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... zu identifizieren Sensitivit t und Spezifit t zeigen wie gut Test dabei ist * Allgemeine Entwicklungsdiagnostik Arnold Gesell ... / Gesell-Skalen ... – PowerPoint PPT presentation

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Title: Einf


1
EinführungEntwicklungsdiagnostik
  • 15.04.2013
  • Lukas Lier, Benjamin Boch

2
(No Transcript)
3
Gliederung
  • Einführung in die Entwicklungsdiagnostik
  • Was ist Entwicklung?
  • Was ist Entwicklungsdiagnostik?
  • Was sind Entwicklungsstörungen?
  • 2. Geschichte der Entwicklungsdiagnostik
  • 3. Psychometrie
  • 4. Diskussion

4
Eltern Alltagspsychologische Entwicklungsdiagnost
ik
5
  • was ist
  • was sollte sein
  • unter welchen Bedingungen kann erreicht werde,
    was sein sollte

6
Vergleich mit repräsentativer Normstichprobe
Verlauf, Muster
Vergleich mit Schulkameraden
Status Quo
  • was ist
  • was sollte sein
  • unter welchen Bedingungen kann erreicht werde,
    was sein sollte

Subjektive Kriterien
Alltagserfahrung/ Augenmaß
Objektive Kriterien (auf wissenschaftlichen
Theorien basierend)
Objektive Tests
7
Entwicklung
8
Definition
  • Ein Differentieller, gerichteter, kumulativer
    Prozess, der sich über längeren Zeitraum
    erstreckt.
  • Er bezieht sich sowohl auf Veränderungen im
    individuellen Lebenslauf, als auch auf relative
    Konstanz interindividueller Unterschiede.
  • An ihm ist eine Vielzahl innerer und äußerer
    Faktoren beteiligt und vollzieht sich in enger
    Wechselbeziehung mit den jeweiligen
    soziokulturellen und historisch-epochalen
    Gegebenheiten.
  • (Nickel et al, 1989)

9
Traditioneller Entwicklungsbegriff (Esser
Petermann, 2010)
  • (biologische) Reifungsprozesse
  • Stufenmodell der Entwicklung
  • Aufeinander aufbauende Schritte in
  • Richtung höherwertiger Endzustand

10
Kritik am Traditionellen Entwicklungsbegriff
  • Probabilistic Epigenetics (Gottlieb, 2003)
  • Kritik
  • Verläufe sind variabel (z.B. normales Laufen ohne
    Vorstufe flüssiges Krabbeln)
  • Entwicklung nicht linear (Sprünge)
  • Vom Modell abweichende Fehlentwicklungen
  • Endreifezustand ? Stabilität / Stagnation
  • Abbauprozesse im Alter
  • Veränderbarkeit gesamte Lebensspanne

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Entwicklungsverläufe (intraindividuell)
12
Entwicklungsverläufe (interindividuell)
13
Disjunktive vs. kumulative Entwicklungsverläufe
  • Disjunktive Eigenschaft tritt im
    Entwicklungsverlauf auf und verschwindet wieder
    z.B. Krabbeln (Übergang zum laufen)
  • Kumulativ zu den bereits erlernten Reaktionen
    kommen immer neue hinzu. z.B. Sprachenlernen.
  • Kumulatives Defizit Durch die schlechte
    Bewältigung eines Entwicklungsschrittes erhöht
    sich die Wahrscheinlichkeit den nächsten auch
    nicht adäquat zu bewältigen.

14
Deterministische vs. probabilistische Entwicklung
Zusammenhänge
  • Deterministisch Schubförmiger Verlauf der
    Entwicklung. Ob eine Entwicklungsaufgabe gelöst
    werden kann oder nicht, hängt vollständig von der
    zugrunde liegenden Eigenschaft ab.
  • Probabilistisch kontinuierlicher Verlauf.
    Eigenschaft beeinflusst Wahrscheinlichkeit gt zu
    verschiedenen Zeitpunkten ist die richtige
    Bewältigung der Aufgabe unterschiedlich
    wahrscheinlich

15
Entwicklungs-diagnostik
16
Aufgaben der Entwicklungsdiagnostik
  • Erkennen einer Entwicklungsstörung
  • Eines Entwicklungsrückstandes
  • Einer beschleunigten Entwicklung
  • Evaluation von Interventionsmaßnahmen
  • Prognosen für den späteren Entwicklungsverlauf

17
Felder der Entwicklungsdiagnostik
  • Statusdiagnostik
  • Bestimmung momentaner Entwicklungsstand im
    Vergleich zu Gleichaltrigen
  • Normal, auffällig, gestört
  • Förderdiagnostisches Vorgehen
  • Verlaufsuntersuchung
  • Interventionsevaluation
  • Qualitätssicherung medizinischer Behandlung
  • Auswirkung Intensivmedizin bei Frühgeborenen
  • Prognose

18
Global vs. Einzeldomäne
  • Beginn 20. Jahrhunderts Erfassung des
    allgemeinen Entwicklungsstandes (z.B. Bühler
    Hetzer Kleinkindertests)
  • Heute Erfassung einzelner Funktionsbereiche
  • Erfassen große Bandbreite kindlicher Entwicklung
    und ermöglichen so differenzierte Aussagen zum
    allgemeinen Entwicklungsstand des Kindes (Esser
    Petemann, 2010)

19
  • Bandbreite
  • Körper- / Handmotorik
  • Wahrnehmung
  • Lernen und Gedächtnis
  • Sprachentwicklung
  • emotionale und soziale Entwicklung

20
Besonderheit der Entwicklungsdiagnostik
  • Systematische Beobachtung von Verhalten
  • Testung bereits bei Säuglingen
  • Besondere Anforderungen an Setting und
    Untersucher
  • Empathie
  • Erfahrung
  • Aufgaben flexibel an Motivation und
    Aufmerksamkeitsbereitschaft Kindes anpassen

21
Dimensionale vs. Kategoriale Diagnostik
  • Dimensional hinter den Phänomen liegen bestimmte
    Dimensionen. z.B. Intelligenzdiagnostik
  • Kategoriale Diagnostik Zuordnung zu
    verschiedenen Kategorien.


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Normorientierte vs. Kriteriumsorientierte
Diagnostik
  • Normorientiert Wert wird in Bezug zu einer
    bestimmten Norm gesetzt.
  • Kriteriumsorientierte Diagnostik Unabhängig von
    einer bestimmte Norm wird Stand beurteilt. z.B.
    kann das Kind schon eingeschult werden?

23
3 Bereiche der Entwicklungsdiagnostik
  1. Screening
  2. Allgemeine Entwicklungstests
  3. Spezifische Entwicklungstests

24
1. Screening
  • Kurztestverfahren (10-20 min)
  • Klassifizierung (auffällig / nicht-auffällig) in
    grundlegenden Entwicklungsbereichen
  • auffällig Unterschreiten cut-off-Werts (z.B.
    10. Perzentil)
  • Wichtig weitere Quellen hinzuziehen (Tröster,
    Flender Reineke, 2005)
  • Anlass Testung Gesamtbevölkerung,
  • Prophylaxe
  • Bsp. Denver-Entwicklungsskalen
  • (DES, Flehmig et al, 1973)

25
1. Screening (Bsp.)
  • Denver-Entwicklungsskalen (DES, Flehmig et al,
    1973)
  • Altersbereich 0 6 J.
  • Grobmotorik, Sprache, Feinmotorik-Adaptation,
    Sozialkontakt
  • Dauer Durchführung 15 min, Auswertung 1 min
  • Diagnose Normal, Fraglich, Abnorm
  • http//entwicklungsdiagnostik.de

26
2. Allgemeine Entwicklungstests
  • Höherer Untersuchungsaufwand (nach Alter 30-90
    min)
  • Differenziertere Darstellung nach Domänen
  • Anlass Profil-Analyse

27
2. Allgemeine Entwicklungstests (Beispiel)
  • Griffith-Entwicklungsskalen (GES, Brandt
    Sticker, 2001)
  • Erfassungsbereiche Motorik, Persönlich-Sozial,
    Hören und Sprechen, Auge und Hand, Leistungen
  • Dauer Durchführung 30-60 min, Auswertung 5 min

28
3. Spezifische Entwicklungstests
  • Sollen umschriebene Leistungsbereiche zuverlässig
    erfasssen (? bestimmte Entwicklungsbereiche oder
    Entwicklungsstörungen)
  • Anlass z.B. Hochrisikogruppe

29
3. Spezifische Entwicklungstests (Beispiel)
  • Prüfung optischer Differenzierungsleistungen bei
    Vierjährigen (POD-4, Sauter, 2001)
  • Alter 4,0 4,11 Jahre
  • Entwicklungsstand differenzierter visueller
    Wahrnehmung, Abklärung Entwicklungsrückstände
  • basale Fähigkeiten für den Erwerb der
    Kulturtechniken (Lesen, Schreiben, Rechnen)
  • Erkennen von Raum-Lage-Unterschieden
  • Unterscheidung von Groß- und Kleindetails
  • Identifizierung von Reihenfolgen

30
2. Ursprünge der Entwicklungs-diagnostik
31
Intelligenztest (Binet Simon, 1905)
  • Frankreich (1904) Sonderschulzuweisung durch
  • subjektives Lehrerurteil
  • Ziel objektives Verfahren zur Erfassung
    retardierter Kinder
  • Échelle métrique dintelligence (1905)
  • Ziel Messung intellektueller Fähigkeit statt
  • Schulleistung
  • 6 Altersstufen
  • mit Alter zunhemender Schwierigkeitsgrad
  • Rechts und links unterscheiden (ab 6 J.)
  • Rückwärts von 20 bis 0 zählen (ab 8 J.)
  • Zufällig angeordnete Wörter in sinnvolle
    Satzreihe
  • bringen (ab 11 J-)
  • Konzept Mentales Entwicklungsalter

32
Beispiel 6-Jähriger
  • Mentales Entwicklungsalter / Intelligenzalter
    (IA)
  • alle für 6-Jährige 2 für 7-Jährige
    1 für 8-Jährige
  • (Grundalter)
  • 6 Jahre 2 Monate x 2
    1 Monat x 2 65 Jahre
  • tatsächliches Lebensalter (LA) 6 Jahre
  • Differenzwert D IA LA 65 Jahre 6
    Jahre 5 Monate
  • Problem Intelligenzentwicklung verläuft nicht
    linear

33
Intelligenztest (Wechsler)
34
Allgemeine Entwicklungsdiagnostik
  • Arnold Gesell (ab 1925)
  • Kognitiver Bereich
  • Motorisches
  • Adaptives
  • Sprachliches
  • Soziales Verhalten
  • Entwicklungsnormen für bestimmte Altersstufen
  • Entwicklungstest (1941) / Gesell-Skalen

35
Allgemeine Entwicklungsdiagnostik
  • Griffith (1950) Stufenleiter Abilities of
    babies
  • Überarbeitungen Griffiths Mental Development
    Scales (dt. Griffiths-Entwicklungsskalen)

36
3. Psychometrie
37
Psychometrie
  • 1.Hauptgütekriterien
  • Objektivität
  • Reliabilität
  • Validität
  • 2. Nebengütekriterien
  • Skalierung
  • Normierung
  • Testökonomie
  • Nützlichkeit
  • Zumutbarkeit
  • Unverfälschbarkeit
  • Fairness

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Objektivität
  • Ein Test ist dann objektiv, wenn er dasjenige
    Merkmal, das er misst, unabhängig von Testleiter,
    Testauswerter und von der Ergebnisinterpretation
    misst (Moosbrugger Kelava, 2007)
  • gt In der Entwicklungsdiagnostik nicht immer
    leicht herzustellen, da häufig keine
    Testleiterunabhängigkeit
  • Verhalten des Kindes stark abhängig von
    situativen Bedingungen, Verhaltensreaktionen
    werden stimuliert

39
Implikationen
  • Durchführungsobjektivität
  • Die Durchführung des Tests sollte für alle
    Probanden gleich sein.
  • Auswertungsobjektivität
  • Die Auswertung sollte immer mit den gleichen
    Mitteln erfolgen.
  • Interpretationsobjektivität
  • Man muss sich auf festgelegte Regeln
    beziehen, wenn man Testergebnisse interpretiert.
    Diese Implikation kann man durch die
    Interrater-Übereinstimmung überprüfen.

40
Reliabilität
  • Ein Test ist dann reliabel (zuverlässig), wenn er
    das Merkmal, das er misst, exakt, d.h. ohne
    Messfehler, misst (Moosbrugger Kelava,2007).
  • Nach Fissenie, 1990 gelten Reliabilitäten unter
    .80 als niedrig, von .80 bis .90 als mittel und
    über .90 als hoch
  • Formen der Reliabilität
  • Retestreliabilität
  • Splithalf-(Testhalbierungs)Reliabilität
  • Interne Konsistenz
  • Paralleltestreliabilität

41
Retestreliabilität
  • Annahmen der wahre Wert einer Person verändert
    sich nicht über zwei Messzeitpunkte und der
    Messfehlereinfluss bleibt gleich
  • Retestreliabilät ist hoch, wenn zwei Messungen
    mit diesem Test zu verschiedenen Messzeitpunkten
    hoch korrelieren

42
Probleme für die Entwicklungsdiagnostik?
43
Paralleltestreliabilität
  • Zwei Tests bzw. Testhälften sind parallel, wenn
    sie gleiche wahre Werte sowie gleiche
    Fehlervarianzen aufweisen.
  • Die Paralleltestreliabilität eines
    Testverfahrens ist hoch, wenn zwei parallele
    Testformen dieses Verfahrens hoch miteinander
    korrelieren.

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Probleme für die Entwicklungsdiagnostik?
  • Wann ist ein Test wirklich parallel?
  • Hoher situativer Einflüsse vor allem bei Kindern

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Splithalf- (Testhalbierungs-) Reliabilität
  • Wird gebildet, indem der Test mit verschiedenen
    Methoden getrennt wird.
  • Die Korrelation zwischen beider Testhälften ist
    die Schätzung der Reliabilität des Tests mit
    einer halben Länge.

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Interne Konsistenz und Cronbachs Alpha
  • Reliabilitätsmaß für einen Skalensummenwert oder
    Mittelwert ( Cronbachs Alpha) auf der Basis der
    mittleren Korrelation zwischen Items nach
    Aufwertung durch die Sperman Brown Formel.
  • Bei Homogenen Tests sollte Cronbachs Alpha hoch
    ausfallen.

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Faustregel zur Interpretation von Cronbachs Alpha
  • gt 0,9 exzellent
  • gt 0,8 gut
  • gt 0,7akzeptabel
  • gt 0,6 fragwürdig
  • gt 0,5 schlecht
  • gt 0,5 inakzeptabel

48
Validität 0.70 gt gute Validität, zwischen 0.50
und 0.69 mittlere Validität
  • Inhaltsvalidität Wie gut spiegelt der Test den
    definierten Inhaltsbereich wieder?
  • Konstruktvalidität ist das Ausmaß, in dem ein
    Test ein hypothetisches (latentes) Merkmal
    reflektiert, mit dem sich Personen beschreiben
    lassen (nach Cronbach Meehl, 1955).
  • Kriteriumsvalidität Ein Test ist valide
    hinsichtlich eines Kriteriums, wenn der
    Zusammenhang stark genug ist, um auf der Basis
    der Testwerte praktisch brauchbare Aussagen
    hinsichtlich der Ausprägung eines Kriteriums zu
    machen (Krohne Hock, 2007).
  • Sehr wichtig für die Entwicklungsdiagnostik die
    prognostische Validität ( Wie gut kann ein Test
    Vorhersagen treffen)
  • ? Problem Prognostische Validität bei
    Kleinkindern 0 -2 Jahre und großen
    Messabständen gering

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Möglichkeiten zur Entwicklungsprognose
  • Messergebnis wird in eine festgelegte
    Entwicklungssequenz eingeordnet, oder im
    Vergleich zur spezifischen Norm betrachtet
  • Wygotski (1987) Zone der nächsten Entwicklung.
  • 1. Status wird bestimmt
  • 2. Welche Zone der nächst höheren Entwicklung
    kann das Kind unter Anleitung erreichen
  • Prospektive und retrospektive diagnostische
    Information ( z.B. Depression)
  • Mehrfachmessungen bei mehr als zwei
    Messzeitpunkten können auch Geschwindigkeitsparame
    ter geschätzt werden

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Nebengütekriterien
  • Normierung Unter Normierung (Eichung) eines
    Tests versteht man das Erstellen eines
    Bezugssystems, mit dessen Hilfe die Ergebnisse
    einer Testperson im Vergleich zu den
    Merkmalsausprägungen anderer Personen eindeutig
    eingeordnet und interpretiert werden können
    (Moosbrugger Kelava, 2007).

51
Regeln für die Normierung
  • Eine Normierung soll immer an einer
    Eichstichprobe vorgenommen werden, die
    repräsentativ ist für die Bezugsgruppen.
    Kriterien dafür sind Alter, Geschlecht, Schultyp
    usw.
  • Überprüfung von Normwerten mind. alle 8 Jahre
    (wegen säkularem Trend ? Flynn-Effekt)
  • Erschöpfende und verständliche Darstellung der
    Normierungsstudie im Testmanual
  • Stichprobengröße Ngt150 gering, 150 300 Mittel
    lt 300 hoch

52
Flynn Effekt
  • Flynn (1987) zeigte Anhand von Testergebnissen,
    dass die Intelligenz pro Generation von 5 bis 25
    IQ Punkten zunahm.
  • Gründe Verbesserte Umweltbedingungen, z.B.
    Bildung, Ernährung, Gesundheitsversorgung,
    Massenmedien.
  • IQ Werte sind keine absoluten Werte sondern
    relative im Vergleich zur Normstichprobe gt
    Normen müssen aktuell sein gt sonst generelle
    oder über oder Unterschätzung eines Merkmals
  • Bis Neu-Normierung (1990) vermehrte Diagnose
    hochbegabt

53
Betrachtung von normierten Testergebnissen
54
Betrachtung von Intraindividuellen Unterschieden
55
Nebengütekriterien
  • Fairness Ein Test erfüllt das Gütekriterium der
    Fairness, wenn die resultierenden Testwerte zu
    keiner systematischen Benachteiligung bestimmter
    Personen aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu
    ethnischen, soziokulturellen oder
    geschlechtsspezifischen Gruppen führen
    (Moosbrugger Kelava,2007). Frage Ist die
    Testfairness im Entwicklungsalter besonders
    gefährdert und wenn ja warum?
  • Skalierung Ein Test erfüllt das Gütekriterium
    der Skalierung, wenn die laut Verrechnungsregel
    resultierenden Testwerte die empirischen
    Merkmalsrelationen adäquat abbilden (Moosbrugger
    Kelava, 2007).
  • Nützlichkeit Ein Test ist dann nützlich, wenn
    für das von ihm gemessene Merkmal praktische
    Relevanz besteht und die auf seiner Grundlage
    getroffenen Entscheidungen (Maßnahmen) mehr
    Nutzen als Schaden erwarten lassen (Moosbrugger
    Kelava, 2007).
  • Zumutbarkeit Ein Test erfüllt das Kriterium der
    Zumutbarkeit, wenn er absolut und relativ zu dem
    aus seiner Anwendung resultierenden Nutzen die zu
    testende Person nicht überfordert

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Nebengütekriterien
  • Testökonomie Ein Test erfüllt das Kriterium der
    Ökonomie, wenn er, gemessen am diagnostischen
    Erkenntnisgewinn, relativ wenig Ressourcen wie
    Zeit, Geld oder andere Formen beansprucht
    (Moosbrugger Kelava, 2007).
  • Unverfälschbarkeit Ein Testverfahren erfüllt das
    Güterkriterium der Unverfälschbarkeit, wenn das
    Verfahren derart konstruiert ist, dass die zu
    testende Person durch gezieltes Testverhalten die
    konkreten Ausprägungen ihrer Testwerte nicht
    steuern bzw. verzerren kann (Moosbrugger
    Kelava, 2007).

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Praktische Test-Gütekriterien
  • Erfasst der Test die Fragestellung gut? ( Test
    Hochbegabter, Minderbegabter)
  • Welches Setting habe ich? ( Computer, Paper
    Pencil Verfahren)
  • Zeitrahmen ( 10 Minuten vs. 3 Stunden)
  • Kosten

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Sensitivität und Spezifität
  • Sensitivität Anteil der korrekt erkannten
    Entwicklungsverzögerten gt häufig hohe
    Sensitivität, da Vorinformationen vorliegen
  • Spezifität Anteil der korrekt als nicht
    Entwicklugsverzögerten diagnostizierten
  • Aber Sensitivität und Spezifität erreichen fast
    nie einen Wert von 1.
  • D.h. Es gibt einen Anteil von falsch als
    Entwicklungsverzögerten diagnostizierten (
    Risiko a) und einen Anteil als fälschlicherweise
    nicht Entwicklungsverzögert ( Risiko ß)
    diagnostizierten.
  • Sensitivität sollte abhängig von der Prävalenz
    der diagnostizierenden Störung sein gt Geringe
    Prävalenz hohe Sensitivität

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Was für Auswirkungen könnte eine falsch positive
und eine falsch negative Vorhersage haben, wenn
es um die Diagnose einer Lese-Rechtschreibschwäche
geht?
60
Entwicklung-störungen
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Entwicklungsstörungen (ICD-10)
62
Entwicklungsstörungen im ICD-10
  • F80-F89
  • 3 Merkmale
  • Einen Beginn der ausnahmslos im Kleinkindalter
    oder in der Kindheit liegt
  • Eine Einschränkung oder Verzögerung in der
    Entwicklung von Funktionen, die eng mit der
    biologischen Reifung des Zentralnervensystems
    verknüpft sind
  • Einen stetigen Verlauf, der nicht die für viele
    psychischen Störungen typischen
    charakteristischen Remissionen und Rezidive zeigt

63
Entwicklungsstörungen im ICD-10
  • Meist gehen Beeinträchtigungen im Älterwerden
    zurück, aber geringe Defizite im Erwachsenenleben
    möglich
  • Meist Auftreten zu frühestmöglichen Zeitpunkt,
    d.h. auch vorher keine Periode normaler
    Entwicklung (kein Verlust Fähigkeiten)
  • Verschiedene kognitive und soziale Fähigkeiten
    sind so beeinträchtigt, dass sie die
    Herausbildung einer altersentsprechenden
    Leistungsfähigkeit verzögern oder verhindern

64
Normvariation vs Störung
  • Bsp. Entwicklungsstörungen der Sprache
  • Normal Kinder zeigen breite Streuung im Alter
    der Sprachverfestigung
  • Abnormal begleitende Störungen 4 Hauptkriterien
  • Schweregrad (gt 2sd)
  • Verlauf (ausgeprägte frühere Störung ? aktuell
    leichte Beeinträchtigung)
  • Muster (Sprachfunktion abnorm statt nur Niveau
    früherer Entwicklungsphase)
  • Begleitende Probleme (zwischenmenschlicher
    Bereich, Störungen Verhalten / Emotionen)

65
Differentialdiagnose (nach ICD-10)
  • verminderte Intelligenz (F7)
  • Partielle Hörminderung / Taubheit
  • Psychische Störung
  • Mangelnde Förderung (Schule, Eltern) oder
    Beschulung

66
Spezifische Tests zur Diagnostik
Teilleistungsstörungen
  • Kriterien
  • Intraindividuell Fähigkeit in einem Teilbereich
    (Sprache, Rechnen, u.a) deutlich schwächer als
    allgemeine geistige Fähigkeit
  • Interindividuell mindestens 1,5 sd unter
    Durchschnittsleistung Gleichaltriger
  • Praxis oft Verwendung Untertests verschiedener
    Entwicklungstests (Esser, Wyschkon Ballaschk,
    2008)
  • Vorteil spezifischer Test selbe Normstichprobe

67
Spezifische Tests zur Diagnostik
Teilleistungsstörungen (Beispiel BUEGA)
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Spezifische Tests zur Diagnostik
Teilleistungsstörungen (Beispiel BUEGA)
69
Ihr seid Schulpsychologen an einer Grundschule
-Welchen Test würdet ihr kaufen?
70
Danke für eure Aufmerksamkeit!
71
Literatur
  • Cortina, J. M. (1993) What is Coefficient Alpha?
    An Examination of Theory and Applications.
    Journal of Applied Psychology, 78(1), 98-104.
  • Dilling, H., Mombour, W., Schmidt M.H. (2000).
    Internationale Klassifikation psychischer
    Störungen. Kempten Kösel.
  • Esser, G., Petermann, F. (2010).
    Entwicklungsdiagnostik. Göttingen Hogrefe.
  • http//de.wikipedia.org/wiki/Flynn-Effekt
  • Hagmann-von Arx, P., Mayer, C.S., Grob, A.
    (2008). Intelligenz- und Entwicklungsdiagnostik
    im deutschen Sprachraum. Kindheit und
    Entwicklung, 17 (4), 232 242.
  • Moosbrugger, H. Kelava, A. (2007). Testtheorie
    und Fragebogenkonstruktion. Heidelberg Springer.

72
  • Moosbrugger Kelava (2012). Psychologische
    Diagnostik . Kapitel 8.3 Heidelberg Springer.
  • Rosner, R. (1999) Entwicklungsdiagnostik und
    Entwicklungstests in der Klinischen
    Entwicklungspsychologie. Kapitel 4.
  • Oerter, R. (Hg.) (1999). Klinische
    Entwicklungspsychologie. Weinheim Beltz.
  • Oerter, R. (Hg.) (2008a). Psychologische
    Diagnostik. Weinheim Beltz.
  • Oerter, R. (Hg.) (2008b). Entwicklungspsychologie.
    Weinheim Beltz.
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