-Technologie
Haltbarmachungs- Verfahren für Lebensmittel Wozu
Lebensmittelverarbeitung? Zubereitung (Garung)
von Lebensmitteln Warum müssen Lebensmittel vor
dem Verzehr zubereitet werden? Verbesserung der
Verdaulichkeit Entfernung und Zerstörung
schädlicher Inhaltsstoffe Verbesserung des
Geschmackes und des Aromas
9
Konservierungs- VerfahrenZiel der
KonservierungZweck der Konservierung
Physikalische Vorgänge / Verfahren Chemische
Verfahren Chemische Verfahren Salzen /
Pökeln Zucker Räuchern Säuren Biochemische
Veränderungen Mikrobiologische
Vorgänge Konservieren- Wodurch Konservieren-
Wie? Hürdenkonzept Wasser Formen der Bindung
von Wasser
10
1. Wozu Lebensmittelverarbeitung?
  • Zu einer der ersten vom Menschen im Laufe seiner
    Entwicklung bewusst vorgenommenen technischen
    Handlungen zählt die Bearbeitung seiner
    Lebensmittel.
  • Erst dadurch konnte der Mensch einen
    entscheidenden Selektionsvorteil erlangen.
  • Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass die Be-
    und Verarbeitung von Lebensmitteln um so
    intensiver und ausgefeilter erfolgt, je höher die
    Kultur- und Zivilisationsstufe ist.
  • Es muß also gute und wichtige Gründe dafür geben.

11
Wozu Lebensmittelverarbeitung?
  • Genau betrachtet sind es eigentlich nur zwei
    verschiedene Verfahren,
  • nämlich die Zubereitung (Garung) und
  • die Haltbarkeitsverlängerung (Konservierung) von
    Lebensmitteln.

12
Der Überschuss muss haltbar gemacht werden
  • Dem sofortigen Gebrauch im
  • frischen Zustand
  • steht die Tatsache entgegen, dass die meisten
    Lebensmittel in periodisch wiederkehrenden Zeiten
  • in übergroßen Mengen anfallen

13
Ziel der Konservierung ist
  • Den
  • Verlust an wertvollen Inhaltsstoffen zu
    verhindern
  • bzw. auf das kleinste mögliche Maß zu reduzieren.

14
Ziel der Konservierung ist
  • Das LM soll in einem Zustand erhalten bleiben,
  • der von dem ursprünglichen, frischem Zustand
    sowohl
  • im Nährwert als auch
  • im Genusswert möglichst wenig abweicht.

15
Ziel der Konservierung ist
  • Darüber hinaus wird der
  • - Erhalt des Nähreffekts,
  • - d.h. die physiologische Verwertbarkeit nach der
    Resorption der LM angestrebt

16
Zweck ist es
  • die Haltbarkeit
  • - die Genusstauglichkeit und die
  • - Qualität
  • der verwendeten tierischen und pflanzlichen
    Naturprodukte zu verlängern

17
Beim Absterben der Zellen setzten tief greifende
Veränderungen ein, die in der Regel eine
  • - Wertminderung bedeuten
  • - Verschlechterung der Farbe
  • - Verlust des Geschmacks
  • - Fortschreitende Zersetzung
  • - völlige Unbrauchbarkeit
  • - Mikrobiologischer Verderb
  • - Enzymatischer Abbau

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Ursachen hierfür sind.
  • Einwirkung von Wasser, Luft, Licht und Wärme
  • Enzymatische Umsetzungen
  • Anorganische Katalysatoren
  • ( Metallspuren)
  • Mikroorganismen

19
Konservieren- Wodurch?
  • Durch Veränderung oder Ausschaltung von einem
    oder mehreren der entscheidenden Faktoren wie
  • Änderung des pH-Werts
  • Entzug von Wasser
  • Entzug von Wärme

20
1.1. Zubereitung (Garung) von Lebensmitteln
  • Bei der Zubereitung und Garung von Lebensmitteln
    werden diese
  • in höhere Verarbeitungsstufen übergeführt, wobei
  • der direkt verzehrfertige Zustand die höchste
    Stufe darstellt.

21
Warum müssen Lebensmittel vor dem Verzehr
zubereitet werden?
  • Nun, dies ist nicht immer unbedingt notwendig.
  • Viele pflanzliche, aber auch tierische
    Lebensmittel können roh verzehrt werden.
    "Rohkost"
  • .

22
Warum müssen Lebensmittel vor dem Verzehr
zubereitet werden?
  • Die Garung bzw. die Zubereitung von Lebensmitteln
    erweitert die Palette an Nahrungsmitteln,
  • erleichtert und fördert ihre Verdaulichkeit,
  • entfernt schädliche Inhaltsstoffe und
  • verbessert nicht zuletzt auch den Geschmack.

23
Verbesserung der Verdaulichkeit
  • Beim Fleisch umhüllen die festen Kollagenfasern
    die Muskelfasern.
  • Je älter das Tier, desto mehr Kollagen enthält
    das Fleisch und um so zäher ist es.
  • Unabhängig vom Alter gilt das auch für stark
    beanspruchte Muskeln (Nacken- und Beinmuskeln).
  • Um Fleisch weichzumachen, muss es zubereitet
    werden. Dies gelingt durch Hitzegarung, wobei
    sich das Kollagen in Gelatine verwandelt

24
Verbesserung der Verdaulichkeit
  • Der wichtigste energieliefernde Inhaltsstoff
    pflanzlicher Nahrung ist die Stärke, die in Form
    mikroskopisch kleiner Stärkekörner vor allem in
    den Speicherzellen vorkommt. Im rohen Zustand
    können wir diese Stärkekörner gar nicht (z. B.
    bei der Kartoffel) oder nur teilweise (z. B. bei
    Getreide) verdauen.
  • Durch Zubereitung der Lebensmittel verkleistert
    die Stärke d. h. die dichtgepackte
    Stärkekornstruktur löst sich auf und ist nun
    für die menschlichen Verdauungsenzyme ein
    "gefundenes Fressen".

25
Verbesserung der Verdaulichkeit
  • Andere Methoden, um das Kollagen abzubauen,
    sind
  • die Wirkung fleischeigener Enzyme (Abhängen des
    Fleisches),
  • der Zusatz von Säuren
  • (Marinieren des Fleisches)
  • oder eine mechanische Behandlung
  • ( Poltern)

26
Verbesserung der Verdaulichkeit Garung
  • Generell wird das Eiweiß (Protein) durch die
    Garung denaturiert, wodurch es in den meisten
    Fällen leichter verdaulich wird.
  • Erfolgt die Denaturierung bereits vor dem
    Verzehr, wird ebenfalls die Verdauung erleichtert

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Verbesserung der Verdaulichkeit/ Denaturierung
  • Denaturierung (bzw. Koagulation oder Gerinnung)
    von Eiweißmolekülen bedeutet ganz allgemein, dass
    die komplizierte, dreidimensionale Struktur der
    Eiweißmoleküle durch Spaltung von Bindungen
    aufgelöst wird.
  • Auch im stark salzsauren Milieu des Magens
    werden die Eiweißmoleküle zuerst denaturiert,
    bevor sie in der weiteren Verdauung in die
    Grundbausteine (Aminosäuren) aufgespalten werden.

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Entfernung und Zerstörung schädlicher
Inhaltsstoffe
  • Bei den klassischen Garverfahren werden durch
    Wärmeeinwirkung zahlreiche nachteilige
    Inhaltsstoffe zerstört.

29
Entfernung und Zerstörung schädlicher
Inhaltsstoffe
  • Diese unerwünschten Reaktionen sind unabhängig
    davon, ob Lebensmittel im küchenmäßigen,
    gewerblichen oder industriellen Maßstab
    zubereitet werden.
  • Es ist also von Fall zu Fall zu überlegen, ob die
    erzielten Vorteile die Nachteile überwiegen.
  • Für die meisten Bearbeitungsverfahren ist dies
    eindeutig zu bejahen.

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Verbesserung des Geschmackes und des Aromas
  • Ein nicht zu unterschätzender Vorteil der
    Zubereitung von Lebensmitteln ist die
  • Verbesserung der sensorischen Eigenschaften.
  • Da durch das Braten von Fleisch werden hunderte
    neuer Aroma- und Geschmacksstoffe gebildet

31
Verbesserung des Geschmackes und des Aromas
  • Diese Geschmacksverbesserung ist zum Großteil auf
    Produkte zurückzuführen, die durch Verbindung von
    Zucker- und Eiweißmolekülen entstehen
    (Maillard-Produkte).
  • Typisches Beispiel dafür ist die braune Brot-
    oder Fleischkruste.

32
Welche Möglichkeiten zur Zubereitung von
Lebensmitteln gibt es?
  • Die
  • wichtigsten, klassischen Garverfahren sind
    diejenigen, die auf
  • einer Erhitzung beruhen.
  • Daneben kann eine Garung auch durch die
  • Einwirkung von zugesetzten oder rohstoffeigenen
    Enzymen
  • durch Mikroorganismen (Fermentation)
  • und durch zugesetzte Stoffe Gewürze, Säuren
    (Beizen)
  • erfolgen.

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Klassische Garverfahren Kochen
  • Dieser Begriff wird ganz allgemein mit dem
  • Zubereiten und Garen
  • von Lebensmitteln verbunden.
  • Im Prinzip ist darunter aber
  • nur das Garen des Gutes in siedendem Wasser zu
    verstehen.

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Klassische GarverfahrenKochen
  • Der Vorteil ist die
  • einfache Durchführbarkeit.
  • Nachteilig wirken sich
  • Auslaugverluste,
  • die Zerstörung wertvoller Inhaltsstoffe durch die
    Hitzeeinwirkung sowie
  • der hohe Energiebedarf aus.

35
Druckkochen und Dünsten
  • Bei beiden Methoden wird die Wärme durch
    Wasserdampf an das Gut übertragen.
  • Der Vorteil gegenüber dem "Kochen" liegt in den
  • geringeren Auslaugeverlusten.

36
Druckkochen und Dünsten
  • Hat den Vorteil einer kürzeren Garzeit
  • und eines
  • geringeren Energiebedarfes.
  • Negativ bei allen Druckverfahren ist der
  • höhere technische Aufwand.

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Backen
  • Ist eines der wichtigsten Garverfahren. Das
    feuchte Gut wird durch Kontakthitze,
    Strahlungshitze und/oder durch heiße, trockene
    Luft an der Oberfläche bis zu ca. 200C erhitzt.
  • Im Inneren des Backgutes erreichen die
    Temperaturen allerdings nur etwa 100C..

38
Braten
  • Die Wärme wird über eine Fettschicht, über eine
    Kontaktfläche oder durch Heißluft übertragen.
  • Das Gut erreicht an der Oberfläche hohe
    Temperaturen, was zur
  • Bildung von vielen Farb-, Aroma- und
    Geschmacksstoffen führt

39
Fritieren
  • Das Gut ist vollkommen von heißem Fett umgeben.
  • Vorteile sind ein sehr schnelles Erhitzen und die
    Bildung erwünschter Aromastoffe sowie einer
    röschen, knusprigen Textur durch oberflächliche
    Wasserverdampfung.
  • Nachteilig ist u.a. die hohe Fettaufnahme
    fritierter Produkte.

40
Grillen
  • Das Gut wird indirekt durch Wärmestrahlung
    (Infrarot-Strahlung) erhitzt.
  • Das Grillen bietet die selben Vorteile wie das
    Fritieren ohne den Nachteil der hohen
    Fettaufnahme.
  • In der modernen Lebensmitteltechnik wir die
    Infrarot-Erwärmung nicht nur beim Grillen,
    sondern z. B. auch zur oberflächlichen Entkeimung
    (Schimmelsporen) und zum Backen (industrielle
    Band-Backöfen) verwendet.

41
Rösten / Schmoren
  • Verläuft im Prinzip wie das Backen. Geröstet
    werden Produkte mit geringem Wassergehalt,
  • insbesondere Samen (Kaffeebohnen Kakaobohnen
    Haselnüsse usw.).
  • Schmoren
  • Das Gut wird zuerst angebraten und nach
    Wasserzugabe in Dampf fertig gegart.

42
Mikrowellengarung
  • Bei den klassischen Garmethoden wird Wärme von
    außen auf das Gut übertragen.
  • Bei der Mikrowellenerwärmung und -garung wird
    die Wärme im Lebensmittel selbst erzeugt. Im
    elektrischen Wechselfeld der Mikrowellenstrahlung
    beginnen geladene Moleküle, vor allem
    Wassermoleküle, zu schwingen und sich aneinander
    zu reiben.
  • Ein Teil dieser Bewegungsenergie wird in
    Wärmeenergie umgesetzt, wodurch sich das
    Lebensmittel von innen heraus erwärmt.
  • Die Mikrowellenbehandlung bewirkt daher keine
    anderen Veränderungen in Lebensmitteln als die
    herkömmlichen Erhitzungsmethoden.

43
Heiß-Extrusion
  • Dabei werden
  • trockene,
  • stärke- oder
  • eiweißreiche Rohstoffe
  • in einem Extruder durch Einwirkung von
    mechanischer Energie unter hohem Druck
  • "gekocht".

44
Extruder
  • Der Extruder besteht aus einem zylindrischen
    Gehäuse, in dem ähnlich wie bei einem
    Fleischwolf das Material auf der einen Seite
    durch Schnecken eingezogen, nach vorn
    transportiert und an der Extruderspitze wieder
    durch eine Düse ausgestoßen wird. Durch die
    Reibung des Gutes an der Schnecke und an der
    Gehäusewand wird direkt im Gut Wärme erzeugt, so
    daß in den meisten Fällen eine Beheizung von
    außen nicht erforderlich ist. Durch den hohen
    Druck und die erreichte hohe Temperatur
    "schmelzen" die trockenen Rohstoffe im Extruder.
    Diese Schmelze wird durch die Düse ausgestoßen.
    Dabei verdampft noch vorhandenes Wasser
    schlagartig. Das Produkt wird dadurch
    "aufgeschäumt" (expandiert) und erstarrt
    gleichzeitig durch Abkühlung. Bevor aber der
    austretende Strang erstarrt, wird er mit einem
    rotierenden Messer in Stücke geschnitten.

45
Fermentation
  • Etwa ein Drittel unserer Nahrungsmittel wird
  • durch Fermentation erzeugt.
  • Zu den wichtigsten fermentierten
  • Lebensmitteln zählen
  • Brot
  • Fermentierte Milchprodukte
  • Fermentierte Fleischprodukte
  • Fermentierte Sauergemüseprodukte
  • Alkoholische Getränke (Wein, Bier, Spirituosen)

46
 Fermentation von Lebensmitteln
  • Zur Fermentation zählt sowohl die
  • Fermentation durch rohstoffeigene Enzyme als auch
    die
  • Fermentation durch Mikroorganismen

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Fermentation von Lebensmitteln
  • Vorverdauung von Reservestoffen
  • (eigentliche Gärreaktionen)
  • Bildung von Aroma- und Geschmacksstoffen
  • Veränderung der Struktur der Lebensmittel
  • (z. B. Gasbildung im Teig und im Käse)
  • Abbau schädlicher Inhaltsstoffe
  • Bildung von haltbarkeitsverlängernden
    Inhaltsstoffen (z. B. Milchsäure, Alkohol)

48
Konservieren wie?
  • chemische Verfahren
  • Zusatz von Salz, Zucker, Genusssäuren, Alkohol
    oder Konservierungsstoffen
  • physikalische Verfahren
  • Anwendung von Hitze , Kälte, Trocknen oder
    Bestrahlen
  • chemisch-physikalische Verfahren
  • Einsatz verschiedener Mittel, wie Rauch oder
    Hitze

49
Konservieren wie?
  • Mikrobiologische Verfahren
  • Gezielter Einsatz von Mikroorganismen, wie
    Bakterien und Hefen
  • biochemische Verfahren
  • Einsatz von Enzymen

50
also..
  • Physikalische-
  • Chemische-
  • Biochemische-
  • Mikrobielle-
  • Veränderungen, die in enger Wechselwirkung
    miteinander stehen.

51
Hürdenkonzept
52
(No Transcript)
53
Physikalische Vorgänge Nachteilige Einflüsse
  • Kolloidchemische Veränderungen
  • Quellung
  • Austrocknung
  • Geschmacksverschlechterung durch Aromaverlust

54
Chemische Reaktionen Nachteilige Einflüsse
  • Oxydationserscheinungen an Fetten
  • Vitamin- Veränderungen
  • Aromastoff- Veränderungen

55
Biochemische Veränderungen Nachteilige
Einflüsse
  • Aktivität der Eigenenzyme
  • (Lipasen, Proteasen,
  • Amylasen)
  • Enzymatische Oxydationen
  • (Phenolasen, Lipoxydasen, Peroxydasen)

56
Mikrobiologische Vorgänge Nachteilige
Einflüsse
  • Gärung, Schimmeln,
  • Fäulnis durch MO
  • Mykotoxinbildung
  • Lebensmittelinfektionen
  • Lebensmittelintoxikationen

57
Chemische Verfahren
  • Sind verbunden mit einer Zubereitung der LM
    durch tiefgreifende chemische und physikalische
    Änderungen
  • Veränderungen der Struktur, z.B. durch..

58
Chemische Verfahren
  • Entwässerung des Gewebes
  • beim Salzen, Pökeln, Räuchern
  • Eiweiß- und Kohlenhydrat-veränderungen bei der
    natürlichen und künstlichen Säuerung

59
Chemische Verfahren
  • Aromaveränderungen unter Bildung
  • neuer erwünschter Geruchs- und Geschmacksstoffe
  • Mikroorganismen werden gehemmt oder abgetötet(
    subletale Schädigung, letale Schädigung)

60
Chemische Verfahren
  • Chemische Substanzen, die dem LM zugesetzt
    werden, werden selbst zum Lebensmittel
  • gesundheitliche
  • Unbedenklichkeit

61
Salzen / Pökeln
  • Der haltbarmachende Effekt beruht auf der Senkung
    des aw-Werts (Wasseraktivität p/p0)
  • Salz wirkt in einer Konzentration von
  • 15- 25 entwicklungshemmend auf MO
  • Salzen und Pökeln unterscheiden sich durch den
  • umrötenden Zusatzstoff Nitrat oder Nitrit.

62
Zucker
  • Wie auch die Salze tragen Zuckerstoffe zur
    Haltbarmachung bei.
  • Neben der haltbarmachenden Wirkung haben
    Zuckerstoffe weitere Eigenschaften
  • - Süßkraft
  • Die Süßkraft hängt von der Konzentration ab.
  • Eine 2ige D- Glukoselösung ist nur halb so
    süß wie eine entsprechende Saccharose - Lösung.
  • - Löslichkeit
  • Hängt von der Temperatur, Art und Mischung der
    Zucker ab.

63
Zucker
  • - Hygroskopische Eigenschaften
  • Besonders bei Mono- und Disacchariden
    ausgeprägt.
  • Fruktose ist hygroskopischer als D- Glukose
  • - Laktose ist schlecht löslich
  • (Kondensmilch teilweise sandiger Geschmack,
    Rohwurst Depotwirkung)
  • Bei übersättigten Zucker-Lösung. (größer
    230g/100ml) kristallisiert der Zucker aus
  • ( gefüllte Pralinen, Weinbrandbohnen)

64
Räuchern
  • Das Räuchern von Lm dient immer der -
    Geschmacksgebung und
  • - Farbverstärkung und in
  • - gewissem Umfang d.Haltbarmachung.
  • Bei bestimmten Erzeugnissen auch der Garung.
  • Es wird kaum für sich allein angewendet, sondern
    immer mit anderen Behandlungsverfahren kombiniert.

65
Räuchern
  • Grundsätzlich unterscheidet man Kalt- Warm- und
    Heißrauch.
  • Bei der Kalträucherung wird eine Temperatur um
    20C,
  • bei der Heißräucherung zwischen 50C- 100C,
  • bei der Warmräucherung zwischen 40C und 60C
    angewandt.

66
Raucherzeugende Anlagen
  • Die Raucherzeugung geht im einfachsten Fall durch
    verschweln und Verglimmen von naturbelassenen
    zerkleinertem Hartholz( Buche, Eiche, Erle), dem
    so genannten Smok

67
(No Transcript)
68
(No Transcript)
69
(No Transcript)
70
(No Transcript)
71
(No Transcript)
72
Rauchgeneratoren
  • Reibrauch/ Friktionsrauch Holz wird auf
    rotierenden Zylindern gerieben ca. 400C
  • Dampfrauchverfahren 350C heißer Dampf
  • Glimmraucherzeuger, Geschlossenen Räucherkammern
  • Flüssigrauch besteht aus 2 Fraktionen
  • a. der wässrigen Phase und
  • b. der teerigen Fraktion

73
Wirkung des Räucherrauches
  • Primäre Aufgabe ist die Bildung
  • von Farbe und Aroma.
  • Die goldbraune Farbe stammt sowohl vom Teer als
    auch von den Nitrophenolen.
  • - Der überwiegende Teil der
    Rauchkomponenten schlägt sich an der Oberfläche
    nieder und diffundiert kaum ins Innere der
    Räucherwaren.

74
Die keimreduzierend bzw. hemmende Wirkung des
Rauchs beruht auf
  • direkte mikrobizide Wirkung zahlreicher
    Rauchinhaltsstoffe
  • dem mit der Räucherung einhergehende
    Trocknungseffekt
  • bei der Heißräucherung die einwirkende Hitze

75
Außerdem sind folgende Abläufe bekannt
  • Aufnahme von gefärbten Rauchbestandteilen
  • Kondensation und Polymerisation
  • ( Phenols und Aldehyde)
  • Reaktion mit Inhaltsstoffen
  • Fixierung der Farbe durch Säure

76
Außerdem sind folgende Abläufe bekannt
  • Mikrobielle Konservierung durch Aldehyde, Säuren(
    Essigsäure, Ameisensäure) Phenols
  • Antioxidative Wirkung durch Phenole,
    Phenolaldehyde, Phenolsäuren
  • Aromatisierung durch Phenole ( Guajakol,
    Syringol), Carbonyverbindungen und Lactone
  • Farbbildung durch Carbonylverbindungen

77
Pyrolyseprodukte
  • Holz besteht aus 25 Hemicellulose, 50 Cellulose
    und 25 Lignin.
  • Davon gehen 65 bei der Pyrolyse in flüchtige
    Verbindungen über. Ein Kubikmeter dichter
    Räuerrauch enthält 3g Substanz.
  • Er entsteht
  • - aus Cellulose/ Hemicellulose
  • - Alkohole,
  • - Aldehyde,
  • - Ketone,
  • - organische Säuren

78
Pyrolyseprodukte
  • Methanol
  • Formaldehyd ca. 50 mg/ kg
  • Polycyclen ( Benzo(a)pyren bei Temp. Über 600C

79
Ergebnis der Räucherung
  • Neben der Erzeugung der Rauchbestandteile hängt
    das Ergebnis der Räucherung von der
  • Beschaffenheit der Oberfläche (mageres oder
    fettes Fleisch/ Fisch),
  • Art der Hüllen und dem
  • Wassergehalt der Räucherware ab.

80
Gesundheitliche Risiken
  • Rauch enthält eine Reihe unerwünschter Stoffe,
    vor allem Teerprodukte, unter denen die
    hauptsächlich bei der Verschwelungstemperatur
    oberhalb 300- 400C entstehenden polyzyklischen
    Kohlenwasserstoffe als Kanzerogene bekannt sind.
  • Weil das 3,4 Benzpyren in seiner krebserzeugenden
    Wirkung gut erforscht ist wird es als
    Leitsubstanz für den Gehalt an kanzerogenen
    Substanzen herangezogen.
  • Fleischerzeugnisse dürfen nicht mehr als 1ug/kg
    Gesamtprodukt enthalten.

81
Säuren
  • - kommen in vielen Lebensmitteln natürlich vor
  • ( Früchte, Gemüse)
  • - in anderen wird sie enzymatische gebildet
  • (Wein, Sauerkraut, Sauermilcherzeugnisse)

82
Säuren
  • Die natürlich und enzymatisch gebildeten Säuren
    im LM werden als Genusssäuren bezeichnet,
  • weil sie als natürlicher Bestandteil den
    Lebensmitteln ihren eigenen Geschmack verleihen.

83
Säuren Enzymatische Säuerung
  • Bei der enzymatischen Säuerung entsteht Säure
    durch
  • mikrobielle-enzymatische Tätigkeit im
    Lebensmitteln entweder durch
  • lebensmitteleigene MO und Enzyme oder
  • durch zugesetzte MO (Starterkulturen)

84
SäurenpH- Wert
  • In vielen Lebensmitteln
  • sinkt der pH- Wert im Verlauf eines Reifungs-
    und oder Lagerungsprozesses.
  • In wie weit dies der tatsächlich gebildeten
    Säuremenge entspricht, hängt hauptsächlich von
    der Pufferkapazität des LM ab.

85
Säuren
  • Voraussetzung hierfür ist die Anwesenheit von
    Kohlenhydraten, die vergärt werden müssen.
  • Dabei entstehen Säuren, wie Essigsäure,
    Äpfelsäure, Zitronensäure insbesondere aber
    Milchsäure.

86
Säuren wachstumslimitierende Faktor
  • Der pH- Wert ist neben der Wasseraktivität der
  • entscheidende wachstumslimitierende Faktor.
  • Mikrobielles Wachstum ist innerhalb eines recht
    weiten Bereichs möglich.

87
SäurenpH- Wert
  • Bereits bei der initialen Kontamination übt der
    pH- Wert des Lebensmittels eine selektive Wirkung
    aus.
  • Früchte beherbergen mit ihrem zumeist niedrigen
    pH-Wert eine völlig andere MO- Zusammensetzung
    als Frischfleisch oder Fisch.
  • Die MO bei Fleisch und Fisch sind zumeist
  • proteolytisch,
  • gram-negativ und
  • säureempfindlich.

88
SäurenpH- Wert
  • Dagegen findet man in
  • vielen pflanzlichen LM,
  • in Molkereiprodukten,
  • Marinaden
  • mit niedrigem pH-Wert
  • (und auch aw-Wert) eine vorwiegend
  • saccharolytische
  • grampositive Flora, die
  • säuretolerant ist.

89
SäurenMenge an Säure
  • Die mikrobiell erzeugte Menge an Säure führt
    deshalb in
  • stark eiweißhaltigen LM , wie Fleisch, Fisch,
    Milcherzeugnissen zu einer geringeren pH- Wert-
    Senkung
  • als in enzymatisch behandelten Obst- und
    Gemüseerzeugnissen, die einen
  • niedrigen Eiweißgehalt und damit eine niedrigere
    Pufferkapazität besitzen.

90
Säuren
  • Mikrobielles Wachstum kann auch den pH- Wert
    erhöhen, so dass Risiken neu entstehen.
  • Schimmelpilze können in saueren Obsterzeugnissen
    die Säure abbauen, so dass Clostridium botulinum
    wachsen kann.

91
Säuren
  • Algenarten vertragen z.B. einen
  • pH- Wert von über 10
  • Hefen und Schimmelpilze wachsen noch bei
  • pH- Werten unter 2,0

92
Säuren
  • Die wichtigsten Säuren in Gemüse und Früchten
    sind
  • Zitronensäure und
  • Äpfelsäure
  • In fast allen Gemüsesorten überwiegt die
    Äpfelsäure (80150 mg/kg)

93
Säuren
  • Die meisten
  • Pathogenen und auch eine
  • Mehrzahl der Verderbnisorganismen, insbesondere
    die
  • Eiweißzersetzenden, haben ein
  • pH-Optimum im Bereich des Neutralpunktes

94
Säuren
  • Die wichtigsten Erzeugnisse sind
  • saure Gurken
  • Dillgurken
  • Gesäuerte Pilze
  • Gemüsearten
  • Mixed Pickles
  • Sauerkraut

95
Säuren
  • An der Säuerung sind beteiligt
  • Homofermentative Lactobacillus-Arten, die
    Milchsäure bilden und heterofermentative Arten,
    die neben Milchsäure in geringen Mengen
    Essigsäure bilden und den pH- Wert in den
    gewünschten Bereich von
  • 4,1 erniedrigen
  • Verschiedene Alkohole, Ester und Carbonyle tragen
    zur Bildung des charakteristischen Aromas bei.

96
Säuren
  • Außerdem wird das Zellgefüge der Vegetabilien
    enzymatisch aufgelockert und so die
    Verdaulichkeit der Produkte erhöht.

97
Säuren
  • Andere biologische, durch spezielle
    Mikroorganismen bedingte Säuerungen finden bei
    der Herstellung von Milchprodukten Anwendung,
    dazu gehören
  • Sauermilch
  • Joghurt
  • Kefir

98
Säuren
  • Enzymatisch gereifte LM mit pH- Werten
  • unter 4,5
  • werden durch die Säuerung nicht haltbar gemacht.
    Hier müssen zusätzliche Haltbarmachungsverfahren
    eingesetzt werden.

99
SäurenFleisch
  • Für Fleisch eignen sich biologische Säuerungen
    nicht uneingeschränkt, da hier
  • toxische Abbauprodukte und
  • unerwünschte Veränderungen der Farbe und des
    Geschmacks
  • entstehen können.

100
SäurenFleisch
  • Zusetzen von Säure
  • Säure wird meisten nur in Form von Essigsäure mit
    einem weiteren Konservierungsstoff zugesetzt.
  • Eine mikrobiologische Stabilisierung ist nur zu
    erwarten, wenn der
  • pH- Wert unterhalb von 4,5
  • gesenkt wird.

101
SäurenFisch
  • Eine bedeutende Rolle spielt die Zugabe von Säure
    bei Fischerzeugnissen
  • Marinaden sind Fische oder Teile von Fischen, die
    durch Behandlung mit Essig, Gewürzen und Salzen
    ohne Wärmebehandlung Gar gemacht werden.
  • Der niedrige pH- Wert selektiviert mit dem hohen
    Salzgehalt eine überwiegende Laktobazillen-Flora

102
SäurenHürdeneffekt
  • Die gebildeten Säuren bewirken eine
  • Erniedrigung des pH- Werts und damit die
    Konservierung.
  • Gleichzeitig wird diesen Produkten Salz oder
    Zucker zugesetzt, um den aw- Wert zu erniedrigen,
    so dass die gewünschte mikrobielle Stabilität
    erreicht wird.

103
Zusatzstoffe für Fleisch- und Convenience-
Produkte
  • Unter Zusatzstoffe sind solche Lebensmittel zu
    verstehen, die dem Lebensmittel in irgendeiner
    Phase seiner Verarbeitung absichtlich zugegeben
    werden ohne dass sie jedoch Fremdstoffe sein
    brauchen

104
Beispiele für Zusatzstoffe
  • die keine Fremdstoffe sind, stellen Vitamine,
    Aminosäuren und Mineralstoffe dar,
  • die der Nährwertverbesserung bestimmter
    Lebensmittel dienen
  • Aber auch herkömmliche Stoffe von mehr
    küchentechnischer Bedeutung, wie Kochsalz,
    Gewürze und Trinkwasser gehören dazu.

105
Fremdstoffe
  • sind hingegen solche Stoffe, die in der Nahrung
    von Natur aus nicht vorkommen, jedoch in die LM
    hineingelangen und zu deren Bestandteil werden.

106
Beispiele für Fremdstoffe
  • , die keine Zusatzstoffe sind,
  • sind die Rückstände vieler in der Landwirtschaft
    verwendeten Stoffe oder Stoffe, die durch
    irgendwelche Behandlungsverfahren (Hitze, Kälte
    ionisierende Strahlen) entstehen.

107
Technischen Hilfsstoffe,
  • Eine besondere Art von Zusatzstoffen sind die so
    genannten Technischen Hilfsstoffe, die bei der
    Gewinnung, Herstellung oder Verarbeitung von LM
    zugesetzt werden.
  • Solche Stoffe dürfen bei der Herstellung nur in
    technisch nicht vermeidbaren Anteilen oder in
    Mengen, die die festgesetzte oder noch
    festzusetzende Menge Höchstmenge nicht
    überschreitet.

108
Hierzu gehören insbesondere
  • Lösungsmittel
  • Extraktionsmittel
  • Fällungsmittel
  • Katalysatoren
  • Enzyme
  • Hydrolisiermittel
  • Neutralisationsmittel
  • Reinigungs- und Desinfektionsmittel
  • Bleichmittel

109
Für die Zulassung von Zusatzstoffen gelten
allgemeine Gesichtspunkte
  • Die Verwendung von Lebensmittelzusatzstoffen ist
    nur dann gerechtfertigt, wenn im
    Verbraucherinteresse ein echtes Bedürfnis
    vorliegt und die technische Notwendigkeit
    gewährleistet ist.
  • Für die Prüfung der gesundheitlichen
    Unbedenklichkeit wird vor allem gefordert
  • Berücksichtigung eines ausreichenden
    Sicherheitsfaktors bei dauernder Aufnahme
  • Untersuchung möglicher Auswirkungen bei
    gleichzeitiger Aufnahme mehrerer Zusatzstoffe
  • Wirkung von Abbauprodukten oder im Lebensmittel
    etwa entstehender toxischer Stoffe

110
Für die Zulassung von Zusatzstoffen gelten
allgemeine Gesichtspunkte
  • Zusatzstoffe dürfen nur bei einwandfreien
    Lebensmitteln Verwendung finden, der Verbraucher
    darf über den wahren Wert des LM nicht getäuscht
    werden (Schönung).
  • Die Anwesenheit von Zusatzstoffen ist dem
    Verbraucher Kenntlich zu machen.

111
Für die Zulassung von Zusatzstoffen haben die
Länder der EU gesetzliche Regelungen getroffen
  • Def. In 2 LMBG
  • Zusatzstoffe sind dazu bestimmt, Lebensmittel zur
    Beeinflussung ihrer Beschaffenheit oder zum
    Erzielen bestimmter Eigenschaften/ Wirkungen
    zugesetzt zu werden.
  • Ausgenommen sind natürliche/ naturidentische
    Stoffe, die wegen ihres Nähr-, Geruchs- und
    Geschmackswertes zugesetzt werden.

112
Für die Zulassung von Zusatzstoffen haben die
Länder der EU gesetzliche Regelungen getroffen
2
  • Verständlich wird die Definition in Verbindung
    mit 11 LMBG (Zusatzstoff-Verbot)
  • Hierbei handelt es sich um Stoffe, die dazu
    bestimmt sind, LM zur Beeinflussung ihrer
    Beschaffenheit oder zur Erzielung bestimmter
    Eigenschaften oder Wirkungen zugesetzt werden
    ausgenommen dagegen sind Stoffe, die natürlicher
    Herkunft oder den natürlichen chemischen gleich
    sind und nach der allgemeinen Verkehrsauffassung
  • überwiegend wegen ihres Nährstoff- Geruchs-,
    Geschmackswertes oder als Genussmittel verwendet
    werden, sowie Trink- und Tafelwasser.

113
Einteilung der Zusatzstoffe
  • Entweder nach
  • Wirkungsweise oder
  • als Zweckbestimmung
  • oder als
  • absichtlich zugesetzte Stoffe
  • unabsichtlich in LM gelangte Stoffe

114
Einteilung der Zusatzstoffe
  • Bei den absichtlich zugesetzten Stoffen (
    Konservierungsmittel)
  • handelt es sich nicht nur um Stoffe gegen den
    mikrobiell bedingten Verderb (chemische
    Zusatzstoffe im engeren Sinn)
  • sondern auch gegen den chemisch, physikalisch und
    biochemischen Verderb( chemische Konservierung im
    weiteren Sinn).

115
Stoffe mit chemischer Wirkung
  • Stoffe mit antimikrobieller Wirkung
  • Antioxydantien
  • Synergisten und Komplexbildner
  • Farbverbesseungsmittel ( Nitrit, Nitrat)
  • Bleichmittel( oxydierende und reduzierende Stoffe
  • Enzyme

116
Stoffe mit vornehmlich physikalischer Wirkung
  • Farbstoffe
  • Dickungs-und Geliermittel
  • Grenzflächenaktive Stoffe ( Emulgatoren,
    Stabilisatoren, u.a.)
  • Schaumbildende oder stabilisierende Stoffe
  • Schaumverhindernde Stoffe
  • Backmittel
  • Feuchthaltemittel
  • Überzugsmittel
  • Trennmittel

117
Stoffe mit physiologischer Wirkung
  • Stoffe zur Verbesserung des Nährwertes( Vitamine,
    Provitamine, Aminosäuren, Mineralien)
  • Stoffe zur Verbesserung des Geschmacks und
    Geruchs ( Süßungsmittel, salzig und sauer
    schmeckende Stoffe, bitter schmeckende Stoffe,
    natürliche und künstliche Aromastoffe, ätherische
    Öle, geschmacksverstärkende Stoffe, wie
    Natrium-Glutamat, Rauchbestandteile)
  • Stoffe mit Sonderwirkung ( diätetisch wirkende
    Stoffe, Koffein)

118
in Lm gelangende Fremdstoffe
  • Stoffe, die in der Tierzucht verwendet werden,
  • Bodenbehandlungsmittel
  • Pflanzenschutzmitte
  • ( Schädlingsbekämpfungsmittel)
  • Vorratsschutzmittel
  • ( Keimhemmungsmittel, Begasungsmittel)

119
Technische Hilfsstoffe
  • Lösungsmittel
  • Extraktionsmittel
  • Fällungsmittel
  • Sorpitonsmittel bei der Trinkwasseraufbereitung
  • Katlysatoren
  • Enzyme
  • Reinigungs-und Desinfektionsmittel
  • Säuren zur Hydrolyse
  • Laugen
  • Neutralisationsmittel
  • Pufferungsmittel

120
Chemische Konservierungsstoffe
  • Produkte, die durch Säure stabilisiert werden
    können und dürfen Konservierungsstoffe zugesetzt
    werden.
  • Am gebräuchlichsten sind
  • Sorbinsäure
  • Benzoesäure
  • mit ihren Na-, K- und Ca-Verbindungen
  • Wenger häufig und nur bei speziellen Anwendungen
    werden
  • Ameisensäure mit ihren Na-und Ca- Verbindungen
  • Methyl-, Äthyl- und n-Propylester mit
    Parahydroxybenzoesäure (PHB-Ester)
  • (Zugelassen sind diese Stoffe hauptsächlich bei
    Fischerzeugnissen)

121
antimikrobieller Wirkung
  • Nach Eindringen des undissoziierten Moleküls in
    die Zellmembrane des MO behindern Benzoesäure und
    Sorbinsäure die oxydative Phosphorylierung und
    verschieben andere oxidativ wirkende Enzymsysteme
  • Sorbinsäure und PHB-Ester hemmen die Mechanismen
    zu Elektronentransport.
  • Oxydative Enzyme, Lipasen werden durch
    Ameisensäure gehemmt.
  • Abhängig ist der Erfolg der chemischen
    Konservierung durch Konservierungstoffe vom
    Dissoziationsgrad der Säuren dem p-k -Wert

122
p-k
  • p-k
  • ist derjenige pH- Wert, bei dem 50 der Säure im
    undissoziertem Zustand vorliegt.

123
antimikrobieller Wirkung
  • Das antimikrobielle Spektrum kann deshalb nur im
    Zusammenhang mit der substanziellen
    Beschaffenheit des Substrates gesehen werden, in
    dem sie angewandt werden.
  • Die Absterbegeschwindigkeit ist nicht immer
    gleich, sondern abhängig von
  • der Art des Konservierungsstoffes,
  • von dessen Konzentration
  • vom Organismusart
  • der Temperatur

124
antimikrobieller Wirkung
  • Sind die angewandten Mengen an Konservierungsstoff
    e nicht ausreichend, so findet trotz
    Konservierungsstoffzusatz eine Vermehrung statt.
  • Diese Vermehrung ist jedoch gegenüber
    Vergleichsproben ohne Konservierungsstoff
    verlangsamt.

125
Wichtige Konservierungsstoffe
  • Sorbinsäure und ihre Salze
  • CH 3-CHCH-CHCH-COOH
  • (2, 4 Hexadiensäure)
  • Auf Grund ihrer wachstumshemmenden Wirkung
    vornehmlich bei Hefen und Schimmelpilzen wird
    Sorbinsäure für die Konservierung von
    Lebensmitteln herangezogen.

126
Sorbinsäure und ihre Salze
  • Die antimikrobielle Wirkung wird im Wesentlichen
    durch die undissoziierten Moleküle hervorgerufen,
    daher die bevorzugte Anwendung im sauren Milieu.
  • Die Mindeskonzentration liegt im Allgemeinen
    zwischen 0,1 und 0,25 bis zu teilweise bis zu
    1,2
  • Zu gering dosierte Mengen sind nicht sinnvoll, da
    insbesondere von Schimmelpilzen kleine Mengen zu
    CO2 und Wasser abgebaut werden.
  • Kochsalzmengen (8) steigern die Wirkung der
    Sorbinsäure auf das 2-5 fache, eine potenzielle
    Wirkung übt auch Zucker aus.

127
Sorbinsäure und ihre Salze
  • Die Sorbinsäure gilt als physiologisch
    unbedenklich, da sie im menschlichen Stoffwechsel
    wie eine normale Fettsäure abgebaut wird.
  • Daraus resultiert das breite Einsatzgebiet.

128
Benzoesäure und Ihre Salze
  • Zugelassen sind zwischen 0,1 und 0,4 ,
  • in Sonderfällen auch höhere Mengen.
  • Die antimikrobielle Wirkung ist
  • pH-Abhängig.
  • Nur die freie, nicht dissoziierte Säure ist
    wirksam.
  • Durch senken des pH-Wert von 7,0 auf 4,0 wird die
    Wirkung um
  • das 40fache gesteigert.

129
Benzoesäure und Ihre Salze
  • Während Eiweiß die antimikrobielle Wirkung von
    Benzoesäure erniedrigen,
  • zeigen Phosphate und Chloride eine
    synergistische, d.h. unterstützenden Wirkung.
  • Auf Grund der pH-abhängigen Wirkung eignet sich
    dieser Konservierungsstoff vor allem für saure
    LM, wie Feinkostsalate, Marinaden
  • Obsterzeugnissen (Marmeladen, Konfitüren, Gelees,
    Obstgetränke) und
  • Gemüseerzeugnisse (Zwiebeln, Sauerkonserven,
    Gewürzsoßen)

130
Benzoesäure und Ihre Salze
  • Auch bei eiweißreichen LM,
  • wie Fleischsalat
  • Eierdauerwaren,
  • Flüssigganzei,
  • wird Benzoesäure eingesetzt, meistens in
    Kombination mit Sorbinsäure.

131
Zusammenfassend
  • lässt sich sagen
  • Lebensmittel mit einem Zusatz an
    Konservierungsstoffen streben einem Endziel zu
  • Entweder dem Absterben aller Mo
  • ( Sterilität) oder
  • Verhinderung des Verderbs

132
Emulgatoren und Stabilisatoren
  • Die begriffliche Abgrenzung zwischen diesen
    beiden Gruppen von Emulgierhilfsstoffen ist in
    der Fachsprache der Emulgiertechnologie besonders
    uneinheitlich.
  • Diese Schwierigkeit rührt vor allem daher, dass
    bekanntermaßen sowohl Emulgatoren als auch
    Stabilisatoren zur Stabilisierung eingesetzt
    werden. Angesichts der verschiedenen
    Wirkungsweisen lassen sich beide aber sehr wohl
    genau unterscheiden
  • Emulgatoren reichern sich auf Grund ihres
    ambiphilen Charakters an Grenzflächen an.
  • An der Grenzfläche Öl-Wasser senken sie die
    Grenzflächenspannung und stabilisieren die
    Tröpfchen der inneren Phase zusätzlich mechanisch
    und elektrostatisch. Wichtigstes
    Unterscheidungsmerkmal ist also die
    Grenzflächenaktivität der Emulgatoren
  • Emulgatoren sind Tenside.

133
Emulgatoren und Stabilisatoren Stoffe mit
indirekter emulgierender und /oder
stabilisierender Wirkung
  • Zwei Stoffgruppen lassen sich bei der engen
    Unterscheidung jedoch nicht richtig einordnen
  • Proteine besitzen grenzflächenaktive
    Eigenschaften und sind zu Mehrfachadsorptionen
    und Brückenbildung fähig, was jedoch zu
    Viskositätserhöhungen führt. Sie sind also echte
    Zwitter, Emulgatoren und Stabilisatoren
    gleichzeitig.
  • Bestimmte Stoffe wie Mono- oder Polyphosphate
    schließlich sind zwar selbst weder Emulgatoren
    noch Stabilisatoren, können im zu dispergierenden
    System vorhandene Proteine jedoch so
    modifizieren, dass diese als Emulgatoren und/oder
    Stabilisatoren wirksam werden. Man bezeichnet sie
    als Stoffe mit indirekter emulgierender und /oder
    stabilisierender Wirkung .

134
Funktion der Hydrokolloide
  • Die Funktionen von Hydrokolloiden in
    Lebensmitteln können in drei Kategorien
    eingestuft werden
  • 1. Verdickung
  • 2. Gelierung
  • 3. Schutzkolloide
  • Fast alle diese Eigenschaften sind auf die
    überdimensionale Größe dieser Moleküle
    zurückzuführen.

135
Herkunft der Hydrokolloide
  • Alle Hydrokolloide sind im weitesten Sinn
    pflanzlicher Herkunft und können nach ihrer
    ursprünglichen Funktion in der Pflanze in vier
    Gruppen unterteilt werden
  • - Energiespeicher - Samenmehle
  • - Gerüstsubstanzen
  • - Exudate
  • - Mikrobiologische Schleime

136
In der Praxis verwendete Zusatzstoffe
  • Im folgenden sollen die Zusatzstoffe aufgeführt
    werden, die auch tatsächlich in der Praxis
    Einsatz finden. .
  • In der Praxis kommt, aus unterschiedlichen
    Gründen, eine kleinere Anzahl von Zusatzstoffen
    zum Einsatz als gesetzlich zulässig.
  • eine Reihe von Zusatzstoffen , die aus
    technologischer Sicht in ihrem Gebiet wohl am
    wirkungsvollsten sind und unabhängig von
    industrieller oder handwerklicher Herstellung
    Anwendung finden.
  • Dies sind L-Ascorbinsäure (bzw. L-Ascorbat),
    Nitrit (im NPS), Nitrat (im Salpeter) sowie
    Diphosphat (Na3HP2O7).

137
Hilfsstoffe
  • Einige der Hilfsstoffe haben wegen ihres
    ernährungsphysiologischen Wertes eher
    Lebensmittelcharakter.
  • Caseinat oder Blutplasma besitzen aufgrund der
    Aminosäure-Zusammensetzung auch einen Nährwert.
  • Ähnliches gilt für die L-Asc bei Fruchtsäften
    zu Werbezwecken ("enthält 20 mg Vitamin C/100
    ml") als Vitamin C angegeben, taucht sie in der
    Zutatenliste als Antioxidationsmittel E300 auf.

138
Zur Geschichte Das Pökeln
  • Aus dem Jahre 1787 stammt der erste
    Literaturhinweis auf die bewusste Beimischung von
    Salpeter( NO 3). Bis Anfang dieses Jahrhunderts
    wurden zum Pökeln Gemische aus Kochsalz und 2-10
    Salpeter eingesetzt,
  • bis (um 1920) Nitrit als der eigentliche
    Pökelstoff erkannt wurde.
  • Eingesetzte Pökelsalze mit über 5 Nitritgehalt
    führten allerdings zu mehreren Nitritvergiftungen.
    In den 20iger Jahren wurde nach weiteren
    Untersuchungen ein Nitritgesetz erlassen, durch
    welches NPS nicht mehr als 0,5-0,6 NaNO2
    aufweisen durfte.

139
Zur Geschichte N-Nitrosamine
  • Nachdem in den 70iger Jahren die krebserregende
    Wirkung der
  • N-Nitrosamine, die aus NO2- entstehen können,
    bekannt wurde, hatte dies eine weitere
    Herabsetzung des Nitritgehaltes zur Folge.
    0,4-0,5 mg/ kg

140
Das Pökeln
  • das Behandeln von
  • Fleisch und Fleischerzeugnissen mit einer
    Mischung aus Kochsalz und Salzen der salpetrigen
    Säure oder Salzen der Salpetersäure wird
  • als Pökeln bezeichnet,
  • die eingesetzten
  • Mischungen als Pökelsalz

141
Das Pökeln
  • In der 1980 erlassenen und heute gültigen
    Verordnung wurde der NaNO2-Gehalt im NPS auf
  • 0,4-0,5 gesenkt.
  • NaNO2 darf nur in Vermischung mit Kochsalz in den
    Handel gelangen. Auch die Anwendung von Salpeter
    wurde eingeschränkt

142
Das Pökeln
  • Durch die hygroskopische Eigenschaft des Salzes
    wird dem Gewebe ein großer Teil des freien
    Wassers entzogen,
  • wodurch die Lebensbedingungen vieler
    Mikroorganismen stark eingeschränkt werden.
  • Auch viele Enzyme werden durch Kochsalz
    denaturiert.

143
Das Pökeln weitere vorteilhafte Eigenschaften
  • ein besonderes Gefüge (Textur) des Fleisches,
  • angenehmer Geruch und Geschmack (Pökelaroma)
    sowie
  • eine dem rohen Fleisch ähnliche rote Farbe
    (Pökelrot).
  • Daneben besitzen diese Salze eine
  • hemmende Wirkung auf das Wachstum verschiedener
    Bakterienstämme sowie
  • auf einen oxidativen Fettabbau.

144
Die Umrötung - verschiedene Wege Das Pökeln
  • Ziel der Umrötung ist die Herstellung einer
    stabilen Farbe, die einen dem rohen Fleisch
    ähnlichen Farbton besitzt.
  • Im Gegensatz der Mb-Formen des rohen Fleisches
    (Mb, MbO2) ist aber das Pökelrot (NOMb) relativ
    stabil gegenüber oxidierenden Einflüssen.

145
Faktoren zu beeinflussender Vorgang
  • Die Umrötung ist ein durch viele Faktoren zu
    beeinflussender Vorgang.
  • Es hängt von den gegebenen Reaktionsbedingungen
    ab,
  • ob und wieviel Mb in NOMb übergeht.

146
Faktoren zu beeinflussender Vorgang
  • Dieser Weg läuft nicht oder nur selten direkt ab,
  • da im Brät hauptsächlich MbO2 vorliegt.
  • Ob der vorhandene Luftsauerstoff zu MbO2 führt
    oder zu einer Oxidation des Hämeisens führt, ist
    vom Sauerstoffpartialdruck abhängig.
  • Mb, aber auch MbO2 können so in MetMb überführt
    werden.

147
(No Transcript)
148
Entstehung des NO
  • Als Voraussetzung einer Umrötung muss also NO aus
    dem NO2- bzw. NO3- des NPS entstehen.
  • Dazu sind Reduktionsvorgänge nötig.
  • Bei der Verwendung von Salpeter als Pökelsalz
    wird das Nitrat im Wurstgut ausschließlich durch
    die Stoffwechseltätigkeit bestimmter
    Mikroorganismen (z.B. Mikrococcus denitrificans,
    Achromobacter denitricum) in Nitrit verwandelt.

149
Verlauf der chemischen Umrötung
  • Bei einer Pökelung unter NPS-Einsatz liegt
    bereits Nitrit vor.
  • Im weiteren Verlauf der chemischen Umrötung kann
    der Abbau auf mehreren Wegen erfolgen
  • Ein spontaner Zerfall des NO2- erfolgt, wenn der
    pH-Wert entsprechend niedrig ist, so dass
    salpetrige Säure vorliegt
  • (säurekatalysierter Zerfall).
  • Diese Reaktion verläuft um so intensiver, je
    niedriger der pH-Wert ist.

150
Verlauf der chemischen Umrötung
  • Das Optimum liegt auf jeden Fall unter pH5.7,
    also einem Bereich, der für das WBV ungünstig ist
    und normalerweise bei der Brühwurst-Herstellung
    nicht vorkommt.
  • Die notwendige Säuerung des Brätes kann entweder
    über eine
  • Zugabe von Zuckerstoffen, die durch
    Mikroorganismen zu Milchsäure abgebaut werden,
  • oder über GdL-Zusatz, das sich unter
    Wasseraufnahme in Gluconsäure verwandelt,
    erfolgen
  • Auch Zugabe von pH-senkenden Genußsäuren
    (Citronensäure) ist möglich

151
Abbau von Nitrat und Nitrit in Rohwurst
152
NO-Bildung
  • Die NO-Bildung verläuft über eine Reduktion.
  • Dazu sind fleischeigene enzymatische Redoxsysteme
    befähigt,
  • zum einen das Cystein-Cystin-Redoxsystem und
    reduziertes Ferrocytochrom-C unter Mitwirkung von
    NADH
  • zum anderen wesentlich effektiver sind jedoch
    zugesetzte Reduktionsmittel, wie die
    L-Ascorbinsäure, die dabei zu
  • L-Dehydroascorbinsäure oxidiert wird .

153
Mögliche Reaktionswege von Nitrit und Nitrat
154
Voraussetzung für eine Umrötung
  • Als Voraussetzung für eine Umrötung muss neben
    Nitrit auch MetMb bzw. Fe3
  • erst einmal reduziert werden.
  • Für diesen Weg gibt es mehrere Möglichkeiten.
  • Einerseits kann
  • MetMb unter NO2--Aufnahme in MetMbNO2 übergehen
    (NO2- lagert sich dabei an die positiv geladene
    Hämkomponente an),
  • andererseits kann auch NOMetMb entstehen.

155
Mb-Gehalt von
  • Der Mb-Gehalt von Kalb- zu Schwein- zu
    Rindfleisch verhält sich
  • Rind 300-400mg
  • Schwein 100-200mg
  • Kalb 50-100mg
  • Deshalb richtet sich die Tierartauswahl auch
    nach der gewünschten Farbe.

156
Die Entstehung des Pökelrotes Das Myoglobin
  • Die Pökelfarbe wird hauptsächlich durch die
    Reaktionen des Muskelfarbstoffes Myoglobin (Mb)
    bedingt.
  • Das Myoglobin
  • Dieses hat im lebendem Organismus die Aufgabe,
    Sauerstoff reversibel zu binden. Die auftretenden
    Farbveränderungen haben ihre Ursachen in den
    chemischen Besonderheiten des Muskelfarbstoffes.

157
Myoglobin
  • Myoglobin besteht aus einem Proteinanteil (w96)
    und einem nicht aus Aminosäuren aufgebautem Teil,
    der prosthetischen Gruppe (w4).
  • Diese Gruppe, das Häm, stellt die farbgebende
    Komponente dar, womit Mb ein Chromoproteid ist.
    Grundgerüst des Häms sind vier Pyrrolringe, die
    durch Methinbrücken unter Ringschluß vereinigt
    sind und mit unterschiedlichen Seitenketten
    versehen sind.
  • Inmitten dieser scheibenförmigen Ringstruktur
    (Protoporphyrin) befindet sich ein
    Eisen(II)-Kation, welches sowohl salzartig über
    zwei negativ geladene N-Atome, als auch über
    Nebenvalenzen an zwei andere gebunden ist.
  • Es liegt also ein inneres Komplexsalz vor.

158
Reduktoren
  • Zur Reduktion dieser beiden stehen fleischeigene
    Reduktoren und außerdem
  • L-Asc zur Verfügung.

159
Möglichkeiten der NO-Bildung
160
  • Pökelstoff Produkt/Menge
    Höchstmenge im Produkt

  • Nitrat Nitrit Nitritpökelsalz
    zum Pökeln von Fleisch Alle Erzeugnisse
  • (auch (99,5-99,6 NaCl und
    Fleischerzeugnissen
  • kleine Schinken) 0,4-0,5 NaNO2)
  • (u.a. Brühwurst) 100ppm (als NaNO2)
    Kaliumnitrat
  • Rohschinken 600ppm Rohschinken
    (Salpeter) Rohwurst
    300ppm 600ppm (als KNO3)
    Rohwurst

    100ppm (als KNO3)
    natriumarme
    natriumarme
    Fleischerzeugnisse (u.a. Fleischerzeugnisse
    (u.a. Brühwurst)
    300ppm Brühwurst)
    100ppm
    (als KNO3) Nitritpökelsalz
    Rohschinken 300ppm Rohschinken
    Kaliumnitrat (Salpeter) Nitrat
    600ppm (als KNO3)  
  • Die Verwendung von Pökelsalz

161
Bildung von Nitrosamin
162
NO 3 -Aufnahme
  • Sowohl über die Schüttung als auch über Gewürze
    gelangt
  • NO3-, zusätzlich in das Brät,
  • wodurch es zur Pökelfarbstoffbildung kommt.

163
"das Auge isst mit".
  • Durch die Umrötung entsteht also eine mit dem
    Auge erfassbare Eigenschaft gepökelter Produkte.
  • Jeder Wurstsorte wird dabei eine typische Farbe
    zugeordnet, die für den Verbraucher ein wichtiges
    Qualitätsmerkmal darstellt, auch wenn dieser
    Rückschluß unzutreffend ist und so oft über den
    Kauf mitentscheidet, denn "das Auge isst mit".

164
Pökelhilfsstoffe
  • Alle eingesetzten Hilfsstoffe, die eine
    NO-Bildung fördern, werden als Pökelhilfsstoffe
    bezeichnet.
  • Damit es zu einer ausreichenden
    Pökelfarbstoffentstehung kommt, müssen jedoch
  • weitere Einflussfaktoren (Zeit, Temperatur,
    Mb-Gehalt im Fleisch) bei der Brätbehandlung
    berücksichtigt werden.

165
Nicht umgerötete Produkte
  • Eine nicht umgerötete Brühwurst entspricht den
    Erwartungen, wenn sie einen weißgrauen Farbton
    aufweist, welcher hauptsächlich durch das
    graubraune MetMb bedingt wird.
  • Unerwünschte Farbtöne entstehen durch Mb und
    MbO2. Es ist daher ein gutbindiges Brät von
    Vorteil, in dem beim Kutterprozeß
    untergeschlagene Luft erhitzungsstabil
    festgehalten wird, so daß der Sauerstoff
    möglichst viel Mb in die Met-Form oxidieren kann.
  • Gleichzeitig eignen sich Mb-arme Fleischteile,
    also Kalbfleisch..
  • Ebenfalls vorteilhaft ist eine Verarbeitung von
    bindegewebsreichem Fleisch, da dieses, wie auch
    feinverteiltes Fett, eine Farbaufhellung zum
    weißgrauen hin bewirkt.

166
ADI-Wert
  • Unumstritten hingegen ist die Toxizität von
  • NO3- und NO2-.
  • Aber auch hier kommt es hauptsächlich auf die
    Dosierung an.
  • Die Fleischerzeugnisse enthalten
  • ca. 50mg NO3- pro kg.
  • Somit liegt die Nitrataufnahme durch
    Fleischerzeugnisse in recht unbedenklichen
    Bereichen.
  • Der ADI-Wert liegt umgerechnet für eine Person
    mit einem Körpergewicht von 80kg bei 291mg
    NO3-/Tag.
  • Vielmehr sollte dabei der NO3--Gehalt von Gemüse
    beachtet werden

167
ADI-Wert
  • Der NO2--Gehalt liegt bei ca. 10mg/kg Wurst. Für
    eine Person mit 80kg Körpergewicht liegt der
    ADI-Wert bei 32mg NO2-/Tag.
  • Obwohl Fleischerzeugnisse die einzigen
    Lebensmittel sind, bei denen Nitrit in Form von
    NPS zulässig ist, darf man diesen Zusatz nicht zu
    hoch bewerten.
  • Denn von der berechneten täglichen
    NO2--Belastung eines Menschen von 10mg stammen
    höchstens 4mg aus dem NaNO2 der
    Fleischerzeugnisse.
  • Der andere Teil entstammt endogen und exogen
    abgebautem NO3-.

168
Pökelung kritisch betrachtet
  • Hauptsächlich wegen der kanzerogenen und
    mutagenen Eigenschaften bestimmter Abbauprodukte
    von NA, die aus Molekülformen des NO2- entstehen
    können, wird die Pökelung kritisch betrachtet.
  • In Fleischerzeugnissen befinden sich vor allem
    drei NA. Am häufigsten nachweisbar ist das
    N-Nitroso-Dimethylamin (NDMA). Daneben finden
    sich N-Nitroso-Piperidin (NPIP) und
    N-Nitroso-Pyrrolidin (NPYR).
  • Von den genannten werden aber nur in Rohwürsten
    und Schinken Mengen, die deutlich über der
    Nachweisgrenze von 0,03-0,05µg/kg liegen,
    gefunden.
  • Rohwürste enthalten, bedingt durch die
    Fermentation, vermehrt Abbauprodukte von Aminen
    und durch die Austrocknung einen hohen
    Salzgehalt.
  • Auffällig ist allerdings, daß der
    N-Nitrosamin-Gehalt in über 180C erhitzten
    Produkten (Bacon!) stark ansteigt.

169
Zusammengefaßt
  • sei bemerkt, dass optimale Technologie und
    Hilfsstoffe nur dazu beitragen können, die
    gewünschte Pökelfarbe zu erreichen.
  • Voraussetzung aber ist das Vorhandensein einer
    ausreichenden Pigmentmenge.
  • Theoretisch ließe sich der gleiche Effekt durch
    Zusatz von z.B. Blutfarbstoff erzielen. Dies ist
    aber in Deutschland (bis jetzt) nich
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