Title: Handschriftengattungen und Erschlie
1Handschriftengattungen und Erschließungstechniken
am Beispiel abendländischer Handschriften der
Frühen Neuzeit in der RSB Moskau
- Fonds 183, Nr. 1805
- Katholisches Gebetbuch (dt.)
- Papier 298 Bll. 9,5 x 6,5 Deutschland 17.
Jh. - Foliierung I (vorderer Spiegel), II-VII (vorderer
Vorsatz) Kurrentschrift einer Hand durchgehend
Reklamanten. Die Hs. entstand nach Schriftbefund
im 17. Jh., gemäß Sprachbefund in Deutschland,
gemäß Textbefund im katholischen Umfeld. Sie
gelangte auf unbekanntem Wege (nach der
Signaturenreihenfolge nicht vor 1937) in die RSB.
Bisher nicht zuordnen ließen sich am vorderen
Deckel der zeitgenössische Eintrag 989 Graces?,
auf dem Rücken die Altsignatur B VI HA?, auf dem
vorderen Spiegel die Einträge 25 und 103, auf dem
hinteren Spiegel die zeitgenössische Signatur 8B,
die Buchstaben v, ?/??? und die Ziffer VIII. - Zeitgenössischer Pappband mit Pergamentrücken,
erste Lage vom Buchblock gelöst vergoldeter
Schnitt mit geritzten geometrischen Ornamenten. - 1r-263v Katholisches Gebetbuch. Umb Geduld.
Allmechtiger güettiger Gott, der du bist ein
Trunkh der Schwachen, ein Heil sonders der
Khrankhen, ein Crafft der Mueselligen, ein Trost
der Betrübten, ein Freüd der Traurigen, ein
Zueflucht der vielen Armen ... - ... umb Christus
willen. Amen, (1r-7v) Geduld, (8r-15r) Gefangene,
(15v-23r) Wollust, (23r-30v) Gottes
Barmherzigkeit, (30v-36r) Gotteslob, (36r-41v)
Christus als Mittler, (41v-43v) Gottvater,
(43v-48v) Verstorbene, (48v-52v) Menschliches
Elend, (52v-59v) Menschwerdung Christi, (60r-63r)
Menschliches Leben, (63r-81v) Vergänglichkeit,
(82r-86r) Tod, (86v-92v) Armer Lazarus, (92v-98v)
Geduld in Notlagen, (99r-100r) Das
Menschengeschlecht, (100r-101v) Heilige Berge,
(101v-102v) Geistlicher Reim, (102v-106v)
Schuldbekenntnis, (106v-112v) Leben und Tod,
(112v-158v) Sündenbekenntnis, (159r-162v)
Todesnot, (162v-164v) Kranke, (164v-172r)
Sterbende, (172r-174r) Gottes Erbarmen,
(174r-178v) Todesstunde, (179r-181r)
Hinterbliebene, (181v-197v) Sterben, (198r-202r)
Blindheit, (202r-232r) Geistliche Lieder,
(232r-253v) Litanei und Gebete, (253v-263v)
Kummer. 264r-298v leer.
- Fonds 183, Nr. 1932
- Lutherisches Gebetbuch (Habermännle) (dt.)
- Pergament 77 Bll. 9,0 x 7,5 Deutschland
1588 - Kurrentschrift einer Hand (Überschriften in
Fraktur, goldene Schattierung) 18-20 Zeilen
durchgehend Reklamanten. - Die Hs. ist auf dem Titelbl. (4r) in das Jahr
1588 datiert, der Schriftbefund verweist nach
Deutschland als Entstehungsgebiet, der Textbefund
führt in ein lutherisches Territorium, die
fehlende Mundart nach Mittel- oder
Ostdeutschland, Material und kalligraphische
Ausgestaltung lassen an eine höher stehende
Person als Besitzer denken. Letzter Vorbesitzer
war laut dem Exlibris 76r (Papier, mit der
Signatur 7563 und darüber der Preisangabe 350 p.
350 Rubel) der "Schriftstellerbuchladen" in
Moskau (dasselbe im Erwerbungsverzeichnis der
RSB hier außerdem die Eingangsnummer 257 vom 14.
September 1937 vgl. den Eintrag auf der
Innenseite des vorderen Deckels). Gemäß der
radierten Altsignatur der RSB auf 1r (8609) und
einer Beschreibung wurde die Hs. zuerst
fälschlich in die Sammlung der russischen und
slawischen Einzelerwerbungen verbracht, dann aber
zutreffend umsigniert . - ?OP 3 (1939), S. 74, Nr. 257 ( Eingangsnummer).
-
- Zeitgenössischer dunkelroter Samteinband, stark
berieben, beide Spiegel abgerissen, Rücken
teilweise durch Wurm zerstört zwei sehr gut
erhaltene Metallschließen (vorne und hinten je
zwei Zierauflagen und Schließspangen) an beiden
Deckeln Spuren von je vier Eckbeschlägen und
einem Beschlag in der Mitte vergoldeter Schnitt. -
- 1r-3v leer. 4r-74r Johann Habermann Lutherisches
Gebetbuch (Habermännle). Gekürzt, gelegentlich
abweichende Buchstabenfolge. Christliche Gebet
für alle Not unnd Stend der gantzen Cristenheit,
aussgetheilet, auff alle Tag in der Wochen zu
sprechen, sampt gemeinen Dancksagung, auch Morgen
und Abendt Segen. Anno 1588 ... - ... Ich, du
hast mit mir zu thun, wie du bist, auff dich
hoffe ich, weil ich lebe, du bist mein Zuversicht
in Cristo Jhesu, unserm Herrn. Amen. Gott allein
die Ehre, (4v) leer, unter den Gebeten
hervorzuheben (12r-13v) Erhaltung der
christlichen Kirchen. Am Sonntag, (47r-48v)
Einigkeit des rechten Glaubens. Am Donnerstag,
(66v-67v) Ehemann, (67v-68v) Hausmutter,
(69r-70v) Kind, (71r-72r) Jünglinge und
Jungfrauen, (72v-74r) Schwangere Frau. 75r-77v
leer. - Vorlage Christliche Gebet für alle Not vnd
Stende der gantzen Christenheit ausgeteilet
auff alle tag in der Wochen zu sprechen sampt
gemeinen Dancksagungen auch Morgen vnd
Abendsegen. Gestellet newem mit Vleis durchaus
gemehret vnd gebessert. Durch M. Johannem
Habermann Egranum Pfarrherrn zu Fachenaw.
Gedruckt zum Hoff durch Mattheum Pfeilschmidt,
1567. Ed. (Sigle B) Johann Habermann (Johannes
Avenarius), Christliche Gebet für alle Not vnd
Stende der gantzen Christenheit (1567), hg. von
Johann Anselm Steiger. Unter Mitwirkung von
Corinna Flügge (Doctrina et pietas. Abteilung II,
Bd. 4), Stuttgart, Bad Cannstatt 2009, S. 22-291,
bes. S. 23-51, 57-75, 89-107, 121-139, 153-171,
185-203, 217, 235, 249-251, 269-279, 285-291.
2Handschriftengattungen und Erschließungstechniken
am Beispiel abendländischer Handschriften der
Frühen Neuzeit in der RSB Moskau
- Fonds 218, Nr. 41
- Dossier zur Konkordienformel (dt., lat.)
-
- Papier I 177 Bll. 31,0 x 21,0
Mitteldeutschland? Wende 16./17. Jh. -
- Mehrere Bll. vor der Bindung gefaltet aufgehoben
22-30 Zeilen Kurrentschrift (1r-89v
113r-121r, 175r-177v 121v-122v 123r-136v,
159r-161r), humanistische Minuskel (92r-101r
103r-112r 149rv 151r-154v 167r-174v) und
humanistische Kursive (137r-148r 155r-157r) von
11 Händen teilweise Reklamanten Überschriften
teilweise in Grün 1r in Rot ausgeführt 15v und
92r mit Rahmen (Voluten und Adlerköpfe)
Initialen (ähneln Cadellen). -
- Der Großteil der Hs. bezieht sich auf die Jahre
1577-1579, als die Konkordienformel und ein
Waffenstillstands mit den Türken ausgehandelt
wurden. Er verarbeitet Vorlagen aus dem Herzogtum
Hessen-Kassel, vielleicht auch aus dem
Kurfürstentum Brandenburg. Es wurden mindestens
vier Papiere benutzt 1-102 aus Schwerin (1564
Piccard-online, Bestand J 340, Nr. 25364),
103-177 mit drei weiteren Wasserzeichen (bisher
nicht identifiziert). Laut dem Exlibris im
vorderen Spiegel gehörte die Hs. später Johannes
Karl Roppan, Ehrenmitglied der Leopoldina und
Verfasser des ersten Findbuchs des Stadtarchivs
Breslau ( 1804). Von ihm oder einem anderen
Vorbesitzer stammen auch der Titel auf dem
vorderen Deckel, dem Rücken und dem vorderen
Vorsatz recto (Varia Saxonica. Formulæ Concordiæ)
sowie die Signatur (XVIII l 11) auf dem vorderen
Spiegel (dort auch eine weitere Signatur 4029.
III). Die Hs. ging 1804 durch Kauf an die
Hochbergsche Majoratsbibliothek im Schloss
Fürstenstein (Schlesien) über. Vgl. Heinrich
Nentwig, Zwei schlesische Majoratsbibliotheken,
Der Wanderer im Riesengebirge 27/11 (1907), S.
161-165, bes. S. 164 f. Werner Milch, Die
Reichsgräflich von Hochbergsche
Majoratsbibliothek in Fürstenstein, Der Wanderer
im Riesengebirge 53/6 (1933) S. 92-94. Davon
zeugen auch der Stempel (Fürstensteiner
Bibliothek) und die Signatur auf dem Rücken (2o
379). Schloss Fürstenstein fiel 1941 wegen
Überschuldung an den deutschen Staat. Die Hs.
gelangte wohl sehr bald nach Kriegsende, als die
Rote Armee 1945/46 Fürstenstein in Besitz nahm,
nach Moskau. Laut dem Archiv der
Handschriftenabteilung wurde sie 1948 aus der
"Abteilung für den Erwerb ausländischer Bücher"
in die Handschriftenabteilung überführt und dort
unter der Eingangsnummer 11 (so auch der Eintrag
im vorderen Spiegel) registriert. -
- Dppelbl. einer Foliohs. als Kopert-Einband,
Bindung aus Anlass der Zusammenführung der
Dokumente zu einem Dossier (Ende 16./Anfang 17.
Jh.), aus dieser Zeit auch die beiden Spiegel
sowie je zwei Lederschließbänder vorne und
hinten. -
- Fragment Missale Romanum. Pergament Doppelbl.
Folioformat (genaue Maße nicht feststellbar,
Bll. bei Bindung vertauscht) Nordostdeutschland?
14./15. Jh. nicht foliiert 29 Zeilen 2
Spalten Textualis Rubrizierung
Absatz-Lombarden (rot oder blau). Vorderer
Deckel Feria sexta quatuor temporum Pentecostes.
Beginnt mit der Sequentia sancti Evangelii (Lk
5,17-26). Es folgen Offertorium (Ps 145,2),
Secreta, Communio (Jo 3,8 abweichend vom
heutigen Gebrauch) und Postcommunio. Diese bricht
ab Sumpsimus, domine, sacri dona misterii.
Hinterer Deckel Feria quinta infra octavam
Pentecostes. Amen. -
- Anfang die Sequentia sancti Evangelii (Lk 9,1-6).
Beginnt non receperint vos. Es folgen Secreta und
Communio. Sacris celestibus, domine, sancto
spiritu ... - ... semper aptari. Per dominum
(abweichend vom heutigen Gebrauch). Feria sexta
quatuor temporum Pentecostes. Beginnt mit der
Oratio. Da, quesumus, ecclesie tue et misericors
deus ... - ... nullatenus in cursione (tur)betur
(abweichend vom heutigen Gebrauch). Es folgen
Lectio (Apg 8,5-8) und Versikel. Bricht ab Veni,
sancte spiritus, reple tuorum corda. Ed.
Missale Romanum, Regensburg 1952, S. 352-354. - 1r-177v Dossier zur Konkordienformel (1577/1578,
Nachtrag von 1601). Die Briefe aus der Kanzlei
des Landgrafen Wilhelm IV. von Hessen-Kassel sind
unbekannt. Vgl. Inge Mager, Die Konkordienformel
im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel.
Entstehungsbeitrag, Rezeption, Geltung (Studien
zur Kirchen-geschichte Niedersachsens 33),
Göttingen 1993, S. 276 f., 304 f. - (1r-6v) Landgraf Wilhelm IV. von Hessen-Kassel
und Landgraf Ludwig IV. von Hessen-Marburg Brief
an Kurfürst August von Sachsen (o.O., 1577 III
10). Dem Hertzogk Augustum Churfurstenn tzw
Sachssen. Hochgeborener Fürst, freundlicher
lieber Vetter, Schwager, Bruder und Gevatter. Aus
der ... des Landgraffen Wilhelm ... - ... Und
sind Euer lieber in allem freundlicher Dienst tzu
Ertzeigung willigk. Datum Anno 1577, 10 Martii.
Wilhelm und Ludwigk, Gebrueder, Landgrafen tzu
Hessen, (6rv) Ein jeder wird sich selbst
Rechenschafft geben mussen, - (7r-17v) Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel
(Kassel, 1579 X 11), (7r-15v) Aliam Epistolam
Illustrissimi Landgraffii Wilhelmi ad Iulium
Ducem Brunsviecnsem etc. Fide post hoc scriptum,
quod nunc sequitur. Theologorum Helvetiæ scriptum
ad Illustrissimos Germaniæ Principes, qui
Augustanam Confessionem profitentur. Ratisbonæ in
Comit(atu) 1576. Etsi veremur, illustrissimi
Principes, ne quis nobis vitio versas, quod in
hoc amplissimo ... - ... Satisfectis ecclesiis
quietem et salutem. Beata Generatio quærentium
Veritatem et Pacem, (15v-17v) Ad principem Iulium
ducem Brunsvicense. Freundlicher lieber Oheim,
Schwager unndt Bruder ... - ... Datum Cassel den
11. Octobris 1579. Wilhelm Landgraf tzu Hessen.
Zur Erklärung der Schweizer Theologen beim
Reichstag von Regensburg (1576) vgl. Axel
Gotthard, Der Augsburger Religionsfrieden
(Reformations-geschichtliche Studien und Texte
148), Münster 2004, S. 352-355, 359, 375 f., 384
f. - usw.
3Handschriftengattungen und Erschließungstechniken
am Beispiel abendländischer Handschriftender
Frühen Neuzeit in der RSB Moskau
- Fonds 68, Nr. 342
- Stenzel Bornbach Historia vom Aufruhr zu Danzig
(dt.) - Papier 296 Bll. 30,5 x 20,0 Danzig Ende
16. Jh. - Lagen lose, Aufbewahrung in einer Pappmappe
Foliierung 1-296, ab 4r zusätzlich Paginierung
3-590 33 Zeilen Kurrentschrift einer Hand
durchgehend Reklamanten 66r Fleuronée-Initialen
5r, 6r, 7v, 9v, 12v, 28v, 66r Wappen Danziger
Bürger. -
- Die enge Verwandtschaft mit SBB Mss. boruss. fol.
249, 269 und 1017 ehemals Berlin, GStA PK, XX.
HA, Msc. A Nr. 22 a b (1522-1526, 2 Exemplare,
seit 1903 Staatsarchiv Danzig heute Archiwum
Panstwowe w Gdansku Königsberg, Westpr. Fol. 59
c) ehemalige Stadtbibliothek Danzig heute
Biblioteka Gdanska Polskiej Akademii Nauk, Mss.
72-78, 486, 675, 706, 724, 867, 867a, 868, Ortm.
fol. 74 und Uph. fol. 1, 1b, 29 und 115 RSB
Moskau, Fonds 68, Nr. 343.1 und 344, erlaubt den
Rückschluss auf eine Entstehung dieser und
weiterer Bornbach-Hss. im Umfeld des Danziger
Stadtrats und seiner Kanzlei gegen Ende des 16.
Jhs. Da in der wissenschaftlichen Literatur
unbekannt, gelangte die Hs. wohl schon vor dem
Ende des 19. Jhs. in die Bibliothek des
Russischen Generalstabs und von da 1929 in die
RSB (Altsignatur In 1280 bzw. gültige Signatur
342 auf der Pappmappe). -
- Einband fehlt Reste der Einbandverstärkung mit
dem Bleistiftvermerk k 91 und dunkelroter Reiter
mit der Signatur K (?) 16. -
- 1r-290r STENZEL BORNBACH DIE HISTORIA VOM
AUFRUHR ZU DANZIG. Dossier über die Danziger
Konfessions- und Ratsstreitigkeiten 1522-1526 auf
der Grundlage von Schriftstücken, oft Briefen der
Danziger Ratskanzlei, meist in deutscher
Übersetzung, manchmal auch zweisprachig. Zur
Überlieferung der Historia Stenzel Bornbachs vgl.
Arnold, Historiographie, 1967, S. 172 f.
Bertling, Danziger Stadtbibliothek, 1892, S.
46-48, 629 f., 726 Dworzaczkowa, Dziejopisarstwo
Geschichtsschreibung, 1962, S. 18 f., 25 f.,
36, 41 Gehrke, Das Ebert Ferber-Buch, 1892
Gehrke, Wartzmann, 1900 Günther, Danziger
Stadtbibliothek, 1903, S. 42 f., 383 f., 430 f.
Mentzel-Reuters, Stadt und Welt, 2005, S. 99-128,
bes. S. 119 mit Anm. 76 (jeweils ohne diese Hs.).
- 1r-165v Erster Teil
- 2r-5r Vorrede
- 5r-8v Genealogie des Reinhold Feldstetten
- 9r-165v Vorgeschichte
- 16v-17r Der Hochmeister Albrecht von Brandenburg
an Tiedeman Hirschfeld in Danzig, Königsberg,
1519 IV 18 - 17r-18v Tiedeman Hirschfeld an den Hochmeister
Albrecht von Brandenburg - 18v-20r Urteil des Magdeburger Oberhofes
- 20rv Der Hochmeister zu dem Urteil
- 20r-23r Der Danziger Stadtrat auf die Eingabe des
Hochmeisters - 23r-27v Abhandlung über Danziger Geldhandel
- 27v-29v Abkommen über Danziger Geldhandel
zwischen Reinhold Feldstetten und dem
Bürgermeister Eberhard Ferber - 29v-35v Landtag in Dirschau, nach 1522 X 26
- 35r-37r König Sigismund I. von Polen an den
Stadtrat, Wilna, 1522 V 24, mit deutscher
Übersetzung durch einen Danziger Notar - 37r-38v Der Bürgermeister an den König
- 38v-41r Der Danziger Stadtrat an den König
4Handschriftengattungen und Erschließungstechniken
am Beispiel abendländischer Handschriften der
Frühen Neuzeit in der RSB Moskau
- Fonds 68, Nr. 342
- Stenzel Bornbach Historia vom Aufruhr zu Danzig
(dt.) - Papier 296 Bll. 30,5 x 20,0 Danzig Ende
16. Jh. - Lagen lose, Aufbewahrung in einer Pappmappe
Foliierung 1-296, ab 4r zusätzlich Paginierung
3-590 33 Zeilen Kurrentschrift einer Hand
durchgehend Reklamanten 66r Fleuronée-Initialen
5r, 6r, 7v, 9v, 12v, 28v, 66r Wappen Danziger
Bürger. -
- Die enge Verwandtschaft mit SBB Mss. boruss. fol.
249, 269 und 1017 ehemals Berlin, GStA PK, XX.
HA, Msc. A Nr. 22 a b (1522-1526, 2 Exemplare,
seit 1903 Staatsarchiv Danzig heute Archiwum
Panstwowe w Gdansku Königsberg, Westpr. Fol. 59
c) ehemalige Stadtbibliothek Danzig heute
Biblioteka Gdanska Polskiej Akademii Nauk, Mss.
72-78, 486, 675, 706, 724, 867, 867a, 868, Ortm.
fol. 74 und Uph. fol. 1, 1b, 29 und 115 RSB
Moskau, Fonds 68, Nr. 343.1 und 344, erlaubt den
Rückschluss auf eine Entstehung dieser und
weiterer Bornbach-Hss. im Umfeld des Danziger
Stadtrats und seiner Kanzlei gegen Ende des 16.
Jhs. Da in der wissenschaftlichen Literatur
unbekannt, gelangte die Hs. wohl schon vor dem
Ende des 19. Jhs. in die Bibliothek des
Russischen Generalstabs und von da 1929 in die
RSB (Altsignatur In 1280 bzw. gültige Signatur
342 auf der Pappmappe). -
- Einband fehlt Reste der Einbandverstärkung mit
dem Bleistiftvermerk k 91 und dunkelroter Reiter
mit der Signatur K (?) 16. -
- 1r-290r STENZEL BORNBACH DIE HISTORIA VOM
AUFRUHR ZU DANZIG. Dossier über die Danziger
Konfessions- und Ratsstreitigkeiten 1522-1526 auf
der Grundlage von Schriftstücken, oft Briefen der
Danziger Ratskanzlei, meist in deutscher
Übersetzung, manchmal auch zweisprachig. Zur
Überlieferung der Historia Stenzel Bornbachs vgl.
Arnold, Historiographie, 1967, S. 172 f.
Bertling, Danziger Stadtbibliothek, 1892, S.
46-48, 629 f., 726 Dworzaczkowa, Dziejopisarstwo
Geschichtsschreibung, 1962, S. 18 f., 25 f.,
36, 41 Gehrke, Das Ebert Ferber-Buch, 1892
Gehrke, Wartzmann, 1900 Günther, Danziger
Stadtbibliothek, 1903, S. 42 f., 383 f., 430 f.
Mentzel-Reuters, Stadt und Welt, 2005, S. 99-128,
bes. S. 119 mit Anm. 76 (jeweils ohne diese Hs.).
- Hiervon hervorzuheben (4r-5v), (12v), (85rv),
(251v), (289v), (290r) Schreibervermerke und
Kommentare, (4v-5r) Perfidus et, si quis non hæc
sibi credita reddit, Obproprium dignus,
quodlibet ille pati. Hoc opus his labor est,
etenim mea tempora perdens. Ne carent geniæ
vita caduca sua. Redde, precor, missum, lector,
tibi candide librum. Et de e(..) inde tibi
gratia et inde mihi ... Wer dies Buch erhalten
und wiedergibt ... - ... danach sey Gott mith
uns allen in seinen güttlichen Schutz belassen.
Scriptum Gedani anno domini 1587, den 9. Tag
Martii. Stanislaus Bornbach Warsaviensis, (12v)
Poky Swiat Swiatem, Feldstet nieche Ferberowi byc
brattem, darunter Wär der Reinhold Feldstett von
Dirschau nicht vertrieben, der Aufrurh zu Dantzig
wäre wol noch geblieben. Der Löwen Köpf sind an
drey Schweimsköpf gerathen, davon ein böses
Gerücht ward gesotten. Herr Ebert Ferbers Wappen,
(289v) Dies mag von der Gelegenheit, Hoffnung,
Fortgang, Aufgang und Erfolg dieses innerlichen
Aufruhrs so viel, das bisher zusammenbringen
können, genug gemacht und geschrieben. Von mir,
Stanislav Bornbach, im Jahr Christi 1589, (290r)
Lieber Leser, hieher schau, wass die dreÿköpfige
Sau und der dreÿköpfige Löw machen dort vor ein
Geschreÿ. - (72r-73r), (122r-134r), (135r-142r), (174r-175r),
(175r-178v), (203v-204v), (205v-210r),
(212r-218r) Ursachen und Verlauf des
Konfessionswechsels, - (23r-27v), (148r-164v), (183r-185r), (290r-291v)
Begleitumstände des Konfessionswechsels, - (80v-81r), (102rv), (210r-211r), (218r-219r),
(231r-235r), (254v-255r), (221r-225v),
(281r-283r) Reaktionen von evangelischer Seite, - (4rv), (73r-74v), (106rv), (199rv), (75r-76v),
(81v-82r), (102v-104v), (185v-186v), (190rv),
(228v-229v), (242r), (246v-247r), (255r-257r ),
(1r-273r), (241v), (245rv), (253r-254v)
Reaktionen von katholischer Seite. - 290r-291v Historia der Ferberischen Händell.
292rv Tiermetaphern. 293r-296r Index Rerum
Ferberorum.
5Handschriftengattungen und Erschließungstechniken
am Beispiel abendländischer Handschriftender
Frühen Neuzeit in der RSB Moskau
- Hiervon hervorzuheben (4r-5v), (12v), (85rv),
(251v), (289v), (290r) Schreibervermerke und
Kommentare, (4v-5r) Perfidus et, si quis non hæc
sibi credita reddit, Obproprium dignus,
quodlibet ille pati. Hoc opus his labor est,
etenim mea tempora perdens. Ne carent geniæ
vita caduca sua. Redde, precor, missum, lector,
tibi candide librum. Et de e(..) inde tibi
gratia et inde mihi ... Wer dies Buch erhalten
und wiedergibt ... - ... danach sey Gott mith
uns allen in seinen güttlichen Schutz belassen.
Scriptum Gedani anno domini 1587, den 9. Tag
Martii. Stanislaus Bornbach Warsaviensis, (12v)
Poky Swiat Swiatem, Feldstet nieche Ferberowi byc
brattem, darunter Wär der Reinhold Feldstett von
Dirschau nicht vertrieben, der Aufrurh zu Dantzig
wäre wol noch geblieben. Der Löwen Köpf sind an
drey Schweimsköpf gerathen, davon ein böses
Gerücht ward gesotten. Herr Ebert Ferbers Wappen,
(289v) Dies mag von der Gelegenheit, Hoffnung,
Fortgang, Aufgang und Erfolg dieses innerlichen
Aufruhrs so viel, das bisher zusammenbringen
können, genug gemacht und geschrieben. Von mir,
Stanislav Bornbach, im Jahr Christi 1589, (290r)
Lieber Leser, hieher schau, wass die dreÿköpfige
Sau und der dreÿköpfige Löw machen dort vor ein
Geschreÿ. - (72r-73r), (122r-134r), (135r-142r), (174r-175r
), (175r-178v), (203v-204v), (205v-210r),
(212r-218r) Ursachen und Verlauf des
Konfessionswechsels, (72r-73r) Narratio de mutata
religione. Erzählung selbst auf deutsch,
(122r-134r, 135r-142r) Zweisprachiges
Brieftagebuch des Stadtschreibers Ambrosius
Storm, (174r-175r) Die Danziger Gewerke an den
König über den Aufstand, (175r-178v)
Zunftvertreter, Schöffen, Gemeinde und Stadtrat
an die königlichen Räte, (203v-204v) Eine Predigt
in allen Pfarr- und Ordenskirchen Danzigs auf
Befehl des Stadtrats, (205v-210r) Danziger Kritik
am Mönchtum, (212r-218r) Der eigentliche Aufruhr. - (23r-27v), (148r-164v), (183r-185r), (290r-291v)
Begleitumstände des Konfessionswechsels,
(23r-27v) Danziger Geldhandel, (148r-164v) 49
Beweismittel im Prozess gegen Eberhard Ferber,
(183r-185r) Eberhard Ferber gegen Johannes
Nimptsch, (290r-291v) Historia der Ferberischen
Händell. - usw.
- Fonds 68, Nr. 342
- Stenzel Bornbach Historia vom Aufruhr zu Danzig
(dt.) - Papier 296 Bll. 30,5 x 20,0 Danzig Ende
16. Jh. - Lagen lose, Aufbewahrung in einer Pappmappe
Foliierung 1-296, ab 4r zusätzlich Paginierung
3-590 33 Zeilen Kurrentschrift einer Hand
durchgehend Reklamanten 66r Fleuronée-Initialen
5r, 6r, 7v, 9v, 12v, 28v, 66r Wappen Danziger
Bürger. -
- Die enge Verwandtschaft mit SBB Mss. boruss. fol.
249, 269 und 1017 ehemals Berlin, GStA PK, XX.
HA, Msc. A Nr. 22 a b (1522-1526, 2 Exemplare,
seit 1903 Staatsarchiv Danzig heute Archiwum
Panstwowe w Gdansku Königsberg, Westpr. Fol. 59
c) ehemalige Stadtbibliothek Danzig heute
Biblioteka Gdanska Polskiej Akademii Nauk, Mss.
72-78, 486, 675, 706, 724, 867, 867a, 868, Ortm.
fol. 74 und Uph. fol. 1, 1b, 29 und 115 RSB
Moskau, Fonds 68, Nr. 343.1 und 344, erlaubt den
Rückschluss auf eine Entstehung dieser und
weiterer Bornbach-Hss. im Umfeld des Danziger
Stadtrats und seiner Kanzlei gegen Ende des 16.
Jhs. Da in der wissenschaftlichen Literatur
unbekannt, gelangte die Hs. wohl schon vor dem
Ende des 19. Jhs. in die Bibliothek des
Russischen Generalstabs und von da 1929 in die
RSB (Altsignatur In 1280 bzw. gültige Signatur
342 auf der Pappmappe). -
- Einband fehlt Reste der Einbandverstärkung mit
dem Bleistiftvermerk k 91 und dunkelroter Reiter
mit der Signatur K (?) 16. -
- 1r-290r STENZEL BORNBACH DIE HISTORIA VOM
AUFRUHR ZU DANZIG. Dossier über die Danziger
Konfessions- und Ratsstreitigkeiten 1522-1526 auf
der Grundlage von Schriftstücken, oft Briefen der
Danziger Ratskanzlei, meist in deutscher
Übersetzung, manchmal auch zweisprachig. Zur
Überlieferung der Historia Stenzel Bornbachs vgl.
Arnold, Historiographie, 1967, S. 172 f.
Bertling, Danziger Stadtbibliothek, 1892, S.
46-48, 629 f., 726 Dworzaczkowa, Dziejopisarstwo
Geschichtsschreibung, 1962, S. 18 f., 25 f.,
36, 41 Gehrke, Das Ebert Ferber-Buch, 1892
Gehrke, Wartzmann, 1900 Günther, Danziger
Stadtbibliothek, 1903, S. 42 f., 383 f., 430 f.
Mentzel-Reuters, Stadt und Welt, 2005, S. 99-128,
bes. S. 119 mit Anm. 76 (jeweils ohne diese Hs.).
6Handschriftengattungen und Erschließungstechniken
am Beispiel abendländischer Handschriftender
Frühen Neuzeit in der RSB Moskau
- Fonds 183, Nr. 930
- Frater Ulmannus Buch der heiligen Dreifaltigkeit
- Papier II 113 Bll. 31,0 x 21,0
Deutschland Ausgang 16. Jh. - Foliierung I (vorderer Spiegel), 1-2 (vorderer
Vorsatz aus zwei Bll.), 3-113, II (hinterer
Spiegel), 3-99 Schreiberfoliierung 1-97 48
Zeilen 2 Spalten Kurrentschrift einer Hand
Rubrizierung durchgehend Reklamanten jede
Seite mit floralem Rahmen Federzeichnungen,
teilweise koloriert 15rb-vab, 16rb Planeten und
Kronen 17rab, 18rab, 48vba, 49ra, 50ra, 61vaa,
62rac, rba, 67vbc, 73vac Christusdarstellungen
(zweimal mit Adlerleib) 39rc, 44rab, 45rbc,
47vab, vc, 55ra, 56rac, rbc, 63rba, 65rbc Gläser
und Flaschen (zur Herstellung von Flüssigkeiten)
3rb drei Hinrichtungsarten für Christus (Galgen,
Enthauptung, Räderung) 3va Wollust, Spiellust
und Gefräßigkeit Adam, Eva und Lilith 18rab
Marienkrönung (mit Beizeichen) 48vac
Meerjungfrau 49ra Maria (im Strahlenkranz)
62rac Altarmensa 94vab Franziskus (mit Stigmata)
Papier mit beidseitig gedrucktem floralen
Rahmen. - Das Papier stammt gemäß Wasserzeichen (nach
Mokretsova / Shchegoleva Briquet 278 - 1582
Briquet 938 - 1567) etwa von 1580, während die
Datierung 99r das Jahr 1488 nennt. Die Hs.
entstand nach Schrift- und Sprachbefund
vermutlich in Ostmitteldeutschland. Der Eintrag
auf 2v spricht von einem deutschkundigen
Vorbesitzer des 19. Jhs. Gemeint ist Ivan
Vladimirovic Lopuchin (1756-1816), Senator und
kurzzeitig Staatssekretär unter Zar Paul I., ein
bekannter Freimaurer. 1v befindet sich ein
weiterer Besitzvermerk, der auf Pavel A. Bolotov
hinweist. Darunter findet sich von gleicher Hand
ein Notabene, wonach Lopuchin die Hs. kurz vor
seinem Tod 1816 Bolotov geschenkt hat (auf ihn
verweisen auch die Anstreichung des
Schreibervermerks 99rb, den die Hand Bolotovs mit
einem Nota-bene-Zeichen und der arabischen
Jahreszahl 1488 versieht, und auf dem Rücken des
Schutzumschlags ein Papierschild von der Hand
Bolotovs, das zudem den hermetischen und alten
Charakter der Hs. hervorhebt). Die Hs. gelangte
laut einem internen Vermerk (Inventarbuch der
Erwerbungen der Handschriftenabteilung, Bd. III)
1922 in die Handschriften-abteilung der RSB. - Ostmitteldeutsch
- Mokretsova / Shchegoleva, Catalogue, 2010, S. 75
f., 254 f. (Cat. 17, 2 Abb.). - Brauner Lederband des 17. Jhs., auf den Deckeln
Reste von jeweils zwei Schließbändchen. Beide
Deckel mit Rahmen (Akanthusrankenfries, in der
Mitte ovales Medaillon mit maureskem Ornament),
auf dem Rücken kleine Stauden, alle Verzierungen
in Goldprägung. Schutzumschlag (wohl von P.A.
Bolotov) aus braunem Papier. - 1rv leer. 2v Nachtrag. Hand des 19. Jhs. Fratris
Ulmani liber. Disz ist ein Buch von Wunderwerten
(!). Rechte Wahrheit mag man hierunter verstehen,
wann disz Buch wird. - 3raa-99rbc Frater Ulmannus Das Buch der
Dreifaltigkeit. Alchemistischer Traktat. Liber
primus Sanctæ et Individuæ Trinitatis. Diss ist
ein Buch von Wunderwercken ... - ... Diess Buch
ist abgeschrieben von einem anderen Buch. Unnd
ist geendet am Dynstag Symonis et Judæ in hora
luna, anno domini MCCCCLXXXVIII de mane 1488 X
28, kurz vor Sonnenaufgang. Finis, jüngere Hand.
Anno 1488 videtur. Ed. princeps Uwe Junker, Das
"Buch der Heiligen Dreifaltigkeit" in der Fassung
Kadolzburg 1433 nach dem Wolfenbütteler Ms. Blank
188 (Kölner medizinhistorische Beiträge 40), Köln
1987. Vgl. Joachim Telle, (Art.) Ulmannus, in VL
²11, Sp. 1573-1580. 99v leer. 100ra-103vb
Register. Tabula ad fratris Ulmani librum De
trinitate. Et primo de A ... - ... Utilitas
articulus. Fol. 35. Finis. 104r-112v leer.
7Handschriftengattungen und Erschließungstechniken
am Beispiel abendländischer Handschriftender
Frühen Neuzeit in der RSB Moskau
-
- Fonds 68, Nr. 420
- Fragments curieux des sermons et anecdotes
(frz.) - Papier 282 Bll. 20,5 x 16,0 Frankreich
(Paris?) um 1790 - Foliierung I (vorderer Spiegel), 1-280, 197/ 198
ein Blatt (ohne Textverlust) übersprungen, auch
das letzte Blatt nicht foliiert 20-23 Zeilen
französische Geschäftsschrift einer Hand
Rubrizierung zahlreiche kleine Federzeichnungen
an Textanfängen und -schlüssen (Rosetten,
Blumensträuße, Vögel, Vignetten etc.), 1r
Aquarellbild von drei Mönchen mit der Legende
Menot, Barlette und Maillard. - Die Hs. entstand wahrscheinlich kurz nach der
Aufhebung des Dominikanerklosters an der späteren
Rue du Faubourg Saint-Honoré in Paris im Jahre
1790, wie der Inhalt, die Situierung der
Bibliothek im Dachgeschoss, die Versammlungen der
Jakobiner im Kirchenraum und die doppeldeutige
Erzählung über das "Wörterbuch der Katzen"
259r-260r (s.u.) nahelegen. Parallelhs. Paris,
BNF Nouv. Acqu. Fr. 1962 (Dijon, 1760 VII 6).
Vgl. Henri Omont, Catalogue général des
manuscrits français. Nouvelles acquisitions
françaises, Bd. 1, Paris 1899, S. 314. Die
vorliegende Hs. gelangte vor 1880 in die
Bibliothek des Russischen Generalstabs und 1929
in die RSB (auf dem vorderen Spiegel das Exlibris
der Bibliothek des Generalstabs mit der
Akzessionsnummer 20615-45178-112-4, Ir die
Signatur 178a-1-29, Ir sowie auf dem Papierreiter
am hinteren Spiegel eine weitere Signatur die
Signaturen auf der Versoseite des vorderen
Vorsatzes ließen sich nicht identifizieren). -
- Zeitgenössischer hellbrauner Lederband, auf dem
Rücken der Titel Fragments curieux des sermons. -
- 1r-27r Fiktive Predigten. Fragments curieux
autant que rares des sermons d' Olivier Maillard,
de Menot, de Barlette, prêchés depuis 1470
jusqu'en 1520. Des vices repris ès gens d'eglise
par les susdites prêcheurs ... - ... Quelque
chere que dire puisse,
-
- Monsieur, nous faisons le service. Vorlagen
Œuvres françaises d' Olivier Maillard. Sermons et
poésies, ed. Arthur de la Borderie, Nantes 1877,
S. 163-179 Sermons choisis de Michel Menot
(1508-1518), ed. Joseph Nève (Bibliothèque du XVe
siècle 29), Paris 1924 Gabriel de Barletta,
Sermones, 2 Bde., Venedig 1577. - 27rv Epigramme. Sur les moines. Enton vivant
Antoine te plaisois, (Ainsi qu'on dit) a nourir
des pourceaux, Et maintenant tu fais ce que je
faisois En nourrissant tous pareils animaux,
Moines, bien gras, stupides et brutaux / Commes
les porcs et de même nature, Donc leurs
convient pareille nouritûre. Et c'est pourquoi
tu faux en cet endroit, Car par raison pour la
vraye palûre De tes cagots, le gland leurs
conviendroit. - 28r-30r Gefälschte Bulle Clemens' XII.,
1730-1740. Bulle sur la reformation de la Barbe
des Révérends Pères Capucins. Clemens pape
douxiéme du nom, servieteur des serviteurs de
dieu. A tous les fidèles de l'un et l'autre sexe
salut et bénédiction apostolique. Nous étant
informés ... - ... Donné a Saint Marie Majeur
sour l'anneau du pecheur, les calendes de
janvier, l'an de l'incarnation de notre seigneur
mil sept cent soixante 1760 I 1, de notre
pontificat le premier. Signé Oliviero, evêque de
Palatin. Zu den Bullen Clemens' XII. (1730-1740)
vgl. Magnum Bullarium Romanum. Bullarum
privilegiorum ac diplomatum Romanum Pontificum
amplissima collectio, ed. Hieronymus Mainardi,
Bd. 13 Complectens constitutiones Clementis XII.
ab anno I. usque ad IV, Rom 1738 (ND Graz 1965). - usw.
8Handschriftengattungen und Erschließungstechniken
am Beispiel abendländischer Handschriftender
Frühen Neuzeit in der RSB Moskau
- Fonds 68, Nr. 420
- Fragments curieux des sermons et anecdotes (frz.)
- Papier 282 Bll. 20,5 x 16,0 Frankreich
(Paris?) um 1790 - Foliierung I (vorderer Spiegel), 1-280, 197/ 198
ein Blatt (ohne Textverlust) übersprungen, auch
das letzte Blatt nicht foliiert 20-23 Zeilen
französische Geschäftsschrift einer Hand
Rubrizierung zahlreiche kleine Federzeichnungen
an Textanfängen und -schlüssen (Rosetten,
Blumensträuße, Vögel, Vignetten etc.), 1r
Aquarellbild von drei Mönchen mit der Legende
Menot, Barlette und Maillard. - Die Hs. entstand wahrscheinlich kurz nach der
Aufhebung des Dominikanerklosters an der späteren
Rue du Faubourg Saint-Honoré in Paris im Jahre
1790, wie der Inhalt, die Situierung der
Bibliothek im Dachgeschoss, die Versammlungen der
Jakobiner im Kirchenraum und die doppeldeutige
Erzählung über das "Wörterbuch der Katzen"
259r-260r (s.u.) nahelegen. Parallelhs. Paris,
BNF Nouv. Acqu. Fr. 1962 (Dijon, 1760 VII 6).
Vgl. Henri Omont, Catalogue général des
manuscrits français. Nouvelles acquisitions
françaises, Bd. 1, Paris 1899, S. 314. Die
vorliegende Hs. gelangte vor 1880 in die
Bibliothek des Russischen Generalstabs und 1929
in die RSB (auf dem vorderen Spiegel das Exlibris
der Bibliothek des Generalstabs mit der
Akzessionsnummer 20615-45178-112-4, Ir die
Signatur 178a-1-29, Ir sowie auf dem Papierreiter
am hinteren Spiegel eine weitere Signatur die
Signaturen auf der Versoseite des vorderen
Vorsatzes ließen sich nicht identifizieren). -
- Zeitgenössischer hellbrauner Lederband, auf dem
Rücken der Titel Fragments curieux des sermons. -
-
- 1r-27v Fiktive Predigtauszüge.
- 28r-30r Gefälschte Bulle Clemens' XII. 1760 I
1. - 30r-53r Drei fiktive Predigten .
- 53v-81r Kurioses.
- 81v-90r Anekdoten. 90v leer.
- 91r-104v Oraison funèbre de Louis Berton
Crillon. - 105r-107v Epitre au parlement de Bourgogne.
108rv leer - 109r-110v La discorde expulsée. Ode. 111r-112v
leer. - 113r-114r Hommage a la vertu. 114v-116v leer.
- 117r-129v Madrigale, Anagramme und Epitaphien.
130r-132v leer. - 133r-142r Predigten. 142v-144v leer.
- 145r-157v Trostliteratur.
- 158r-166r Aphorismen und Anekdoten. 166v-168v
leer. - 169r-175r L'écriture sainte. 175v-176v leer.
- 177r-183r Paraphrase. 183v leer.
- 184r-189v Epitaphien und Epigramme.
- 189v-235r Predigten und Anekdoten. 235v leer.
- 236r-247r Madrigale und Anekdoten. 247v-248v
leer.