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Gl

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Title: Rechtsschutz im Gemeinschaftsrecht Author: Prof. Wegener Last modified by: Philipp Kanschik Created Date: 11/18/2003 3:18:19 PM Document presentation format – PowerPoint PPT presentation

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Transcript and Presenter's Notes

Title: Gl


1
Glück und gutes LebenGlück und gutes Leben in
der Antike I
Prof. Kirsten Meyer WS 2010/11VL Glück und gutes
Leben
2
Glück und Moral bei Platon
  • Platon meint, glücklich sei, wer gut lebt.
  • Besser ist es Platon zufolge, gerecht als
    ungerecht zu leben. (Republik, 354a).

3
Die Problemstellung
  • Platon war, wie die Sophisten, der Meinung, dass
    sich die Moral er spricht meist von
    Gerechtigkeit , nur halten lässt, wenn sie sich
    als glückszuträglich erweist.

4
Platon gegen den sophistischen Verdacht
  • Unterschied zu den Sophisten
  • Platon meint, den sophistischen Verdacht, die
    Moral untergrabe das Glück des einzelnen,
    zurückweisen zu können.

5
Platon/Sokrates gegen den sophistischen Verdacht
  • Sokrates sagt im Gorgias (509c)
  • Unrecht leiden ist besser als Unrecht tun.
  • Mit besser meint er glückszuträglicher.

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Aristoteles
  • Aristoteles übernimmt die Leitfrage nach dem
    guten oder glücklichen Leben von seinem Lehrer
    Platon.

7
Ein Unterschied zu Platon
  • Aristoteles versucht nicht, dem moralischen
    Skeptiker Argumente zu liefern, denen dieser
    zustimmen muss.
  • Trotzdem ist eine Integration der Moral in das
    gute Leben des Einzelnen auch ein Anliegen von
    Aristoteles.

8
Das oberste Ziel
  • Aristoteles fragt in der Nikomachischen Ethik
  • Was ist das oberste Ziel, nach dem wir streben?

9
Glück als oberstes Ziel
  • Seine Antwort
  • Im Namen stimmen wohl die meisten überein.
    Glück (eudaimonia) nennen es die Leute ebenso wie
    die Gebildeten . Was aber das Glück sei,
    darüber streiten sie, und die Leute sind anderer
    Meinung als die Weisen. (1096a16-22)

10
Aber worin besteht nun das Glück?
  • Aristoteles nimmt sich zunächst verbreitete
    Auffassungen über das Glück vor
  • und überlegt, was für und was gegen sie
    sprechen könnte.
  • Es geht also um die kritische, philosophisch
    reflektierte Prüfung von verbreiteten
    Glücksvorstellungen.

11
1. Das Genussleben
  • Die erste Auffassung, der er sich zuwendet, ist
    die der Vielen, der Menge oder großen
    Masse.
  • Ihrer Lebensweise nach zu urteilen, hielten sie
    die Lust (hedone) für das oberste Gut und
    dementsprechend das Genussleben für das beste
    Leben (1095b14-17).

12
Aristoteles Kritik daran
  • Wer den bloßen Sinnengenuss in den Mittelpunkt
    seines Lebens stelle, verhalte sich vulgär oder
    roh und würde sich für das Leben des Viehs
    entscheiden.

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2. Das politische Leben
  • Nach dem Genussleben erörtert Aristoteles das
    politische Leben (bios politikos)
  • also ein Leben der aktiven Beteiligung an der
    Gestaltung des Gemeinwesens,
  • in Aristoteles Zeit der Polis, des Stadtstaates.

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Das politische Leben
  • Dieser Lebensform werden zwei Güter zugeordnet.
  • (1) Viele politisch Aktive streben nach Ehre.
  • Aristoteles hält aber nicht viel von der
    Auffassung, die Ehre sei das höchste Gut.
  • (2) Das zweite Gut, auf das Aristoteles die
    politische Lebensform bezogen sieht, ist die
    Tugend (arete).

15
3. Das theoretische Leben
  • Theoria, wörtlich Schau, als oberstes Gut
  • Theoria ist für Aristoteles die Betrachtung und
    Analyse unveränderlicher und ewiger Entitäten,
    Sachverhalte und gesetzmäßiger Zusammenhänge.
  • Also das, was der Philosoph tut.

16
Zusammenfassung
  • Drei verschiedener Lebensformen
  • 1. Das Genussleben mit der Sinnenlust als
    oberstes Gut
  • 2. Das politische Leben, das viele um der Ehre
    willen führen, lieber aber um der Tugend willen
    führen sollten.
  • 3. Das theoretische Leben.

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Welche Lebensform ist nun die Beste?
  • Zumindest ein wichtiger Bestandteil von
    Aristoteles Antwort auf diese Frage ist das
    ergon-Argument.

18
Ergon
  • Das ergon des Flötenspielers besteht im Spielen
    der Flöte, das des Bildhauers im Anfertigen von
    Skulpturen.
  • Das ergon eines X ist also die spezifische
    Leistung von X .

19
Das ergon-Argument
  • Das Gut des Flötenspielers d. h. das Ziel, auf
    das er sein Tun qua Flötenspieler richtet
    besteht im Vollzug seines ergon, im Spielen der
    Flöte.
  • Grundsätzlich erhalten wir Auskunft über das Gut
    von X, wenn wir sein ergon kennen.
  • Daher erhalten wir Auskunft über das menschliche
    Gut, wenn wir das ergon des Menschen kennen.

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Die spezifische Leistung des Menschen
  • Auch der Mensch hat als Mensch ein ergon.
  • Doch worin besteht die spezifische Leistung des
    Menschen, also das, was den Menschen als Menschen
    auszeichnet?
  • Aristoteles gewinnt seine Antwort, indem er den
    Menschen von Pflanzen und Tieren abgrenzt.

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Das vernunftgemäße Leben
  • Den Menschen zeichnet gegenüber Pflanzen und
    Tieren aus, dass er Vernunft hat.
  • Sein Leben vernunftbestimmt zu führen, ist etwas,
    was nur der Mensch (oder er in besonderer Weise)
    kann.
  • Genau darin soll also die spezifische Leistung
    des Menschen, sein ergon liegen.

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Vernunft und gutes Leben
  • Aristoteles These
  • Das oberste Ziel des Menschen muss letztlich in
    einem von der Vernunft geleiteten Leben bestehen.
  • Der Mensch verfehlt sein Leben überall dort, wo
    es nicht Ausdruck von Vernunft ist.

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Ergänzung
  • Das Gute für den Menschen besteht nicht in
    irgendeinem Vollzug seines ergon, sondern in
    einem möglichst guten.

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Perfektionismus
  • Ziel allen unseren Tuns soll ein maximal von der
    Vernunft geleitetes Leben sein es soll ein Leben
    sein, in dem die Vernunft perfektioniert wird.
  • Glückstheorien im Anschluss an Aristoteles werden
    daher manchmal perfektionistische Theorien
    genannt.

25
Frage
  • Aber worin besteht denn nun ein von der Vernunft
    geleitetes Leben?
  • Darauf gibt Aristoteles mit seiner Tugendlehre
    eine Antwort.
  • Eine Tugend ist eine Disposition zum guten
    Vollzug des ergon.

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Ethische Tugenden
  • Die ethischen Tugenden heißen so, weil sie
    Tugenden des Charakters, griechisch ethos, sind.
  • Als Beispiele für ethische Tugenden werden
    Dispositionen wie Tapferkeit, Gerechtigkeit und
    Großzügigkeit genannt.

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Gerechtigkeit und Glück
  • So stellt also auch Aristoteles einen Bezug
    zwischen Gerechtigkeit und Glück her.
  • Aber leuchtet das ein?

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Andere einleuchtende Aspekte?
  • Wenn jemand besondere Talente hat, sie aber nicht
    nutzt, dann wird zuweilen gesagt
  • Wie schade, das hätte er doch nicht nötig, er
    könnte ein besseres Leben führen.
  • Besseres Leben heißt hier ein wertvolleres
    Leben, wenn auch vielleicht nicht zufriedeneres.
  • Kann der Rekurs auf Aristoteles diese Rede
    erhellen?

29
Was ist nun das beste Leben?
  • Ich möchte nun übergehen zu der Antwort, die
    Aristoteles im zehnten und letzten Buch der
    Nikomachischen Ethik auf die Frage gibt, was das
    beste Leben ist.

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Rekapitulation
  • Aristoteles identifiziert die gesuchten
    Dispositionen zum guten Vollzug des menschlichen
    ergon zunächst mit den ethischen Tugenden.

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Das Politische Leben
  • Das Leben des politisch aktiven Menschen, der an
    der Gesetzgebung der Polis maßgeblich beteiligt
    ist, ist eine Steigerungsform des bescheidenen
    ethischen Lebens.
  • Aber ist diese Steigerungsform nun auch wirklich
    das beste Leben?

32
Erwartung
  • Aristoles Ausführungen zu den ethischen Tugenden
    wecken die Erwartung, dass ein im Vollzug der
    ethischen Tugenden bestehendes Leben das beste
    Leben ist.

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Diese Erwartung wird aber am Ende der NE
enttäuscht
  • Es ist nicht das Leben der ethischen Tugenden,
    das Aristoteles am Ende als das beste Leben
    auszeichnet.
  • Zwar soll auch ein solches Leben ein gutes sein,
    aber nicht das beste, sondern lediglich das
    zweitbeste.

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Das zweitbeste Leben
  • Aber warum ist das Leben des Politikers nur das
    zweitbeste?
  • Wo liegen bei allen Vorzügen seine Mängel?

35
Das zweitbeste Leben
  • Der erste Mangel der ethisch-politischen
    Lebensweise
  • Sie ist nicht hinreichend autark, sie ist zu
    abhängig von äußeren Umständen, sei es von
    anderen Leuten, sei es von materiellen Mitteln.

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Das zweitbeste Leben
  • Der zweite Mangel liegt in der mangelnden
    Selbstzweckhaftigkeit dieser Lebensweise.
  • Aristoteles geht davon aus, dass die Politik
    Ziele außerhalb ihrer selbst verfolgt, indem sie
    als selbst nicht mußevolle Tätigkeit Beding-ungen
    für Muße schaffen will.

37
Das beste Leben
  • Das Leben der theoria, ein wissenschaftliches
    Forschen, das den letzten Gründen für das, was
    uns in der Welt begegnet, nachgeht.
  • Theoria als philosophisch-wissenschaftliche
    Tätigkeit.

38
Das beste Leben
  • Für Aristoteles ist das Treiben der theoria das
    gesuchte oberste Gut oder die eudaimonia.
  • Es gibt für den Menschen nichts Höheres als
    theorein betrachten, philosophisch-wissenschaftli
    ch tätig sein.
  • Aber warum soll das so sein?

39
Das beste Leben
  • Aristoteles erinnert im sechsten und siebenten
    Kapitel des zehnten Buchs der Nikomachischen
    Ethik an die allgemeinen Kriterien für das
    gesuchte oberste Gut bzw. die eudaimonia, die er
    im ersten Buch herausgearbeitet hatte.
  • Von der eudaimonia soll danach folgendes gelten

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Das beste Leben
  • 1. Es muss sich bei der eudaimonia um eine
    Tätigkeit handeln. Sie darf keine bloße
    Disposition sein, die auch dem Schlafenden
    zugeschrieben werden könnte.
  • Zu 1 Die theoria ist eine Tätigkeit sie genügt
    damit dem ersten Kriterium. Auch das theoretische
    Leben ist ein aktives, tätiges.

41
Das beste Leben
  • 2. Außerdem muss sie ein Selbstzweck sein. Wir
    müssen sie allein um ihrer selbst und nicht auch
    noch wegen etwas anderem erstreben.
  • Zu 2 Die theoria ist Aristoteles zufolge die
    einzige Tätigkeit, die wir nur um ihrer selbst
    willen betreiben.

42
Das beste Leben
  • 3. Drittens soll die eudaimonia sich selbst genug
    sein und nicht noch anderer Dinge bedürfen. Wer
    sie besitzt, soll autark sein.
  • Zu 3 Aristoteles ist der Auffassung, dass
    derjenige, der theoria betreibt, dazu keiner
    anderer Menschen und äußerer Güter bedarf.

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Das beste Leben
  • 4. Viertens gilt aufgrund des Ergon-Arguments,
    dass die gesuchte eudaimonia Ausdruck einer
    Tugend sein muss, und zwar der vorzüglichsten
    Tugend.
  • Zu 4 Die theoria ist die Aktualisierung der
    Tugend der Weisheit (sophia), und dies sei die
    vollkommenste Tugend.

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Das beste Leben
  • 5. Fünftens schließlich soll die gesuchte
    eudaimonia in ausgezeichneter Weise mit Lust oder
    Freude verbunden sein.
  • Zu 5 Mit keiner Tätigkeit seien reinere und
    dauerhaftere Freuden verbunden seien als mit der
    theoria. Die Philosophie biete Genüsse von
    wunderbarer Reinheit und Beständigkeit
    (1177a25).

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Also doch das lustvolle Leben?
  • Dieselben Dinge bereiten dem einen Menschen
    Freude und dem anderen Unlust ...
  • In all solchen Dingen scheint aber dasjenige als
    wirklich so beschaffen, was dem Guten so
    erscheint.
  • Diejenige Lust also, die nach allgemeiner
    Übereinstimmung niedrig ist, darf man offenkundig
    nicht als Lust bezeichnen, es sei denn als solche
    für verdorbene Menschen. 1176a10-20

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Fazit
  • For Aristoteles,
  • the ultimate aim of human life, and the proper
    function of human beings, is to use reason well,
    and this goal can be reached in either of two
    ways ideally, by leading a philosophical life
    and making contemplation ones highest aim

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Fazit
  • but if that option cannot be taken, then we do
    best by fully developing the practical virtues
    and exercising them on a grand scale, in the
    political arena.
  • Richard Kraut (1989) Aristotle on the Human
    Good. Princeton, NJ Princeton University Press,
    S. 7.

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Vorbereitung auf die nächste Vorlesung
  • Epikur, Brief an Menoikeus
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