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Soziale Schichtung

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Soziale Schichtung Darunter versteht man die Gliederung der Gesellschaft nach verschiedenen Kriterien. Der Begriff verweist auf ungleiche Positionen, die von den ... – PowerPoint PPT presentation

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Title: Soziale Schichtung


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Soziale Schichtung
  • Darunter versteht man die Gliederung der
    Gesellschaft nach verschiedenen Kriterien.
  • Der Begriff verweist auf ungleiche Positionen,
    die von den Mitgliedern einer Gesellschaft
    eingenommen werden.
  • So findet sich in allen Gesellschaften eine
    Schichtung nach Alter und Geschlecht

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Soziale Schichtung
  • In größeren traditionellen Gesellschaften und
    Industrieländern ist die Gesellschaft nach
    Reichtum, Vermögen und Zugang zu materiellen
    Gütern und kulturellen Produkten geschichtet.
  • Es lassen sich vier grundlegende
    Schichtungssysteme unterscheiden Sklaverei,
    Kastenwesen, Stände und Klassen

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Sklaverei
  • Extreme Form der Ungleichheit, bei der bestimmte
    Individuen Eigentum anderen Personen sind
  • Diese Form sozialer Ungleichheit war gesetzlich
    sanktioniert
  • Die Rechte der Sklaven waren von Gesellschaft zu
    Gesellschaft recht unterschiedlich (vgl. Antike
    und Sklaverei des 18./19. Jahrhunderts in
    Südamerika)
  • Wurde als formale Institution nach und nach
    abgeschafft und ist heute beinahe vollständig
    verschwunden

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Kastenwesen
  • Wird vor allem mit Kulturen des Indischen
    Subkontinents in Verbindung gebracht.
  • Der Begriff Kaste (portugiesisch casta
    Geschlecht, Stamm)
  • das Kastensystem entspricht weitgehend dem
    Ständesystem im mittelalterlichen Europa, ist
    aber durch seine religiösen Konnotationen als
    noch rigider anzusehen.
  • Die Kastenzugehörigkeit eines Individuums wird
    durch die Geburt bestimmt, ein- oder Austritt
    sind nicht möglich.

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Kastenwesen
  • Die Kastenzugehörigkeit hat Auswirkungen auf das
    gesamte Leben eines Individuums. Sie bestimmt
    u.A. die Partnerwahl und die Berufswahl.
  • Das Kastenwesen ist insbesondere bei den
    kurdischenen Jezidi, in Indien, Sri Lanka, Nepal
    und Bali verbreitet.

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Stände
  • In vorindustrieller Gesellschaft hängt die
    gesellschaftliche Stellung der einzelnen
    wesentlich von ihrer familiären Herkunft ab
  • Man wird in Stand hineingeboren und zählt in der
    Regel sein ganzes Leben lang dazu
  • Stand bezeichnet bestimmte Bevölkerungsgruppe mit
    rechtlich fixiertem Status -gt Rechte und
    Pflichten von Adel, Geistlichkeit, Bürgertum,
    Bauern sind genau verankert, soziale und
    politische Rechte sind standesabhängig,
    ständische Korporationen regeln Alltagsleben
    ihrer Mitglieder
  • standesgemäßes Verhalten bzw. die Pflege eines
    standesgemäßen Lebensstils wird erwartet
  • allgemein Stände gesellschaftliche
    Gruppierungen, deren Zugehörigkeit i.d.R. durch
    Geburt zustande kommt, deren Existenzbedingungen
    und Lebensweisen darüber hinaus weitgehend
    geregelt und in ihren Abgrenzungen zu anderen
    Ständen genau festgelegt sind (Hradil 2001 37)

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Stände
  • Das europäische Mittelalter kannte 3 Stände 
  • den Klerus oder den 1. Stand - alle Geistlichen
    (Kleriker), d.h. alle kirchlichen Amtsträger /
    ca. 0,8 der Bevölkerung 
  • den Adel oder den 2. Stand - alle Grund- bzw.
    Lehnsherren oder Vasallen, die durch den anfangs
    nur geliehenen (Lehen) Besitz von Amt, Land und
    Leuten der unmittelbar arbeitenden Sorge um ihr
    materielles Auskommen enthoben waren, damit sie
    die entstehenden öffentlichen Aufgaben erfüllen
    konnten. 
  • Und den 3. Stand - alle Bauern, die entweder
    als Hörige oder als Leibeigene arbeiteten, und
    die später allmählich wachsende Zahl von
    Stadtbürgern, die vorwiegend für Handel und
    Gewerbe sorgten.   
  • Ständegesellschaften gibt es immer dort, wo die
    Wirtschaftskraft einer Bevölkerung nicht
    ausreicht, ein Bildungs- und ein Selektionssystem
    zu finanzieren, das nahezu jedem
    Bevölkerungsmitglied den Zugang zu prinzipiell
    jeder gesellschaftlichen Position ermöglicht. 

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Klassen
  • Es gibt vier Unterschiede gegenüber der
    Sklaverei, dem Kastenwesen und den Ständen
  • Werden nicht auf der Grundlage rechtlicher oder
    religiöser Vorschriften errichtet, Mitgliedschaft
    beruht nicht auf einer ererbten, gesetzlich oder
    gewohnheitsrechtlich bestimmten Position, die
    Übergänge zwischen Klassen sind fließend und es
    gibt keine formalen Einschränkungen bezüglich der
    Heirat

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Klassen
  • Zugehörigkeit ist nur zum Teil erworben und wird
    nicht vererbt, Aufstieg und Abstieg (soziale
    Mobilität) innerhalb der Klassenstruktur ist
    möglich und weiter verbreitet als in den anderen
    Schichtungssystemen
  • Die Klasse bestimmt sich durch wirtschaftliche
    Unterschiede zwischen Gruppen von Individuen,
    durch die Ungleichheit des Eigentums an
    materiellen Ressourcen und der Kontrolle darüber.

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Klassen
  • In den anderen Schichtungssystemen soziale
    Ungleichheit als Verhältnis persönlicher
    Verpflichtungen (Leibeigene/Grundherr
    Sklave/Herr Angehöriger einer niederen und einer
    höheren Kaste).
  • Klassensysteme großräumigere und
    unpersönlichere Beziehungen
  • Distinktion besteht in Hinblick auf
    Einkommenshöhe oder auch Arbeitsbedingungen

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Von der Standes- zur Klassengesellschaft
  • Besitz löst familiäre Herkunft als
    Statusdeterminante ab
  • In industrieller Gesellschaft hängen
    Lebensbedingungen der Menschen
  • immer mehr ab
  • von Besitz/Nicht-Besitz (insbes. an
    Gütern/Kapital)
  • von der Stellung im Produktionsprozess
  • von der ökonomischen Situation ab
    (Besitz-/Einkommensverhältnisse
  • Die Einteilung einer Gesellschaft in Klassen
    orientiert sich vor allem an ökonomischen
    Kriterien Klassen sind ökonomisch bestimmt.
  • Der Begriff Klasse bezeichnet Gruppierungen von
    Menschen, die aufgrund einer bestimmten Stellung
    im Wirtschaftsprozess, d.h. aufgrund ähnlicher
    sozioökonomischer Lagen ähnliche
    Lebensbedingungen oder Lebenschancen haben und
    klassentypische Einstellungen und
    Wertorientierungen, Mentalitäten und Lebensstile
    entwickeln.
  • Das Klassenmodell wird vertikal gedacht (oben
    unten)

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Klassen bei Karl Marx
  • Industriekapitalismus führt zur Ausbildung einer
    dichotomen Klassenstruktur
  • Zentrale Trennlinie privater Besitz/Nicht-Besitz
    an Produktionsmitteln
  • Die ganze Gesellschaft spaltet sich in zwei
    große, feindliche Lager, in zwei große, einander
    direkt gegenüberstehende Klassen Bourgeoisie und
    Proletariat
  • Menschen, die im gleichen Verhältnis zu
    Produktionsmitteln stehen Klasse an sich
    (objektive Klassenlage)
  • Klasse für sich Klassenbewusstsein (bei
    dessen Entwicklung wichtige Rolle der Komm.
    Partei)
  • sich zuspitzender Klassenantagonismus
  • revolutionäre Systemüberwindung
  • Klassentheorie ist eingebettet in allgemeine
    Theorie der (kapitalistischen) Gesellschaft
  • Ökonomischer Determinismus, dennoch komplexer
    Klassenbegriff Stellung im Produktionsprozess,
    Lebensbedingungen, Lebensweise, Bewusstsein,
    politisches Handeln werden in enger ursächlicher
    Verknüpfung gesehen

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Stände und Klassen bei Max Weber
  • Klasse soll jede in einer gleichen Klassenlage
    befindliche Gruppe von Menschen heißen.
  • Gruppierungen von Menschen, die aufgrund ihres
    Besitzes (Besitzklassen) und /oder der
    Verwertbarkeit ihrer Leistungen
    (Erwerbsklassen) ungefähr gleiche Chancen zur
    Erzielung von Einkommen haben
  • Klassen werden also ebenfalls hauptsächlich
    ökonomisch definiert, aber hierbei kein
    ökonomischer Determinismus Lebensweise,
    Denkungsart, Ansehen, politische Aktivität etc.
    bestimmter Gruppierungen folgen nicht
    notwendigerweise ihrer Stellung im
    Produktionsprozess -gt Mehrdimensionalität
  • Unterscheidung von
  • Besitzklassen (z.B. Grundbesitz, Aktienbesitz)
    Lebenslage geprägt durch mehr oder minder hohe
    Erträge des jew. Eigentums
  • Erwerbsklassen (freie Berufe, qualifizierte und
    unqualifizierte Arbeitnehmer) Lebenslage geprägt
    durch jew. bessere o. schlechtere Chancen auf
    Güter- oder Arbeitsmarkt

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Klassen bei Max Weber
  • Es lässt sich eine Vielfalt von Besitz- oder
    Erwerbsklassen unterscheiden zu deren
    Bündelung Einführung des Kriteriums Mobilität
  • Begriff Soziale Klassen Gesamtheit derjenigen
    Klassenlagen (Besitz- oder Erwerbsklassen),
    zwischen denen ein (inter-/ intragenerationeller)
    Wechsel möglich ist, über die hinaus aber nur
    selten Bewegungen stattfinden
  • Max Weber unterscheidet die Gesellschaft seiner
    Zeit in vier soziale Klassen
  • Arbeiterschaft
  • Kleinbürgertum
  • Intelligenz und Fachgeschultheit (hoch
    qualifizierte Angestellte und Beamte)
  • durch Besitz Privilegierte

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Stände bei Max Weber
  • Auch in einer entwickelten Industriegesellschaft
    finden sich ständische Elemente
  • Stände Gruppierungen von Menschen mit
    bestimmten gemeinsamen Eigenschaften (Herkunft,
    Erziehung, Beruf, Besitz-, Erwerbsform) und
    darauf beruhenden charakteristischer
    Gemeinsamkeiten des Denkens und Handelns ( -gt
    Lebensstile), die eine spezifische (positive oder
    negative) Einschätzung erfahren ( -gt hohes oder
    niedriges Prestige)
  • Unterscheidung bestimmter Arten von Ständen
  • Berufsstand (z.B. best. Kaufleute)
  • Geburtsstand (z.B. Adel)
  • Politischer Stand Honoratioren
  • Klassen wurzeln im Bereich der Wirtschaft und des
    Erwerbs (Wirtschaftsordnung)
  • Stände in der Sphäre des Prestiges und der
    Lebensführung (soziale Ordnung)
  • zwischen beiden können Verbindungen bestehen,
    müssen aber nicht

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Parteien bei Max Weber
  • Die Ausformung von Parteien in modernen
    Gesellschaften ein wichtiger Aspekt der
    Machtausübung und kann unabängig von der Klasse
    oder vom Stand die Schichtung beeinflussen.
  • Eine Partei ist eine Gruppe von Einzelpersonen,
    die zusammenarbeitet, weil sie aus dem gleichen
    Milieu kommt oder weil sie gleiche Interessen und
    Ziele hat.
  • Die Partei dient zur aktiven Mobilisierung von
    Gruppen, um ihre Ziele durchzusetzen

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Von Klassen zu SchichtenTheodor Geiger
  • Die soziale Schichtung des deutschen Volkes, 1932
  • Die Klassengesellschaft im Schmelztiegel, 1948/49
  • Alter Mittelstand verschwindet nicht, neuer
    Mittelstand bildet sich aus (Angestellte, Beamte)
  • Innerhalb der Gruppe der Lohnabhängigen wachsen
    die sozialen Unterscheide, deren trennende
    Wirkung ist stärker als die einende Kraft der
    Klassenlage
  • Klassenkonflikte flauen ab
  • Starke Bedeutung von Schichtmentalitäten
    schichtspezifische Einstellungen- und
    Verhaltensweisen
  • Quer zu Klassenstrukturen verlaufen neue Linien
    der Differenzierung z.B. Stadt-Land-Unterschiede
  • ?Schichtstruktur wird nicht homogener, sondern
    differenzierter
  • ?Geiger erklärt Marx Klassentheorie endgültig
    für überholt

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Schichten
  • In entwickelten Industriegesellschaften Nicht
    mehr Besitz, sondern Beruf entscheidet über
    gesellschaftliche Stellung
  • Schichten sind Gruppierungen von Menschen mit
    ähnlichem, in erster Linie aus der beruflichen
    Stellung abgeleitetem Status
  • ähnliche Lebenschancen
  • ähnliche Wirtschaftsinteressen
  • ähnliche Schichtmentalitäten
  • vertikale und horizontale Gliederung nach
    beruflichem
  • Einkommen
  • Qualifikation
  • Prestige
  • Dieser Schichtbegriff steht dem Klassenbegriff
    recht nahe unterstellt aber, dass
    Schichtungsgesellschaften offener sind als
    Klassengesellschaften -gt
  • höhere Mobilität größere Chancen, zwischen
    Schichten auf- und abzusteigen

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Begriffe Klasse und Schicht
  • gemeinsamer Kern von Klassen- und Schichtmodellen
  • fassen Menschen in ähnlichen sozioökonomische
    Lagen zusammen (ähnliche Stellung zu
    Produktionsmitteln, ähnliche Besitz- oder
    Einkommensverhältnisse, ähnliche Berufe oder
    Qualifikationen)
  • diese bilden aufgrund ähnlicher Lebenserfahrungen
    klassen- oder schichttypische Prägungen aus
    (Mentalitäten, Einstellungen und
    Wertorientierungen, Interessen, Verhaltensweisen
    etc.) -gt Klassenbewusstsein (Marx),
    Schichtmentalität (Geiger)
  • aus ähnlichen Soziallagen (und ähnlichen
    Ressourcen und Prägungen) resultieren ähnliche
    Lebenschancen und risiken
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