Title: Identity Dynamics in Occupational Dirty Work: Integrating Social Identity and System Justification Perspectives
1Identity Dynamics in Occupational Dirty
WorkIntegrating Social Identity and System
Justification Perspectives
- Katrin Bönisch
- 14.06.2011
- Soziale Identität im organisationalen Kontext
2Gliederung
- Definition
- A Typologie
- B Reaktionen auf Stigmatisierung laut SIT und
SJT - C Dynamiken innerhalb der 4 Dirty-Workgruppen
3Definition Dirty Work
- Berufe und Aufgaben, die von der Gesellschaft als
entwürdigend, ekelhaft oder erniedrigend für die
Individuen, die sie ausführen, empfunden werden - Stigmatisierung der Arbeit und der Arbeiter
- 3 Arten, mit dem eine Arbeit befleckt sein kann
(Goffman, Hughes) - Sozial
- Physisch
- Moralisch
- ? unterscheidet aber nicht in Tiefe und Umfang
der Stigmatisierung
4A Typologie Dirty Work
5Theorien
- System Justification Theory (Jost Banaji, 1994)
- ? spiegelt Überzeugung wider, dass bestehende
soziale Hierarchien fair, angemessen und
notwendig sind - ? soziale Ungleichheit als Resultat einer Art
von Konsens, der auch von Mitgliedern der
unterlegenen Gruppe getragen wird. - Social Identity Theorie (Tajfel Turner, 1986)
- ? Einfluss Gruppenmitgliedschaft auf
Selbstkonzept und Beziehung zu In- und Outgroup - ?2 soziokognitive Prozesse Kategorisierung,
positive Gruppen-Distinktheit zur
Selbstwertsteigerung
6B Reaktionen auf Stigmatisierung
- 3 kognitive Strategien laut SJT SIT
- Identifikation
- Definierung des Selbst zu einer Gruppe
- Desidentifikation
- Definierung, nicht wie die Gruppe zu sein
- Ambivalente Identifikation
- gleichzeitige Identifikation und
Desidentifikation mit einer Gruppe oder
verschiedenen Facetten der Gruppe
7B Reaktionen auf Stigmatisierung
- System Justification Theory (SJT)
- Vorhersage Mitglieder einer befleckten Gruppe
tendieren dazu, ihren sozialen Stand zu
akzeptieren und zu rechtfertigen - Starke berufliche Stigmatisierung
- Verlassen des Berufes
- Benutzung Abwehr-Strategien, um kognitiven,
affektiven und behavioralen Belastungen zu
verringern
1 Stigmatisierte Arbeiter (SA) akzeptieren die
soziale Verurteilung(?) des Stigmas ? erhöht
berufliche Desidentifikation
8B Reaktionen auf Stigmatisierung
- Social Identity Theory (SIT) ? 3 generelle
Strategien bei externalen Bedrohungen - Individuelle Mobilität zu hohe Kosten
- Sozialer Wettbewerb schwierig auszuführen,
Erfolg ist nicht gewährleistet - Soziale Kreativität gemeinsame Strategie!
reziprok zu Legitimität
2 A SA nehmen kognitive und behaviorale
Abwehr-Taktiken in Anspruch ? erhöht berufliche
Identifikation 2 B Soziale Kreativität ist die
meist genutzte Abwehr-Taktik
9B Reaktionen auf Stigmatisierung
- Integration von SJT und SIT
- SJT Desidentifikation, wenn Mitglieder Stigma
als fair, legitim oder institutionalisiert
ansehen - SIT Identifikation durch soziale Kreativität,
indem Legitimität des Stigma ernsthaft
hinterfragt wird - Beide Theorien ergänzen sich, sprechen für die
Existenz von Ambivalenz - SJT Einfluss auf Akzeptanz der Stigmatisierung
bei einzelnen Gruppenmitglieder (individuelle
Ebene) - SIT Soz. Kreativität als Abwehr gegen
gesellschaftliche Stigmatisierung (Gruppen-Ebene) - ? Durch SIT-Prozesse entsteht ein Puffer gegen
Stigmatisierung z.B. durch Abwehrstrategien
10C Dynamiken innerhalb der Gruppen
- Annahmen für jede Kategorie
- (1) jede Kategorie ist durch ein spezielles
psychologisches Dilemma gekennzeichnet - (2) analysiert werden die typischsten
Abwehr-Taktiken innerhalb der einzelnen
Kategorien - (3) Identifikation, Desidentifikation oder
Ambivalenz werden als kognitive Strategie
angenommmen - (4) sowohl auf Individueller als auch Gruppenebene
11A Typologie Dirty Work
12C Pervasive Stigma Zelle 1
- Starke Stigmatisierung (Bedrohung) führt zu
hoher Entitativität, somit größere Identifikation - Ideologie je stärker Stigma desto größer Fokus
auf extrinsische Merkmale - Soziale Gewichtung selektive soziale Vergleiche
- Behaviorale und kognitive Taktiken Fokussierung
auf Stigmatisierung - Ambivalenz je salienter gesellschaftliche
Perspektive desto mehr Desidentifikation, je
salienter berufliche Prspektive desto mehr
Identifikation - Entitativität das Ausmaß, in dem eine Anzahl
von Personen als miteinander verbundene,
kohärente Einheit wahrgenommen wird
13C Pervasive Stigma - Zelle 1
3 A Pervasives Stigma erhöht berufliche
Entitativität ? erhöht Gebrauch von
Abwehr-Taktiken, um Stigma zu bekämpfen 3 B
Pervasives Stigma mit Abwehr-Taktiken gekoppelt
resultiert in ambivalenter Idenifikation
14C Compartmentalized Stigma Zelle 2
- Bilden weniger starke und abweichende Subgruppen
- Ideologien, soziale Gewichtung behaviorale oder
kognitive Taktiken dennoch evident - Fokus auf positive Aspekte
- Selektive soziale Vergleiche
- 2 Schritte-Taktik befleckte Aufgabe abspalten ?
- Distanz zu Teilmenge von Aufgaben
- Milde Desidentifikation andere Aspekte des
Berufes kompensieren stigmatisierte Komponente
15C Compartmentalized Stigma Zelle 2
4 A CS erhöht die berufliche Entitativität
weniger als die PS 4 B CS ist mit weniger
gemeinsamen, mehr individuellen Abwehr-Taktiken
verbunden weniger sozialen Gewichtungen als
PS 4 C CS ist stark verbunden mit
Abwehr-Taktiken der Neukonzentrierung und
Distanzierung 4 D CS ist verbunden mit
milder beruflicher Des- identifikation
16C Diluted Stigma Zelle 3
- 3 Taktiken in anderem Verhältnis
- Durch hohen Umfang des Taints Können nicht die
Quelle des Stigmas isolieren (wie in Zelle 2) - Abwehrstrategien ähnlich wie Zelle 1
- Weniger Refokusierung und psychologische
Distanzierung wie Zelle 2 - Durch geringe Tiefe externale Bedrohung und
Entitativitäts-Druck geringer - Weniger geteilte Abwehr wie Zelle 1
- Milde Ambivalenz gedämpftere Identifikation und
Desidentifikation
17C Diluted Stigma Zelle 3
5 A DS erhöht berufliche Entitativität weniger
als PS, aber mehr als CS 5 B DS ist verbunden
mit weniger gemeinsamen und mehr individuellen
Abwehr-Taktiken als PS, aber mehr geteilte
Taktiken als das CS 5 C DS ist verbunden mit
milder ambivalenter Identifikation
18C Idiosyncratic Stigma Zelle 4
- Niedrige Tiefe und geringer Umfang externale
Bedrohung, SJT-Prozesse, Entitativitäts-Druck und
Abwehr-Strategien gering - Wie Zelle 2 Distanzierung von befleckten
Aufgaben, Rückkehr zu nichtstigmatisierten Teil
des Berufes - Bei plötzlich auftretender Dirtiness
(Skandale,) - Relativ hoher Entitativitäts-Druck (solang
Bedrohung existiert) und damit geteilte Reaktion - Reaktion eher Refokusierung und Distanzierung
- Kleiner oder kein Einfluss auf Identifikation /
Desidentifikation
19C Idiosyncratic Stigma - Zelle 4
6 A IS erhöht berufliche Entitativität weniger
als PS, CS und DS 6 B IS ist stärker verbunden
mit individuellen (nichtgeteilten)
Abwehr- Taktiken als mit kollektiv
Abwehr-Taktiken ist am stärksten verbunden mit
Distanzierung 6 C IS ist nicht systematisch mit
beruflicher Identifikation, Disidentifikation
oder ambivalenter Identifikation verbunden
20- Welche Rolle spielt nun die Organisation für das
Identitätsmanagement?
21C Rolle der Organisation
- Berufliche Zentralität
- Ausmaß, in dem die betreffende Arbeit fundamental
oder ausschlaggebend für die organisationale
Mission oder Identität ist - Je größer berufliche Zentralität ist, desto mehr
definiert die Dirty Work die Organisation als
ganzes, desto mehr erfahren die organisationales
Mitglieder die selbe Bedrohung - Führt zu Entitativität und so zu Gruppenabwehr
- Doppelbedrohung durch Stigmatisierung durch die
Organisation und durch die Arbeit
22C Rolle der Organisation
- Je zentraler der Beruf für eine Organisation ist,
- desto mehr formt die berufliche Kultur die
organisationale Kultur - Beeinflusst viele andere Aspekte wie
Sozialisation, Karrierewege, - Charakteristika und Haltungen der
Berufsmitglieder werden in der Organisation
normativ - Durch soziales Lernen, Normalisierung und Culture
Change werden Ideologien, soziale Gewichtungen
und behaviorale und kognitive Taktiken geteilt
und normativ - Wenn Beruf nicht zentral für Organisation..
- Starkes Wir-undDie-Gefühl
- Ausbildung militante Subgruppen, Angriff der
stigmatisierten Gruppe gegen Organisation
23C Rolle der Organisation
7 A Berufliche Zentralität ist verbunden mit
beruflicher oder organisationaler Entitativität
und geteilten Abwehr-Taktiken 7 B Berufliche
Zentralität ist verbunden mit Konvergenz zwischen
beruflicher Mission, Identität, Kultur und
Mitglieder-charakteristika und ihrer Kollegen,
sodass berufliche Abwehr- Taktiken normativ für
die weitere Organisation werden
24Diskussion
- WICHTIG BEI DEN VIELEN INFOS EINE KURZE TAKE HOME
FOLIE - Z.B. WANN eher individuelle Strategie, wann eher
soziale ID präsent?