Erwachsenen-Reanimation auf Grundlage der ERC (European Resucitation Council)-Leitlinie vom Nov. 2005 - PowerPoint PPT Presentation

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Erwachsenen-Reanimation auf Grundlage der ERC (European Resucitation Council)-Leitlinie vom Nov. 2005

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Title: Erwachsenen-Reanimation auf Grundlage der ERC (European Resucitation Council)-Leitlinie vom Nov. 2005


1
Erwachsenen-Reanimationauf Grundlage derERC
(European Resucitation Council)-Leitlinie
vomNov. 2005
2
Überblick
  1. Einleitung
  2. BLS basic life support
  3. ALS advanced life support
  4. Medikamente
  5. Postreanimationstherapie
  6. Vermeidung eines innerklinischen
    Kreislaufstillstands

3
  • ILCOR
  • International Liaison Committee on
    Resuscitation
  • 2005 umfangreiches Konsenspapier zur
    kardiopulmonalen Reanimation, das weitreichende
    Neuerungen gegenüber den zuvor gültigen
    Leitlinien enthielt.
  • ERC
  • European Resuscitation Council
  • europäische Adaptation auf Basis des
    Konsenspapiers von 2005
  • AHA
  • American Heart Association
  • amerikanische Adaptation auf Basis des
    Konsenspapiers von 2005

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Ziele der neuen Leitlinie
  • Verbesserung der Qualität der Reanimation (BLS
    und ALS)
  • Vereinfachung der Maßnahmen für Laienhelfer (BLS)
  • Verbesserte Behandlung in der Postreanimationsphas
    e

5
Begriffs-Definitionen
  • Zyklus 1 x HDM/Beatmung 302
  • HDB Hämodynamischer Block,
  • 5 Zyklen 302 entspr. 2 Min. CPR

6
Cardiopulmonale ReanimationCPR
  • Sie gliedert sich in die
  • Basismaßnahmen (basic life support BLS), auch
    Laienreanimation genannt, sie umfaßt
    Thoraxkompression, Beatmung und ggfs. den
    Gebrauch eines automatisierten externen
    Defibrillators (AED)
  • Erweiterte Reanimation (advanced life support
    ALS), bestehend aus Defibrillation, Intubation,
    Medikamentengabe (Vasopressoren, Antiarrhythmika,
    u.a.)

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Überblick
  1. Einleitung
  2. BLS basic life support
  3. ALS advanced life support
  4. Medikamente
  5. Postreanimationstherapie
  6. Vermeidung eines innerklinischen
    Kreislaufstillstands

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Basic Life Support, BLS
  • Eine der Haupttodesursachen in Europa ist der
    plötzliche Herztod
  • Zum Zeitpunkt der ersten Analyse des Herzrhythmus
    weisen rund 40 der Betroffenen Kammerflimmern
    (VF) auf
  • Wahrscheinlich haben zum Zeitpunkt des Kollaps
    weitaus mehr Patienten VF oder eine schnelle
    Kammertachykardie (ventrikuläre Tachykardie, VT),
    aber bis zur ersten EKG-Aufzeichnung hat sich der
    Rhythmus zur Asystolie verschlechtert.

9
  • Viele Opfer des plötzlichen Herztods könnten
    überleben, wenn anwesende Zeugen bei noch
    vorliegendem Kammerflimmern sofort handeln.
  • Dagegen ist eine erfolgreiche Reanimation
    unwahrscheinlich, wenn sich der Rhythmus erst in
    eine Asystolie verschlechtert hat.
  • Die optimale Behandlung bei einem
    Kreislaufstillstand mit VF besteht in der
    sofortigen CPR durch anwesende Zeugen plus
    elektrischer Defibrillation.

10
  • Frühzeitige CPR durch Ersthelfer
  • Unverzügliche Reanimationsmaßnahmen können die
    Anzahl der Überlebenden nach Kreislaufstillstand
    mit VF verdoppeln oder Verdreifachen.
  • Mit jeder Minute ohne CPR sinkt beim
    beobachteten Stillstand mit VF das Überleben um
    7-10.
  • Frühzeitige Defibrillation
  • CPR plus Defibrillation innerhalb von 3-5 min
    nach Kollaps kann zu Überlebensraten von bis zu
    50-75 führen. Jede Minute Verzögerung bei der
    Defibrillation reduziert die Wahrscheinlichkeit
    des Überlebens bis zur Entlassung um 10-15

11
Erkennen eines Kreislauf - bzw. Atemstillstands
  • Schnappatmung bei bis zu 40 der Opfer mit
    Kreislaufstillstand
  • Laien sollten daher unterrichtet werden, mit
    CPR-Maßnahmen zu beginnen, falls der Patient
    bewußtlos (nicht ansprechbar) ist und nicht
    normal atmet.
  • Schnappatmung stellt eine Indikation zum
    sofortigen Beginn der CPR-Maßnahmen dar und
    sollte nicht mit normaler Atmung verwechselt
    werden.

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Thoraxkompression
  • Druckpunkt kaudale Sternumhälfte mittlerer
  • Thorax
  • Frequenz 100/min
  • Kompressionstiefe 4-5 cm
  • Vollständige Druckentlastung
  • Kompressionszeit Entlastungszeit
  • Nur kurzzeitige Unterbrechung (lt 15s)
  • Verhältnis 302

13
  • Thoraxkompressionen erzeugen einen geringen,
    aber entscheidenden Blutfluß zum Gehirn und zum
    Myokard und steigern die Wahrscheinlichkeit für
    eine erfolgreiche Defibrillation.

14
Beatmung
  • Während der CPR ist der Blutfluß zu den Lungen
    substanziell reduziert, sodaß mit niedrigeren
    Tidalvolumina und Atemfrequenzen als normal ein
    angemessenes Ventilations-Perfusions-Verhältnis
    beibehalten werden kann.
  • Eine Hyperventilation ist nicht nur unnötig,
    sondern schädlich, weil damit der intrathorakale
    Druck ansteigt und in Folge der venöse Rückstrom
    zum Herzen und die Auswurfleistung verringert
    werden. Als Konsequenz sinkt die Überlebensrate.

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Kompressions-Ventilations-Verhältnis
  • Nach einem mathematischen Modell würde ein
    Verhältnis von 302 den besten Kompromiß zwischen
    Blutfluß und Sauerstoffversorgung bieten.
  • Weniger Unterbrechungen bei der Thoraxkompression
  • Vermeidung der Hyperventilation
  • Vereinfachung der Ausbildung

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AEDautomatisierter externer Defibrillator
  • verfügt über Sprachanweisungen, die den Helfer
    anleiten
  • das Gerät analysiert den EKG-Rhythmus und
    informiert den Helfer, falls ein Schock
    erforderlich ist
  • sind extrem genau und geben nur dann einen Schock
    ab, wenn VF (oder sein Vorläufer, eine schnelle
    ventrikuläre Tachykardie) besteht

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  • Standard-AEDs sind zum Gebrauch bei Kindern über
    8 Jahren geeignet.
  • Bei Kindern zwischen 1 und 8 Jahren sollten
    pädiatrische Klebeelektroden oder, falls
    verfügbar, ein pädiatrischer Modus verwendet
    werden. Sind diese nicht vorhanden wird der AED
    so benutzt, wie er ist.
  • Bei Kindern lt 1 Jahr wird die Verwendung von AEDs
    nicht empfohlen.

18
Algorithmus BLS
Keine Reaktion?
Um Hilfe rufen
Atemwege freimachen Keine normale Atmung?
AED holen (lassen) Notruf 112
Kardiopulmonale Reanimation (CPR) 302 bis AED
angeschlossen
Beurteilung des Rhythmus durch AED
Kein Schock empfohlen
Schock empfohlen
1 Schock 150-360 J biphasisch Oder 360 J
monophasisch
Sofort weiterführen CPR 302 für 2 min
Sofort weiterführen CPR 302 für 2 min
Fortführen bis der Patient normal zu atmen beginnt
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Überblick
  1. Einleitung
  2. BLS basic life support
  3. ALS advanced life support
  4. Medikamente
  5. Postreanimationstherapie
  6. Vermeidung eines innerklinischen
    Kreislaufstillstands

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ALS
  • Nach Eintreffen von professionellen Helfern mit
    entsprechenden Hilfsmitteln wird die Reanimation
    als erweiterte Reanimation fortgeführt.
  • Hier müssen 2 Untergruppen von Patienten
    unterschieden werden, nämlich Pat. mit
  • ? Defibrillierbare Rhythmen Kammerflimmern
    und pulslose
  • ventrikuläre Tachykardie
  • ? Nicht defibrillierbare Rhythmen Asystolie
    und pulslose
  • elektrische Aktivität
    (elektromechanische Entkopplung)

21
Algorithmus ALS
Keine Reaktion?
Atemwege freimachen Auf Lebenszeichen achten
Reanimationsteam rufen
Kardiopulmonale Reanimation (CPR) 302 bis
Defi/EKG-Monitor angeschlossen
EKG-Rhythmus beurteilen
Nicht defibrillierbar (PEA/Asystolie)
Defibrillierbar (VF/pulslose VT)
1 Schock 150-360 J biphasisch Oder 360 J
monophasisch
Sofort weiterführen CPR 302 für 2 min
Sofort weiterführen CPR 302 für 2 min
22
Algorithmus ALS
Keine Reaktion?
Atemwege freimachen Auf Lebenszeichen achten
Reanimationsteam rufen
Kardiopulmonale Reanimation (CPR) 302 bis
Defi/EKG-Monitor angeschlossen
EKG-Rhythmus beurteilen
Nicht defibrillierbar (PEA/Asystolie)
Defibrillierbar (VF/pulslose VT)
1 Schock 150-360 J biphasisch Oder 360 J
monophasisch
Sofort weiterführen CPR 302 für 2 min
Sofort weiterführen CPR 302 für 2 min
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ALS bei defibrillierbarem Rhythmus
  • Nur ein Schock, um die HDM nur kurz zu
    unterbrechen
  • Nach dem Schock keine Pulskontrolle, da
    unmittelbar nach erfolgreichem Schock oft
    regulärer Rhythmus ohne wesentliche mechanische
    Effektivität. Eine Pause wird aber den
    stabilisierten Rhythmus wieder destabilisieren.

24
  • Nach dem HDB nach dem ersten Schock EKG
    beurteilen
  • Findet sich ein Rhythmus, der einen Kreislauf
    möglich macht Pulskontrolle, wenn kein Puls,
    weiterer HDB
  • Wenn weiter Flimmern zweiter Schock, danach
    sofort wieder HDB
  • Wenn danach weiter Flimmern 1 mg Adrenalin und
    sofortiger dritter Schock, danach wieder HDB
  • Wenn danach immer noch Flimmern 300 mg Amiodaron
    und sofort vierter Schock, danach wieder HDB.

25
  • Pulskontrolle nur, wenn sich nach einem HDB bei
    der EKG Beurteilung ein organisierter Rhythmus
    findet.
  • Die Zeitspanne zwischen dem Ende des HDB und der
    Schockabgabe muß so kurz wie möglich sein, schon
    Verzögerungen von nur 10 Sekunden verringern die
    Erfolgsraten des nachfolgenden Schocks.
  • Deshalb sollte man den Defi schon laden lassen,
    so lange die HDM noch läuft.

26
  • Biphasische Schocks mit 120 200 J führen in 90
    der defibrillierbaren Fälle zum Erfolg, ob bei
    biphasischen Schocks bei Erfolglosigkeit des
    ersten Schocks bei den folgenden die Energie
    erhöht werden soll (bis max. 360J) ist nicht
    erwiesen, erscheint aus theoretischen Gründen
    aber sinnvoll.
  • Monophasische Schocks immer mit 360 J.

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Weitere Maßnahmen der ALS
  • Legen eines Venenzugangs sobald wie möglich um
    vor dem dritten Schock einen Zugang für Adrenalin
    zu haben.
  • Möglichst proximalen Zugang wählen (Ellenbeuge
    oder V.jug.ext.)
  • Bei endotrachealer Medikamentengabe unsichere
    Wirkspiegel, die Dosis muß 3-10x höher gewählt
    werden (z.B. 3mg Adrenalin ad 10 ml H2O)

28
  • Die Intubation erfolgt erst nach der Anlage eines
    Venenzugangs am besten im Rahmen der EKG
    Beurteilung/Pulskontrolle. Sie soll die HDM
    möglichst nicht um mehr als 15 (-30) sec.
    unterbrechen.
  • Nach der Intubation ununterbrochene HDM mit einer
    Frequenz von 100/min und Beatmung mit etwa 10
    AZ/min

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Algorithmus ALS
Keine Reaktion?
Atemwege freimachen Auf Lebenszeichen achten
Reanimationsteam rufen
Kardiopulmonale Reanimation (CPR) 302 bis
Defi/EKG-Monitor angeschlossen
EKG-Rhythmus beurteilen
Nicht defibrillierbar (PEA/Asystolie)
Defibrillierbar (VF/pulslose VT)
1 Schock 150-360 J biphasisch Oder 360 J
monophasisch
Sofort weiterführen CPR 302 für 2 min
Sofort weiterführen CPR 302 für 2 min
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ALS bei nicht defibrillierbarem Rhythmus
  • Dies sind Asystolie und pulslose elektrische
    Aktivität (PEA)
  • Ein feines Kammerflimmern ist wie eine Asystolie
    zu werten, eine Verwechselung Asystolie-feines
    Flimmern ist prognostisch ohne Relevanz. Feines
    Flimmern mit sehr niedriger Amplitude zeigt einen
    extrem geringen Energievorrat des Myokards an,
    eine Defibrillation mit Erlangen eines
    perfundierenden Rhythmus ist kaum möglich.

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  • Unnötige Defibrillationen führen nur zu
    zusätzlicher elektrischer Myokardschädigung ohne
    zu erwartenden Nutzen
  • Der Algorithmus ist einfach, es wird ein HDB nach
    jeder Rhythmusbeurteilung durchgeführt, nach
    jeweils 2 HDB Gabe von Adrenalin
  • Fortführen der Maßnahme, bis sich ein
    organisierter Rhythmus mit tastbarem Puls
    einstellt, oder
  • bis ein defibrillierbarer Rhythmus auftritt, dann
    Wechsel in diesen Algorithmus.

32
  • Wenn möglich früh intubieren, da die dann
    mögliche kontinuierliche HDM die
    Wahrscheinlichkeit für die Erzeugung eines
    defibrillierbaren Rhythmus erhöht.
  • Technische Ursachen für die Asystolie,
    insbesondere Kabelfehler und lose Stecker
    unbedingt ausschließen.
  • Bei organisiertem Rhythmus aber unsicherem Puls
    die HDM fortführen.
  • Sorgfältig auf P-Wellen achten. Finden sich Ps
    ohne QRS-Komplex ist ein externer SM unbedingt
    erfolgversprechend, sonst nicht.

33
Reversible Ursachen eines HK-Stillstandes
  • Hypoxie
  • Hypovolämie
  • Hypo- oder Hyperkaliämie, metabol. Störung
  • Hypothermie
  • Herzbeuteltamponade
  • Intoxikation
  • Thrombose (koronar oder pulmonal)
  • Spannungspneumo-thorax
  • Exzessiver Vagotonus Versuch mit 3 mg Atropin
    zur
  • maximalen Vagusblockade sowohl bei Asystolie
    als
  • auch bei PEA

34
4 Grundsätze bei einer Reanimation
  1. Die HDM hat absoluten Vorrang und sollte nie
    länger als 15 sec. unterbrochen werden.
  2. Ein i.v.-Zugang und die Gabe von Suprarenin
    hierüber hat Vorrang vor der Intubation.
  3. 1 mg Suprarenin sollte nach der 2. erfolglosen
    Defibrillation, bei Asystolie/PEA so bald als
    möglich i.v. verabreicht werden, Amiodaron nach
    der 3. erfolglosen Defibrillation
  4. (Vor der ersten) und nach jeder Defibrillation
    erfolgt ein HDB (2 min, 5 x 302)

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Überblick
  1. Einleitung
  2. BLS basic life support
  3. ALS advanced life support
  4. Medikamente
  5. Postreanimationstherapie
  6. Vermeidung eines innerklinischen
    Kreislaufstillstands

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Medikamente(Verabreichung nach Möglichkeit i.v.
oder intraossär, endobronchial unklare
Aufnahmedosis und Depot-Effekt, möglich bei
Adrenalin, Atropin und Lidocain, am besten mit
Aqua dest.)
  • Adrenalin
  • Amiodaron
  • Natriumbicarbonat
  • Atropin
  • Lidocain
  • Magnesium
  • Theophyllin
  • Kalzium

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Adrenalin (Suprarenin)
  • Alpha-mimetisch
  • ? system. Vasokonstriktion
  • ? steigert den
  • koronaren und
  • zerebr. Perfusions-
  • druck
  • Beta-mimetisch
  • ? Inotropie
  • ? Chronotropie

Für den Reanimationserfolg ausschl. entscheidend
ist die Vasokonstriktion!!!
1 mg i.v. alle 3-5 min, alternativ 3 mg verdünnt
auf 10 ml Aqua injectabile endobronchial (nach
Verabreichung 1 Zyklus 302)
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Amiodaron (Cordarex)
  • Membranstabilisierendes Antiarrhythmikum, das die
  • Dauer des AP und der Refraktärphase im Vorhof und
  • in der Kammer verlängert. Die AV-Überleitung wird
  • verlangsamt.
  • Indikation
  • Refraktäres Kammerflimmern/-tachykardien
  • Hämodynamisch stabile Kammertachykardie und
    andere refraktäre Tachyarrhythmien (Amiodaron hat
    eine milde negativ-inotrope Wirkung)
  • Dosierung
  • Nach der 3. Erfolglosen Defibrillation 300 mg
    Amiodaron (aufgelöst auf 20 ml 5ige Glucose oder
    in einer vorgefüllten Spritze). Falls VF/VT
    refraktär ist, kann eine weitere Dosis von 150 mg
    Amiodaron gegeben werden, gefolgt von einer
    Infusion von 900 mg Amiodaron über 24h.

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Natriumbicarbonat
  • Durch den Stillstand des pulmonalen
    Gasaustausches und die Entwicklung
  • eines anaeroben Zellmetabolismus führt der
    Kreislaufstillstand zu einer
  • kombinierten resp. und metab. Azidose. Die beste
    Therapie der Azidose
  • beim Kreislaufstillstand ist die
    Thoraxkompression. Ein geringer
  • zusätzlicher Effekt resultiert über die Beatmung.
  • Die routinemäßige Injektion von NaBi bei der CPR
    wird nicht
  • empfohlen.
  • Aus Bikarbonat entsteht CO2, das wiederum schnell
    in die Zellen
  • diffundiert. Dies führt zu folgenden Effekten
  • Exazerbation einer bereits bestehenden
    intrazellulären Azidose,
  • neg. inotrope Effekte am ischämischen Myokard
  • hohe osmotisch wirksame Na-Konz. in einem bereits
    vorgeschädigten Kreislauf und im Gehirn
  • Linksverlagerung der O2-Dissoziationskurve und
    Hemmung der Freisetzung von O2 im Gewebe

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  • Indikation
  • Exzessive Hyperkaliämie
  • Exzessive metabol. Azidose (pH-Wert lt 7,1 oder
    BE lt 10 mmol/l)
  • Dosierung
  • 50 mmol Bikarbonat (50 ml einer 8,4igen Lösung)
    i.v., ggfs anhand BGA/Klinik wdh.

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Atropin
  • Antagonisiert die Wirkung des parasympathischen
    Neurotransmitters
  • ACH an den Muskarinrezeptoren. Daher blockiert es
    die Vaguswirkung
  • sowohl am Sinus- als auch am AV-Knoten mit
    Steigerung des
  • Sinusautomatismus und der Steigerung der
    AV-Knoten-Überleitung.
  • Indikation
  • Asystolie
  • Pulslose elektrische Aktivität (Flt60/min)
  • Sinus-, Vorhof- oder nodale Bradykardie
  • Bei hämodynamischer Instabilität
  • Dosierung
  • Bei Asystolie/PEA mit einer Flt60/min 3 mg i.v.
    als Einzeldosis, ansonsten 0,5 mg alle 3-5 min
    (max. 3 mg)

42
Thrombolyse
  • Es gibt ungenügende klinische Daten, um den
    Routineeinsatz
  • von Thrombolytika bei einem nicht-traumatischen
    Kreislaufstillstand zu
  • empfehlen.
  • Nach Thrombolyse muß man 60-90 min reanimieren.
  • Die Thrombolyse im Rahmen einer Reanimation kann
    in Erwägung
  • gezogen werden bei
  • V.a. fulminanter Lungenembolie
  • V.a. thrombotische Ätiologie, erfolgloser
    Standardreanimation und guter Prognose der
    Reanimation

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Überblick
  1. Einleitung
  2. BLS basic life support
  3. ALS advanced life support
  4. Medikamente
  5. Postreanimationstherapie
  6. Vermeidung eines innerklinischen
    Kreislaufstillstands

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Postreanimationstherapie
  • Die Behandlung in der Postreanimationsperiode
    beeinflußt das endgültige Ergebnis signifikant.
  • Die Postreanimationsphase beginnt an dem Ort, wo
    der ROSC (return of spontaneous circulation,
    Wiedereinsetzen des spontanen Kreislaufs)
    erreicht wurde.

45
Beatmung
  • Hypoxie und Hyperkapnie erhöhen beide die
    Wahrscheinlichkeit eines weiteren
    Kreislaufstillstands und können zu sekundären
    Hirnschäden beitragen.
  • Hypokapnie führt zu einer zerebralen
    Vasokonstriktion und damit zur zerebralen
    Ischämie.
  • Beatmung so einstellen, daß eine Normokapnie
    erreicht wird
  • Insp. O2-Konz. so einstellen, daß eine
    ausreichende O2-Sättigung erreicht wird
  • Magensonde legen, um den Magen zu entlasten

46
Kreislauf
  • Vorübergehende Postreanimationsherzinsuffizienz
    (24-48h)
  • Art. Kanülierung
  • MAD so einstellen, daß eine ausreichende
    Urinproduktion erzielt wird (normaler RR des Pat.
    berücksichtigen)

47
Zerebrale Perfusion
  • Nach 15-30 Min. Reperfusionszeit verschlechtert
    sich der globale zerebrale Blutfluß, es folgt
    eine generalisierte Hypoperfusion.
  • Die normale zerebrale Autoregulation ist verloren
    gegangen, sodaß die zerebrale Perfusion vom MAD
    abhängt.
  • ? MAD auf dem normalen Niveau des Pat. halten.

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Sedierung
  • Sedierung und Beatmung können durch die Anwendung
    der therapeutischen Hypothermie notwendig werden
  • Verwendung von kurzwirksamen Pharmaka (Propofol,
    Alfentanil, Remifentanil) ermöglichen eine
    frühere neurologische Beurteilung
  • Sedierung gt 48h führt zu einer Zunahme der
    Inzidenz von Pneumonien

49
Behandlung von Krampfanfällen
  • Krampfanfälle oder Myoklonien kommen bei 5-15
    derjenigen erw. Pat. vor, bei denen ein ROSC
    erreicht wird
  • Krampfanfälle erhöhen den Hirnmetabolismus auf
    das 4fache. Länger andauernde Krampfaktivität
    kann einen Hirnschaden hervorrufen
  • Benzodiazepine, Phenytoin, Propofol oder
    Barbiturat
  • Status epilepticus und bes. ein Status myoklonus
    sind Indikatoren für ein schlechtes Outcome

50
Behandlung der Hyperpyrexie
  • In den ersten 48h nach Kreislaufstillstand ist
    eine Phase der Hyperthermie üblich
  • Das Risiko eines schlechten neurologischen
    Outcome steigt mit jedem Grad, das die
    Körpertemp. über 37oC liegt
  • ? Jede Hyperthermie in den ersten 72h sollte mit
    Antipyretika oder physikalischer Kühlung
    behandelt werden.

51
Therapeutische Hypothermie
  • Milde therapeutische Hypothermie scheint viele
    der chem. Reaktionen, die den Reperfusionsschaden
    bedingen, zu unterdrücken
  • Um die Kühlung zu beginnen, können externe oder
    interne Kühltechniken benützt werden
  • Eine Infusion von 30 ml/kgKG, 4oC kalter
    NACL-Lösung reduziert die Kerntemperatur um 1,5oC
  • Die Kühlung soll so schnell wie möglich begonnen
    und mindestens 12-24h fortgesetzt werden

52
  • Kältezittern sollte durch eine adäquate Sedierung
    und Gabe von Muskelrelaxantien behandelt werden
  • Zieltemp. 32-34oC
  • anschließende langsame Erwärmung (0,25-0,5oC/h)
  • Hyperthermie unbedingt vermeiden

53
Blutzuckerkontrolle
  • Zwischen hohen Blutglukosewerten nach Reanimation
    eines Kreislaufstillstands und schlechtem
    neurologischen Outcome besteht eine strenge
    Assoziation
  • Eine enge Kontrolle der Blutglucose durch Insulin
    reduziert die Letalität deutlich

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Überblick
  1. Einleitung
  2. BLS basic life support
  3. ALS advanced life support
  4. Medikamente
  5. Postreanimationstherapie
  6. Vermeidung eines innerklinischen
    Kreislaufstillstands

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Vermeidung eines inner-klinischen
Kreislaufstillstands
  • Weniger als 20 der Patienten mit einem
    innerklinischen Kreislaufstillstand können lebend
    aus der Klinik entlassen werden.
  • Ein Kreislaufstillstand bei Patienten auf
    peripheren Stationen ohne Monitoring ist aber
    meistens kein unvorhersehbares Ereignis und meist
    nicht durch eine primäre Herzerkrankung bedingt.

56
  • Diese Patienten zeigen oft eine langsame, aber
    progrediente Verschlechterung ihres
    Kreislaufzustands, welche entweder durch das
    Personal nicht bemerkt wird oder aber nach
    Erkennen nicht ausreichend therapiert wird.
  • Der dem Kreislaufstillstand zugrunde liegende
    EKG-Befund ist bei dieser Patientengruppe
    meistens ein nicht defibrillierbarer Rhythmus,
    die Überlebenswahrscheinlichkeit bis zur
    Krankenhausentlassung ist dementsprechend extrem
    schlecht.

57
Erkennen des kritisch erkrankten Patienten
  • Mehrere Studien haben abnorme Veränderungen von
    Herzfrequenz, RR und Atemfrequenz sowie des
    Bewußtseins als Parameter identifiziert, um
    kritische Verschlechterungen des klinischen
    Zustandsbilds vorherzusagen.
  • Einige Krankenhäuser benutzen mittlerweile ein
    Frühwarnscoringsystem, dieses vergibt Punkte für
    gewisse Vitalparameter auf der Basis ihrer
    Abweichungen von den Normalwerten.

58
  • In manchen Krankenhäusern ist das Herzalarmteam
    bzw. das Kreislaufstillstandteam durch ein
    medizinisches Notfallteam ersetzt worden, das
    nicht nur Patienten mit einem Kreislaufstillstand
    behandelt, sondern auch Patienten mit einer
    akuten Verschlechterung der Vitalparameter.

59
Notfallteam
  • Eine frühe Involvierung kann die Anzahl der
    innerklinischen Kreislaufstillstände, Todesfälle
    und ungeplanter Aufnahmen auf die Intensivstation
    senken
  • Kann hilfreich sein, um medizinische Fehler zu
    entdecken, die Entscheidung zur
    Therapiebeschränkung zu verbessern und
    unerwartete Todesfälle im postoperativen Verlauf
    zu reduzieren.

60
Viel Erfolg bei der nächsten Reanimation!!!
61
Magnesium
  • Klinischer Aspekt
  • Hypomagnesiämie ist häufig mit einer Hypokaliämie
    verknüpft und kann zu Arrhythmien und sogar zum
    Kreislaufstillstand führen.
  • Hypomagnesiämie erhöht die myokardiale
    Digoxinaufnahme, therapeutische Digitalisspiegel
    können kardiotoxisch werden
  • Indikation
  • Schockrefraktäres Kammerflimmern oder
    ventrikuläre Tachyarrhythmie bei Verdacht auf
    Hypomagnesiämie (Diuretikatherapie)
  • Torsades-de-pointes-Arrhythmien
  • Digitalisintoxikation
  • Dosierung
  • Bei schockrefraktärem VF initial 2 g (4 ml8 mmol
    50iges Mg) über 1-2 min i.v., Wdh.n. 15 min.

62
LidocainLidocain wird nur empfohlen, wenn
Amiodaron nicht verfügbar ist
  • Indikation
  • Refraktäres VF/VT, wenn Amiodaron nicht zur
    Verfügung steht.
  • Dosierung
  • Nach der 3. Erfolglosen Defibrillation 100 mg
    Lidocain (1,0 1,5 mg/kg/KG) i.v., ggfs. ein
    zweiter Bolus von 50 mg, max. 3 mg/kgKG

63
Theophyllin (Aminophyllin)
  • Theophyllin ist ein Phosphodiesterase-Inhibitor,
    der
  • die Gewebskonzentration von cAMP erhöht und
  • Adrenalin im NNM freisetzt, es hat chronotrope
    und
  • inotrope Wirkungen.
  • Indikation
  • Asystolie
  • Atropinrefraktäre Bradykardie
  • Dosierung
  • 250 500 mg (5 mg/kgKG), langsam i.v.

64
Kalzium
  • Es gibt sehr wenige Daten, die den Einsatz von
    Kalzium bei den meisten
  • Fällen eines Kreislaufstillstandes unterstützen.
    Hohe
  • Plasmakonzentrationen nach der Injektion können
    für das ischämische
  • Myokard schädlich sein und können das
    neurologische Ergebnis
  • verschlechtern.
  • Indikation
  • PEA, wenn diese verursacht wurde durch eine
  • ? Hyperkaliämie
  • ? Hypokalzämie,
  • ? Überdosierung von Kalziumkanalblockern
  • Dosierung
  • 10 ml 10iges Kalziumchlorid, bei
    Kreislaufstillstand schnell, bei eigenem
    Kreislauf langsam i.v.
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