GRUNDKURS II - PowerPoint PPT Presentation

About This Presentation
Title:

GRUNDKURS II

Description:

Title: Kein Folientitel Author: R diger Robert Last modified by: R diger Robert Created Date: 3/22/2001 3:08:06 PM Document presentation format – PowerPoint PPT presentation

Number of Views:67
Avg rating:3.0/5.0
Slides: 24
Provided by: Rdig2
Category:
Tags: grundkurs

less

Transcript and Presenter's Notes

Title: GRUNDKURS II


1
GRUNDKURS II
Transnationale Unternehmen
und Demokratie
2
Konsequenzen der Globalisierung für die
Politikgestaltung
  • Das staatliche Regelungsmonopol wird durch
    Prozesse der Entgrenzung und Verflechtung in
    Frage gestellt.
  • Der Primat der Politik wird tendenziell durch den
    Primat der Ökonomie abgelöst.
  • Neue nicht-staatliche Akteure gewinnen an
    Bedeutung für die Politik, darunter
  • transnationale Unternehmen

3
Transnationales Unternehmen
  • Was ist ein Unternehmen?
  • Eine selbständig handelnde Einheit, deren Zweck
    die Erstellung von Gütern und/oder
    Dienstleistungen ist.
  • Was ist ein transnationales Unternehmen?
  • Ein transnationales Unternehmen ist ein weltweit
    agierendes Unternehmen unter einheitlicher
    Leitung einer Obergesellschaft mit
  • maßgeblichem Einfluss auf die jeweiligen
    gesellschaftlichen Strukturen,
  • Aktivitäten, die quervernetzt zum Machtanspruch
    politischer Systeme sind, und
  • der Fähigkeit, sich einzelstaatlicher Kontrolle
    in vielfältiger Weise zu entziehen.

4
Was ist neu an transnationalen Unternehmen?
  • Ihre Zahl und Größenordnung - ca. 60. bis 70.000
    mit Tochtergesellschaften ca. 900.000 und ca. 75
    Mio. Beschäftigten.
  • Ihre Herauslösung aus der Objektrolle gegenüber
    dem politischen System.
  • Ihre Transformation zu Subjekten des
    weltwirtschaftlichen Geschehens.

5
Transnationale Unternehmen und politisches System
6
Deutsche transnationale Unternehmen
  • 18 der 200 weltweit größten Konzerne hatten 2009
    ihren Sitz in Deutschland
  • Im global ranking lag Volkswagen mit Sitz in
    Wolsburg auf Platz 14 der Fortune-Liste der
    weltweit größten Unternehmen.
  • Umsatz, Produktionsstätten und Beschäftigte der
    transnationalen Unternehmen verweisen auf die
    Gleichzeitigkeit von Globalität und Lokalität.

7
Die größten deutschen Unternehmen 2009
Rang global Name Sitz Umsatz in Mio. US- Gewinn/Verlust in Mio. US- Beschäftigte
14 Volkswagen Wolfsburg 166.579 6.957 369.928
20 Allianz München 142.395 -3.577 182.865
23 Daimler Stuttgart 140.328 1.973 273.216
26 E.ON Düsseldorf 127.278 1.853 93.538
30 Siemens München 123.595 8.595 420.800
54 Deutsche Post Bonn 98.708 -2.471 451.515
59 BASF Ludwigshafen 91.193 4.262 96.924
61 Telecom Bonn 90.260 2.171 227.747
70 Deutsche Bank Frankfurt/M. 81.360 -5.613 80.456
74 Thyssen-Krupp Düsseldorf 80.210 3.295 199.374
78 BMW München 77.864 474 100.041
89 RWE Essen 71.851 3.774 65.908
95 Münchener Rück München 67.515 2.200 44.209
98 Bosch Gerlingen 66.052 504 281.717
8
Gefährdungen des politischen Systems durch
Entcontainerisierung
  • Herausbildung neuer Politikebenen
  • Verlust des demokratischen Grundkonsenses durch
    transnationale Unternehmen
  • Neue transnationale Spielregeln der
    Entscheidungsfindung
  • Einschränkung der Steuerungsfähigkeit des
    politischen Systems

9
Drei zentrale Problemfelder
  • Das Selbstverständnis transnationaler
    Unternehmen Unternehmensstruktur und
    Unternehmensphilosophie
  • Die transnationalen Unternehmen in der
    Innenpolitik Auswirkungen auf das
    liberal-pluralistische System der Bundesrepublik
  • Die transnationalen Unternehmen in den
    internationalen Beziehungen Das Problem des
    Reembedding

10
Unternehmensstruktur und Unternehmensphilosophie
  • Shareholder value
  • Ein Unternehmen fühlt sich nur seinen Eigentümern
    verpflichtet und ist vorrangig um Gewinnerzielung
    bemüht.
  • Eigentümer als Unternehmensbürger, dennoch keine
    Unternehmensdemokratie
  • Stakeholder value
  • Erweiterung der Wert- und Zielvorstellungen eines
    Unternehmens über bloße Gewinnerzielung hinaus
  • Problem Erfassung und Gewichtung
    unterschiedlicher Interessen und Akteure

11
Ansätze zu einer stakeholder-democracy in
Deutschland IUnternehmensmitbestimmung
  • Unternehmensmitbestimmung
  • als Instrument zur Bildung von Gegenmacht
  • als Instrument zur gesellschaftlichen
    Integration
  • Unternehmensmitbestimmung ist ein Ansatz zur
    stakeholder-democracy, der sich auf die
    Arbeitnehmer und ihre Interessenvertreter die
    Gewerkschaften - konzentriert.
  • Andere stakeholder mit Ausnahme der
    Kapitaleigner bleiben ausgeschlossen.

12
Ansätze zu einer stakeholder-democracy in
Deutschland II Gemeinwirtschaft
  • Gemeinwirtschaft gibt dem Ziel der Bedarfsdeckung
    den Vorrang vor dem Ziel des Gewinnstrebens.
  • Die Umsetzung öffentlicher Zwecke, das Wohl des
    übergeordneten Ganzen ist das wesentliche Element
    dieser Wirtschaftsgesinnung.
  • Als ein primär binnenstaatliches Konzept steht es
    in offenkundigem Widerspruch zur Globalisierung.
  • Das Konzept der Gemeinwirtschaft ist vor allem
    dann kaum auf Global Player anwendbar, wenn
    diese ihren Hauptsitz außerhalb Deutschlands
    haben.

13
Ansätze zu einer stakeholder-democracy in
Deutschland IIIMultifaktorielle und multilokale
Ansätze
  • Unverbindliche Verhaltenregeln für transnationale
    Konzerne durch OECD und ILO
  • Grenzüberschreitende Unterrichtungs- und
    Anhörungsverfahren für die Belegschaft
    transnationaler Unternehmen auf freiwilliger
    Basis
  • Verbindliche Richtlinie der EU zur Einrichtung
    transnationaler Betriebsräte
  • Es bleibt das Grundsatzproblem Wer ist
    stake-holder und wer nicht!

14
Transnationale Unternehmen und Innenpolitik I
Transnationale Unternehmen verschieben das
innenpolitische Parallelogramm der Kräfte.
Das auf Wettbewerb beruhende System
liberal-pluralistischer Interessenvermittlung mit
dominierender Widerlagerfunktion des Staates
droht verloren zu gehen.
Transnationale Unternehmen erzwingen geradezu ein
korporatistisches System.
  • Korporatismus bedeutet
  • Ein System unmittelbarer Teilhabe organisierter
    Interessen an der Ausführung von Politik,
  • Vergesellschaftung des Staates / Verstaatlichung
    der Gesellschaft sowie
  • Verknüpfung und Parallelismus von Staat und
    organisierten Interessen

15
Transnationale Unternehmen und Innenpolitik II
  • Korporatismus schließt für die transnationale
    Unternehmen die Möglichkeit ein
  • staatliche Steuerungsleistungen zu bestimmen und
    durchzusetzen.
  • das Instrument der politischen Verweigerung oder
    Verhinderung zum Einsatz zu bringen.
  • sich auf eine partielle Zusammenarbeit mit dem
    politischen System zu beschränken.
  • sich wegen ihrer Reichweite einzelstaatlicher
    Politik zumindest partiell zu entziehen.

16
Internationales reembedding transnationaler
Unternehmen
  • Möglichkeiten
  • Zentralistischer Weltstaat
  • Föderaler Superstaat
  • Sich selbst steuernde Gemeinschaft von Weltbürgern
  • Keine dieser Antworten vermag zu überzeugen.
  • Als Ausweg bleibt das Modell eines dritten
    Weges - das Konzept der global governance.

17
Übersicht Souveränitätsverlust, Entgrenzung und
Global Governance
18
Global Governance
  • Zurückzuführen ist das Modell der Global
    Governance auf einen Bericht der Kommission für
    Weltordnungspolitik von 1995.
  • Global Governance meint die Gesamtheit der
    Wege, auf denen Individuen sowie öffentliche und
    private Institutionen ihre gemeinsamen
    Angelegenheiten regeln.

19
Das Konzept basiert auf fünf Elementen
  • Akteursvielfalt anstelle von Staatenzentrismus
  • Pluralität von Entscheidungen auf lokaler,
    regionaler, nationaler, inter-/supranationaler
    Ebene
  • Multiple Entscheidungsstrukturen ohne feste
    Hierarchien
  • Weltweite Anerkennung menschenrechtlicher
    Standards
  • Ausbildung eines Mindestmaßes an
    zivilgesellschaftlicher Identität

20
Einbindung in eine Weltordnungspolitik
  • Elemente einer solchen Weltordnungspolitik
  • Sicherung bzw. Stärkung der weltweiten Konkurrenz
    mit Hilfe strikter Wettbewerbsregeln
  • freiwillige Vereinbarungen über Mindeststandards
    unternehmerischen Verhaltens
  • Weltweite Bloßstellung unternehmerischen
    Fehlverhaltens nicht zuletzt durch NGOs
  • Errichtung eines Rates für wirtschaftliche
    Sicherheit bei den Vereinten Nationen

21
Schwächen des Konzepts
  • Globalisierung wird als quasi naturgegeben
    erachtet.
  • Unterordnung machtbewusster transnationaler
    Unternehmen unter eine auf Kooperation beruhende
    Weltordnungspolitik
  • Überbetonung der Machbarkeit bürgernaher
    Zivilgesellschaft

22
Ergebnis
  • Möglichkeiten einer Einbindung transnationaler
    Unternehmen in die gesellschaftliche
    Zusammenhänge
  • eine innere Neustrukturierung von Großunternehmen
  • eine flexible Reaktion des politischen Systems
    durch stärkere korporatistische Ausrichtung
  • eine systematische Weltordnungspolitik

23
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
Write a Comment
User Comments (0)
About PowerShow.com