Title: Auf dem Weg zu einer Internationalen Agrarwende Stand der Diskussion und Konfliktlinien Rainer Engels
1Auf dem Weg zu einer Internationalen
AgrarwendeStand der Diskussion und
KonfliktlinienRainer Engels
2Das Welthandelssystem
- Entwicklung des Welthandels
- Das GATT
- Die WTO
3Entstehung des Welthandels
- Nach Weltwirtschaftskrise 1929
- Exportbestreben vieler Länder
- Gleichzeitig Abschottung der Märkte zum Schutz
der eigenen Wirtschaft - ? Protektionismus und Handelsbarrieren
- Nach 1945
- Bretton Woods, Weltwährungsordnung
- Unterzeichnung des Allgemeinen Zoll- und
Handelsabkommens GATT (1947)
4Freihandel und Liberalisierung
- Freihandel meint den (möglichst) freien Austausch
von Gütern und Dienstleistungen zwischen Ländern
und den Abbau von Zöllen, Mengenbeschränkungen
(Quoten) oder anderen Handelsbeschränkungen - Liberalisierung ist die staatliche Rücknahme von
Einschränkungen und von Auflagen im Bezug auf
Herstellung oder Handel mit Gütern und
Dienstleistungen
5Entwicklung des Welthandels
- Zwischen 1970 und 2000 hat sich das Volumen des
Welthandels verdreifacht - Aber Länder und Bevölkerungsgruppen profitieren
ganz unterschiedlich von dieser Entwicklung - Anteil der Exporte der LDC (Least Developed
Countries) am Welthandel 6, sinkende Tendenz - Hauptsächlich spielt sich der Handel zwischen
Japan, Südostasien, NAFTA und der EU ab - 18 Länder (15 EU-Mitgliedsstaaten, USA, Japan,
Kanada) kontrollieren 80 des Welthandels
6Handelspolitik der EU ist wichtig
- 18 Länder kontrollieren 80 des Welthandels
- 15 EU-Mitgliedsstaaten USA Japan
Kanada - 85 der landw. Exportgüter Afrikas gehen in die
EU - 45 der landw. Exportgüter Lateinamerikas gehen
in die EU - Landw. Importgüter aus Entwicklungsländern (EL)
in die EU Summe aller landw. Importgüter aus
EL nach USA Japan Kanada Australien
Neuseeland
7Agrarhandel vor Gründung der WTO
- Im Rahmen der GATT-Verträge gab es keine
Regulierung des landwirtschaftlichen Sektors - Starke Unterschiede in Behandlung des
Agrarsektors in Entwicklungsländern (EL) und
Industrieländern (IL) - Hohes Subventions- und Protektionsniveau der
Landwirtschaft im Norden - Besteuerung der landw. Produktion im Süden
- Führte zu großen Handelsverzerrungen
- Einbezug der Landwirtschaft in WTO wird positiv
bewertet von EL! Zivilgesellschaft ist aber sehr
kritisch
8Das GATT Geschichte und Ziele
- GATT sollte Handel nach dem 2. Weltkrieg neu
ordnen durch die Beschränkung handels-politischer
Eingriffe der Staaten - Abbau der Handelsschranken durch schritt-weises
Aufheben von Zöllen und anderen Hemmnissen - Zu Beginn 23, am Ende 125 Vertragsstaaten
- 1995 durch Beschluss der Uruguay-Runde
Überführung in die Welthandelsorganisation WTO
9Das GATT Geschichte und Ziele
- Nichttarifäre Handelshemmnisse, Subventionen
- Schutz des heimischen Marktes vor ausländischer
Konkurrenz - Ergebnis nationaler Wirtschafts-,
Gesundheits-, Verbraucherschutz- oder
Umweltschutzpolitik
10Zollabbau durch Verhandlungen
11GATT Grundprinzipien (1)
- MeistbegünstigungAlle Vorteile und
Vergünstigungen, dieein GATT-Mitgliedsstaat
einem anderen gewährt, sind unverzüglich und
bedingungslos auf alle Mitgliedsstaaten
anzuwenden d.h. die von einem Land erhobenen
Zollsätze, Steuerbelastungen usw. sollen
gegenüber allen GATT-Partnern die gleiche Höhe
haben.
12GATT Grundprinzipien (2)
- 2. GleichbehandlungProdukte aus heimischer
Herstellung und Importe müssen nach
Überschreiten der Grenze genauso behandelt
werden. Es dürfenkeine zusätzlichen Steuern oder
abweichende Produktanforderungen gestellt werden. - 3. Prinzip der Gegenseitigkeit
(Reziprozität)Staaten, denen von anderen
GATT-Mitgliedern handelspolitische
Vergünstigungen gegen das Prinzip der
Meistbegünstigung eingeräumt werden, sollen
gleichwertige Gegenleistungen erbringen.
13Entstehung der WTO
- Sitz der WTO Genf
- Gründung der WTO im Rahmen der
Uruguay-Verhandlungsrunde 1995 - Nachfolgeorganisation des GATT
- GATT-Vertrag ist Bestandteil/Grundlage der WTO
- Zur Zeit 146 Mitgliedsstaaten
14Abkommen in der WTO
15Aufgaben der WTO
- Erweiterung des Aufgabenbereiches gegenüber GATT
- Verhandlungsforum
- Vertragsüberwachung für den
- Handel mit Gütern (GATT)
- Handel mit Dienstleistungen (GATS)
- Handelsbezogene Aspekte bei geistigen
Eigentumsrechten (TRIPS) - Streitbelegungsmechanismus (DSU) für
Handelsstreitigkeiten - Kooperation mit anderen Organisationen
- Technische Hilfe für Entwicklungsländer
16Aufbau der WTO
17Entscheidungsverfahren in der WTO
- Bedeutung der Entscheidung erforderliche
Mehrheit - Zentrale Prinzipien Einstimmigkeit
- Neue Abkommen, Ergänzung bestehender Abkommen
Einstimmigkeit - Bei Änderungen 2/3 Mehrheit, gültig nur für die
Ratifizierer - Bei Auslegung von Verträgen und befristeter
Befreiung von Mitgliedern von Verpflichtungen
3/4 Mehrheit - Aufnahme neuer Mitglieder 2/3 Mehrheit
18Entwicklungsländer im Welthandel
- Kategorien von Entwicklungsländern
- Entwicklungsländer in der WTO
- Rahmenbedingungen der Verhandlungen
- Bedeutung der WTO-Regelungen für
Entwicklungsländer - WTO-Abkommen über Landwirtschaft
- Bewertung aus Sicht von EL
19Kategorien von Entwicklungsländern
- Die Entwicklungsländer gibt es nicht
- Gruppierung von Ländern nach verschiedenen
Kriterien möglich - Ökonomische Entwicklung, z.B. LDCs
- Nahrungsmittel (NM)-Selbstversorgungsgrad, z.B.
Netto-NM-importierende Länder (NFIDC) - Selbstversorgungsgrad Einkommenssituation z.B.
NM-Defizit-Länder mit niedrigem Einkommen (LIFDC) - Verschuldung, z.B. Hochverschuldete arme Länder
(HIPC)
20Rahmenbedingungen für EL in der WTO
- Über 100 von 146 WTO-Mitgliedern sind
Entwicklungsländer - Kritikpunkte an WTO aus Sicht der EL
- Transparenz der Verhandlungen
- Green Room Verfahren
- Partizipation
- Theoretisch Konsensverfahren
- Fehlende Präsenz und Kapazität vieler EL 4
Vertreter in Genf wären nötig, um umfassend
teilnehmen zu können. - Zusammensetzung des WTO-Sekretariates
21Rahmenbedingungen für Verhandlungen
- Viele Sitzungen und informelle Treffen
überschneiden sich zeitlich - Zu behandelnde Fragen erfordern oft erhebliche
Detailkenntnisse - 30 Mitgliedsstaaten verfügen in Genf über keine
diplomatische Vertretung - 50 Delegationen haben nur 1 bis 3 Vertreter bei
der WTO
22Machtposition der EL
- Durchsetzungspotenzial schwach, da es in der WTO
hauptsächlich auf Handelsvolumen eines Staates
und Anteil am Welthandel ankommt - Green Room besondere Form der informellen
Entscheidungsfindung - Zusammensetzung und Verhandlungsthemen nicht
transparent
23Verbesserung der Rahmenbedingungen
- Forderung Der Glass Room
- Zusammensetzung nach festen Regeln, z.B.
- Vorsitzender des Hauptorgans
- USA, EU, Kanada, Japan (sog. Quad)
- regionale und/oder sachorientierte Vertretung
(Wirtschaftsregionen oder Nahrungsmittelimporteure
)
24Verbesserung der Transparenz
- Mehr Transparenz durch klare Regeln Glass Room
- Förmliche Einberufung nur, wenn
Plenarverhandlungen nicht mehr sinnvoll sind - Mandat nur zur Kompromisssuche
- Einbettung in die Verhandlungen des Hauptorgans
müssen Ausnahme bleiben - nach Glass Room Sitzung sofort Information im
Plenum und allgemeine Aussprache - inkl. Bekanntmachung sämtlicher Dokumente
25Entwicklungsländer in der WTO Ausgestaltung der
Regeln
- Ausnahmen von den WTO-Regeln für EL
- Special and Differential Treatment
- Derzeit 97 Sonderregeln
- Vielzahl von Einzelregeln in den
unterschiedlichen Abkommen - Rechtlicher Status und Implementierungsgrad
variieren stark
26Entwicklungsländer in der WTO Ausgestaltung der
Regeln
- Allgemeine Absichtserklärungen, detaillierte
Sonderklauseln (bindend und freiwillig),
Einräumung längerer Übergangsfristen zur
Umsetzung von Abkommen - Inanspruchnahme teilweise nur für Länder mit
besonders niedrigem Entwicklungsstand, teilweise
für alle Entwicklungsländer - Finanzierung beruht auf freiwilligen
Sonderbeiträgen der Industrienationen
27Das Agrarabkommen
- Exportsubventionen
- Marktzugang
- Interne Stützung
- Ausgestaltung aus Sicht der Entwicklungs- und
Industrieländer
28Das Agrarabkommen (AoA)
- Ziel Liberalisierung des Agrarhandels, d.h.
Abbau von Zöllen und Subventionen - Abkommen innerhalb der WTO
- Abkommen zielt auf Handelsverzerrungen ab, die
vom Staat ausgehen, nicht auf die transnationaler
Konzerne - Umsetzungszeitraum
- Industrieländer 1995 2000
- Entwicklungsländer 1995 2005
29Präambel des AoA
- Schaffung eines fairen und marktorientierten
Agrarhandelssystems - Berücksichtigung von nicht handelsbezogenen
Anliegen Ernährungssicherung, Umweltschutz - Sonder- und Vorzugsbehandlung der EL ist
integraler Bestandteil der Verhandlungen - Berücksichtigung der negativen Auswirkungen bei
der Umsetzung des Reformprogramms auf die LDC and
NFIC
30Struktur des AoA
- Staatliche Maßnahmen sind differenziert nach den
drei Bereichen Import/Produktion/Export, die
wichtigsten - Marktzugang (Zölle)
- Interne Stützung ? ? ?
- Exportsubventionen
Gelbe Box
Blaue Box
Grüne Box
31Klassifizierung der Internen Unterstützung
-
- Markt- und Preis-beeinflussende
Unterstützungen, abbaupflichtig -
- Unterstützung mit Produktions-
- beschränkungen, weiterhin erlaubt
-
- Nicht handelsverzerrend, weiter
unbeschränkt erlaubt
Gelbe Box
Blaue Box
Grüne Box
32Exportsubventionen
- Uruguay-Runde
- Reduzierung des Subventionsbetrages um ø 36
- Reduzierung der subventionierten Menge um ø 21
- Harbinson-Entwurf
- Für 50 der Subventionen Abbau bis auf Null
innerhalb von 6 Jahren - Für die übrigen innerhalb von 9 Jahren
- (Entwicklungsländer 10 bzw. 12 Jahre)
33Marktzugang
- Uruguay-Runde
- Zölle sollen das einzige verbleibende
Protektionsinstrument sein - Tarifizierung (Umwandlung in Zölle) der
nicht-tarifären Handelshemmnisse wie
Importkontingente und Abschöpfungssysteme - Mindestmarktzugang soll durch Zollkontingente
gewährleistet werden (mind. 5 des heimischen
Verbrauchs bei jedem Produkt) - Reduzierung aller Zölle um ø 36
34Marktzugang
- Vorschlag Harbinson (in )
- In Klammern Entwicklungsländer
35Interne Unterstützung
- Uruguay- Runde
- Reduzierung der internen Unterstützung (gelbe
Box) um ø 20 - Harbinson-Entwurf
- Gelbe Box 60 Reduzierung innerhalb von 5
Jahren - Blaue Box Halbierung innerhalb von 5 Jahren oder
Gleichbehandlung mit der Gelben Box - Grüne Box keine Reduktionsverpflichtungen
36Umsetzung des AoA in EU (I)
- Exportsubventionen reduziert durch Mc Sharry
Reform - Marktzugang weiterhin hohe Zollsätze
- für Produkte der EU-Marktordnungen (z.B.
Rindfleisch) - für verarbeitete Produkte aus EL (z.B. gerösteter
Kaffee), - Aber freier Marktzugang für LDCs im Rahmen der
Everything but Arms - Initiative
37Umsetzung des AoA in EU (II)
- Interne StützungVerlagerung der internen
Stützung von - gelber (Marktpreisstützung)
- hin zu blauer (Ausgleichszahlungen,
Flächenstillegung) - und grüner Box (Agrarumweltprogramme, 2.Säule der
GAP) - Allerdings liegt Schwerpunkt der Zahlungen immer
noch in gelber und blauer Box
38Ausgestaltung des AoA eine Sonderbehandlung für
IL (I)
- Marktzugang
- Schmutzige Tarifizierung
- Sehr günstige Referenzperiode für Berechnung der
Zollreduktionen gewählt - Umrechnung nicht tarifärer Handelshemmnisse in
Zölle Nutzung hoher Zolltarife - Reduzierung der Zölle erfolgt in nicht sensiblen
Bereichen - ? Geringe Verbesserung des Marktzugangs für EL
v.a. für wichtige Produkte der EL
39Ausgestaltung des AoA eine Sonderbehandlung für
IL (II)
- Ausnahmeregelungen bei Subventionen
- Blaue Box
- Speziell für EU und USA eingerichtet, dadurch
Umgehung von Reduktionsverpflichtungen - Grüne Box
- Stark auf Bedürfnisse der Industrieländer
ausgerichtet - ? Subventionen sind in den Industrieländern
gestiegen statt zu fallen
40Ausgestaltung des AoA eine Sonderbehandlung für
IL (III)
- Spezielle Schutzklausel
- Hauptsächlich in IL anwendbar
- Friedensklausel
- Erlaubt IL Schutz ihrer Subventionen vor Anklagen
beim Schiedsgericht der WTO bis Ende 2003
41Ausgestaltung des AoA negatives Ergebnis für EL
(I)
- Sonder- u. Vorzugsbehandlung für EL
- Investitionshilfen u. Beihilfen für Kleinbauern
sind von Reduktionsverpflichtungen ausgenommen - Längere Umsetzungszeiten 10 Jahre statt 5 Jahre
- 10 der Subventionen statt 5 sind von
Reduktionsverpflichtungen ausgenommen, auch wenn
sie handelsverzerrend sind - LDCs sind von Reduktionsverpflichtungen ganz
ausgenommen - ABER
- EL zahlen nur wenig Subventionen, daher kaum
Wirkung durch Sonderbehandlung
42Ausgestaltung des AoA negatives Ergebnis für EL
(II)
- Spezielle Schutzklausel
- Ist praktisch nicht anwendbar für EL, da sie
keine Tarifizierung vorgenommen haben - Friedensklausel
- Aufgrund der Friedensklausel können EL Dumping
der IL nicht vor Schiedsgericht der WTO bringen - Marrakesch Entscheidung für NFIDC wurde nicht
umgesetzt - Politikinstrumente berücksichtigen nicht
spezifische Situation der EL erlaubt (Boxen) ist
nur, was Geld kostet
43Erwartungen der EL an AoA
- Weltmarktpreise sollten steigen und sich
stabilisieren - Produktion und Subventionen in IL sinken
- Verbesserter Zugang der EL zu den Märkten der IL
und damit verbunden höherer Marktanteil am
Agrarhandel für EL - Ende des Exportdumpings von IL
- Keine Lieferung von Nahrungsmittelhilfe, die
lokale Produktion schädigt - Die meisten Erwartungen haben sich nicht erfüllt!
44Die Doha-Runde
- Stand Zeitplan der Verhandlungen
- Recht auf Nahrung
- Konversion
45Zeitplan
- Zur Zeit Diskussion Harbinson-Text
- Bis zum 31.3. Verabschiedung der Modalitäten
- Aber Keine Einigung über Modalitäten zustande
gekommen, daher weitere Verhandlungen - Bis Cancun (10.-14.9.) Detailvorschläge
- Ab Cancun abschließende Beratung
- 1.1.2005 Abschluß
46Das Recht auf Nahrung
- Jeder Mensch hat das Recht, dauerhaften Zugangzu
ausreichender, gesundheitlich unbedenk-licher,
nährstoffreicher und kulturell ange-messener
Nahrung zu erhalten. - Menschenrechte sind Staatenpflichten, aber
- auch multinationale Konzerne haben
Verpflichtungen - Internationale Organisationen wie die WTO haben
Verpflichtungen, da sie von den Mitgliedsstaaten
Souveränität übertragen bekommen haben
47Konversion
- Die entwickelten Länder haben erhebliche
finanzielle Vorteile aus dem Agrarhandel und
insbesondere dem Agrarabkommen gezogen, zu Lasten
der Entwicklungsländer - Entwicklungsländer müssen eine eigenständige
nachhaltige Landwirtschaft betreiben können - Sie brauchen Mittel für ländliche Entwicklung
- Sie müssen in die Lage versetzt werden, die
Standards der Industrieländer erfüllen zu können - Daher müssen Subventionen umgewidmet werden
48Der EU-Verhandlungsvorschlag
- Ziele des EU-Vorschlags
- Reduktionsvorschläge
- Besondere Berücksichtigung der Entwicklungsländer-
Interessen
49Ziele der EU-Kommission
- Weitere substantielle Liberalisierung auf fairer
und gleichberechtigter Basis - Angemessene Berücksichtigung der speziellen
Bedürfnisse der Entwicklungsländer - Anerkennung eines Modells nachhaltiger
Landwirtschaft auf der Basis von - Umweltschutz
- ländlicher Entwicklung
- Nahrungssicherheit
- und anderer Verbraucherinteressen
50A) Weitere substantielle Liberalisierung
- Um sich dem Ziel eines marktorientierten
- Handelssystems anzunähern, schlägt die EU
folgende - Reduktionen vor
- Handelsbeeinflussende einheimische Unterstützung
um 55 - Ausgaben für Exportsubventionen um 45
- Zölle um 36 im Mittel mit einem Minimum pro
Zolllinie um 15
51 auf einer fairen und gleichberechtigten
Basis.
- Deshalb
- Exportkredite, Mißbrauch von Nahrungsmittelhilfe
und Staats-Handelsunternehmen müssen Regeln
unterworfen werden - Die de minimis Regelung muss für entwickelte
Länder abgeschafft werden - Nutzen z.B. die USA, um bis zu 20 Mrd. Dollar
höchst handelsverzerrender einheimische
Stützungsmaßnahmen auszunehmen - Garantie fairer Marktzugangsbedingungen für
Produkte mit geographischer Herkunftsbezeichnung.
Der Mißbrauch von Namen muss beendet werden.
52Export-Kredite der USA
53Nahrungsmittelhilfe der USA
54B) Besondere Berücksichtigung der Bedürfnisse der
EL
- Entwickelte Länder und fortgeschrittene
Entwicklungsländer sollen LDCs zollfreien und
quotenfreien Marktzugang für alle Produkte
gewähren. - Diese Verpflichtung sollte auf der
Minsterkonferenz in Cancún formell angenommen
werden. - Entwickelte Länder sollen zollfreien Zugang für
mindestens 50 der Importe aus EL gewähren. - Geringere Reduktionsraten und längere
Umsetzungsperioden. - EL sollen die Berechtigung erhalten, zur
Inflations-bekämpfung Maßnahmen zur
Währungsstabilisierung vorzunehmen.
55B) Besondere Berücksichtigung der Bedürfnisse der
EL
- Eine food security box soll eingerichtet
werden - Ein Special Safeguard-Instrument zum Schutz von
Produkten, die für die Ernährungssicherung
bedeutsam sind. - Ausnahme zielgerichteter Maßnahmen der internen
Unterstützung von jeglicher Reduktion, die zur
Ernährungssicherung und ländlichen
Diversifizierung beitragen.
56Die Situation in der EU
- Getreide
- Rindfleisch
- Milch
- Exportsubventionen
- Gesamthaushalt
- Betriebsgrößen und Subventionsmenge
57Ackerkulturen in der EU
582002 Rindfleisch Budget (B1 21)
59Auswirkungen der derzeitigen Milchmarktpolitik
- Die Hälfte geht in Exporterstattungen (fast 1
Mrd.) - Der größte Teil der Zahlungen geht nicht an
Bauern, sondern Industrie - Subventionierte Exporte gefährden Kleinbauern in
Jamaika, Indien, Sri Lanka, Dominikanische
Republik, Südafrika
60Exporterstattungen
61Kommissionshaushalt 2002
Von 93,865 Mrd. gibt die Kommission aus
Strukturfonds 32.287,1 Mrd.
EAGFL-Garantie 44.480,2 Mrd.
62Verteilung der Direktzahlungen pro Betrieb
- EU-Kommission (2002)
- 78,5 der Betriebe unter 5.000 / Jahr 17,8
aller Zahlungen - 2,2 der Betriebe über 50.000 / Jahr40
aller Zahlungen
63Den Welthandel verwandeln
- Aktivitäten von Nicht-Regierungs-Organisationen
- Lobbyarbeit
- Weltweite Vernetzung und Bündnisse
- Agenda-Prozesse
- Fairer Handel und 3.-Welt-Arbeit
- Konsumverhalten von VerbraucherInnen
- Konkrete Forderungen an die Verhandlungen
64Den Welthandel verwandeln
- NRO-Aktivitäten
- Kampagnen
- Lobbyarbeit, Aktionen
- weltweite und regionale Bündnisse
- Thematisch v.a. zu
- Agrarhandel
- Ernährungssicherheit
- Rechte an geistigem Eigentum
- Transparenz und Demokratisierung der WTO
- Nachhaltige Entwicklung
65Den Welthandel verwandeln
- Agenda-Prozesse
- Konkrete Produktbeispiele (Der Pott kocht
fair), gemeinsame Betroffenheit in Nord und Süd,
Verbraucherverhalten - Fairer Handel
- Nicht Ablehnung vom Globalisierungsprozess
sondern hinweisen auf strukturelle
Benachteiligung für schwächere Produzenten
66Den Welthandel verwandeln Allgemein
- Die Agrarverhandlungen müssen die Priorität auf
die Beseitigung bestehender Ungerechtigkeiten im
Agrarhandel legen. Weitergehende
Liberalisierungsvorschläge lehnen wir ab. - Die WTO soll in der Präambel des
Marrakesh-Abkommens und in der Präambel des
Agrarabkommens der WTO den Vorrang der
Menschenrechte anerkennen, insbesondere des
Rechts auf Nahrung.
67Den Welthandel verwandelnMarktöffnung
- Geringere und flexiblere Verpflichtungen für
Entwicklungsländer beim Marktzugang - Die effektive Ausnahme aller für die
Ernährungs-sicherheit und den Lebensunterhalt von
Kleinbauern zentralen Produkte von allen
Marktöffnungs-verpflichtungen - Eine effektivere spezielle Schutzklausel
- Aussetzung der Marktöffnungsverpflichtungen für
Entwicklungsländer, bis die Industrieländer ihre
Exportunterstützung und die internen Subventionen
wirksam reduziert haben.
68Den Welthandel verwandeln Exportsubventionen
- Verbot der Exportsubventionen binnen 3 Jahren und
ein Down payment von 50 im ersten Jahr. - Verbot von Dumping für landwirtschaftliche
Produkte. Industrieländer sollten verpflichtet
werden, den Export von Produkten unter den
Produktionskosten wirksam zu verhindern - Neue Schutzmöglichkeiten vor Dumping für
Entwicklungsländer
69Den Welthandel verwandeln Interne Unterstützung
- Größere Flexibilität für die Entwicklungsländer,
kleinbäuerliche Landwirtschaft durch
preisstabili-sierende Maßnahmen unterstützen zu
können. - Hierzu sollen die Industriestaaten einen Teil der
durch den Subventionsabbau frei werdenden Mittel
bereit stellen (Konversion). - Kopplung aller Unterstützungsmaßnahmen an
wirksame ökologische und soziale Kriterien. - Begrenzung und Abbau der blue-box-Zahlungen und
der unkonditionierten direkten Einkommensbeihilfen
.
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