Kapitel 1/1 - PowerPoint PPT Presentation

1 / 59
About This Presentation
Title:

Kapitel 1/1

Description:

Title: Kapitel 6 Author: sattler Last modified by: Artner Created Date: 10/15/2004 7:15:31 AM Document presentation format: Bildschirmpr sentation – PowerPoint PPT presentation

Number of Views:76
Avg rating:3.0/5.0
Slides: 60
Provided by: sattler
Category:
Tags: kapitel

less

Transcript and Presenter's Notes

Title: Kapitel 1/1


1
Kapitel 1
  • Einführung

2
1.1 Produktion als Funktion des Betriebes I
  • Funktionen des Betriebes
  • Produktion Beschaffung und Fertigung
  • Logistik auch Aspekte des Absatzes

3
Produktion als Funktion des Betriebes II
  • (industrielle) Produktion
  • Definition die Erzeugung von Ausbringungsgütern
    (Produkten, Output) aus materiellen und
    nichtmateriellen Einsatzgütern (Produktionsfaktore
    n, Inputs, Ressourcen) nach bestimmten
    technischen Verfahrensweisen
  • Vorprodukte werden oft von Zulieferern
    fremdbezogen, die sich auf die Herstellung
    einiger weniger Produktkomponenten spezialisiert
    und hierbei oft einen technischen Vorsprung
    erzielt haben.
  • Verwendung von nichtmateriellen Gütern (Patente,
    Lizenzen, Software,..)
  • weitere Produktionsfaktoren Maschinen,
    Lagerungs- und Handlingeinrichtungen, Energie,
    menschliche Arbeit
  • Abnehmer, die die im Betrieb erbrachten
    Leistungen, d.h. Güter oder Dienstleistungen
    nachfragen

4
Produktion als Funktion des Betriebes III
  • Beachtung von wirtschaftlichen, technologischen,
    gesellschaftlichen und rechtlichen
    Rahmenbedingungen, die den Handlungsspielraum der
    Unternehmung einschränken
  • Bei der Wahl der Produktionsverfahren sind alle
    Auswirkungen, die die natürliche Umwelt belasten,
    zu vermeiden oder zumindest in rechtlich und
    unternehmenspolitisch vertretbaren Grenzen zu
    halten. ? Imageaspekt gewinnt an Bedeutung
  • Befassung mit dem Realgüterstrom ( Güter- bzw.
    Leistungsstrom) Lieferanten ? Betrieb ?
    KundenDer in die umgekehrte Richtung fließende
    Nominalgüterstrom wird in der ABWL
    Finanzwirtschaft behandelt.

5
1.2 Begriffsbestimmungen I
  • Wertschöpfungsprozess Inputgüter ?
    wertgesteigerte Outputgüter
  • Arbeitssystem Produktion Rohstoff ? Endprodukt
    besteht aus einzelnen Abschnitten (umfassen einen
    bestimmten Teilprozess)
  • Arbeitssystem (Produktiveinheit)
    organisatorische Einheit (Maschinen, Werkzeuge,
    Arbeiter) in der jeweils ein einzelner Abschnitt
    eines Produktionsprozesses ausgeführt wird.
  • Input physischer Input zu bearbeitende
    Vorprodukte (Arbeitsobjekte, z.B. Rohstoffe,
    Zwischenprodukte, Verbrauchsfaktoren,
    Repetierfaktoren)
  • Grunddaten konstruktiver Aufbau der Produkte
    (z.B. Stücklisten), technische Angaben zur
    Ausführung der Produktion und der Montage (z.B.
    Arbeitsgangbeschreibungen) abzulesen.
  • Planungsdaten Produktionsaufträge (Angaben,
    wie viele Erzeugnis-einheiten bis zu einem
    bestimmten Termin fertig zu stellen sind)

6
Begriffsbestimmungen II
  • Output (Ausbringung) Arbeitsobjekte durchlaufen
    den Produktionsprozess, werden bearbeitet und
    erfahren i.d.R. Wertsteigerung. Die
    Fertigstellungszeitpunkte der Produktionsaufträge
    werden als Rückmeldungen an das PPS-System
    übermittelt.
  • Transformation Der Transformationsprozess
    erfolgt unter Einsatz von Potentialfaktoren
    (Niveaufaktoren, Maschinen, Patente) und
    Menschen. Dieser Transformationsprozess wird in
    der Produktionstheorie durch Produktionsfunktionen
    beschrieben.

7
Begriffsbestimmungen III
  • Fertigungstiefe Anzahl der Wertsteigerungsstufen
    eines Erzeugnisses, die in einem Betrieb
    realisiert werden
  • Arbeitsteilung Wertschöpfungsprozess Rohstoff ?
    Endprodukt üblicherweise nicht in einer Firma ?
    internationale Arbeitsteilung z.B. Motoren aus
    GM-Werk in Aspern werden in anderen EU-Ländern in
    Opel-PKW eingebaut. Magna liefert diversen
    Autoherstellern zu, ...
  • Supply Chain Management (SCM) Koordination der
    einzelnen Glieder der Wertschöpfungskette
    Zulieferer Produzent Abnehmer um Bestände
    in der Kette zu minimieren, um kostengünstig und
    rasch auf Kundenwünsche reagieren zu können, etc.

8
Begriffsbestimmungen IV
  • Beachtung der folgende Aspekte bei der Erzielung
    von Wertschöpfung
  • Zeit Reduktion unproduktiver Vorgänge (z.B.
    Transport- und Lagerungsvorgänge) reduziert
    Durchlaufzeiten ? Wettbewerbsvorteil (Lieferzeit,
    Kosten) Wichtig Gestaltung der technischen und
    organisatorischen Infrastruktur (Layout,
    Konfiguration, ...) ? taktische
    Produktionsplanung
  • Flexibilität Anpassung an veränderte
    Umweltbedingungen
  • langfristig bzw. strategisch (technologisch,
    rechtlich bzw. wirtschaftlich)
  • kurzfristig bzw. operativ (Änderungen des
    Marktes)
  • Qualität geringe Ausschussraten, Funktionalität,
    Zuverlässigkeit und Langlebigkeit der erzeugten
    Produkte ? entscheidender WettbewerbsfaktorTotal
    Quality Management (TQM).
  • Infrastruktur
  • physischen Gegebenheiten ("Hardware",
    Produktionsanlagen, Lagerungs-, Materialfluss-
    und Handlungseinrichtungen)
  • Grundregeln ihres organisatorischen
    Zusammenwirkens (die "Software")
  • Produktionsplanungs- und -steuerungssysteme
    (PPS-Systeme)

9
Begriffsbestimmungen V
  • Logistik ganzheitliche, die einzelnen
    Funktionsbereiche der Unternehmung übergreifende
    (?"Querschnittsfunktion" der Logistik)
    Betrachtungsweise Ziel die Optimierung des
    Material- und Erzeugnisflusses (unter
    Berücksichtigung der damit zusammenhängenden
    Informationsströme) Zur Logistik zählen alle
    Prozesse des Transports, der Lagerung, der
    Materialhandhabung und Verpackung (TUL
    Transport, Umschlag, Lagerung).
  • Logistik Überbrückung von räumlichen,
    zeitlichen und mengenmäßigen Differenzen zwischen
    "Angebot" und "Nachfrage". Erfassung der
    gesamten logistischen Kette "Zulieferer
    Produzent - Abnehmer" (?SCM). Unterstützung
    durch Logistikdienstleister (z.B. Spediteure mit
    eigenen Lagerungs- und Umschlageinrichtungen)

10
1.3 Erscheinungsformen von Produktionssystemen
  • 1.3.1 Programmbezogene Produktionstypen
    (outputorientiert)
  • 1.3.2 Prozessbezogene Produktionstypen
    (inputorientiert)
  • 1.3.3 Einsatzbezogene Produktionstypen

11
1.3.1 Programmbezogene Produktionstypen I
  • Eigenschaften der Produkte
  • Güterart Hier sind materielle (Sachgüter,
    Maschinen, Werkzeuge) und immaterielle Produkte
    (Arbeit, Dienstleistungen und Informationen) zu
    unterscheiden.
  • Gestalt der Güter Nach der Gestalt der Güter
    kann man unterscheiden in ungeformte Fließgüter
    (z.B. Bier), geformte Fließgüter (z.B.
    Stahlbleche) und Stückgüter (z.B. Schrauben).
  • Zusammensetzung der Güter Hier lassen sich
    einteilige (z.B. Bohrer), und mehrteilige
    Produkte (z.B. ein PC) unterscheiden.
  • Beweglichkeit der Güter Die Produktion
    unbeweglicher Produkte (Kraftwerke, Brücken,
    Großanlagen) ist an den Ort ihrer späteren
    Nutzung gebunden. Das bedeutet, dass alle
    Produktionsfaktoren zu diesem Ort der
    Produktentstehung transportiert werden müssen.

12
Programmbezogene Produktionstypen II
  • b) Eigenschaften des Produktionsprogramms
  • Anzahl der Erzeugnisse
  • Auflagegröße (Repetitionstypen)
  • Beziehung der Produktion zum Absatzmarkt
    (Auftragstypen)

13
Anzahl der Erzeugnisse
  • Einproduktproduktion das Produktionsprogramm
    der Unternehmung enthält nur eine einzige
    Produktart, die als Massenprodukt erzeugt wird
    (z.B. Zement)
  • Mehrproduktproduktion Produktion
    verschiedenartiger Erzeugnisse

14
Auflagengröße (Repetitionstypen)
  • Definition Anzahl der nach Vorbereitung der
    Produktionsanlage ununterbrochen
    hergestellten Erzeugniseinheiten
  • Massenproduktion zeitlich nicht begrenzte
    Produktion eines Gutes in großen Mengen.
    (Mechanisierung und Automatisierung, hohe
    Verrichtungsspezialisierung der Maschinen).
  • Sortenproduktion (Spezialfall der
    Massenproduktion) mehrere Varianten eines
    Grundprodukts (geringfügige Unterschiede z.B.
    verschiedene Waschpulversorten) werden auf
    denselben Produktionsanlagen zeitlich
    hintereinander hergestellt. Bei jedem
    Sortenwechsel muss der Produktionsprozess kurz
    unterbrochen und die Produktionsanlage umgerüstet
    werden.
  • Serienproduktion nach Vorbereitung einer
    Produktionsanlage wird eine begrenzte Anzahl
    identischer Erzeugnisse hergestellt. (Häufiges
    Umrüsten, flexible Produktionsanlagen).
  • Einzelproduktion individuelle Produkte, die als
    Einzelstücke hergestellt werden (Schiffbau,
    Anlagenbau, individueller Kundenauftrag). ?
    Baustellen- oder Werkstattfertigung.

15
Beziehung der Produktion zum Abatzmarkt
(Auftragstypen)
  • "make to order" (Kundenproduktion,
    auftragsorientierte Produktion) bei
    Produktionsbeginn liegt ein Kundenauftrag vor
    (Art und Menge der herzustellenden Produkte,
    Liefertermine). ? lange Lieferzeiten
  • "make to stock" (Marktproduktion,
    lagerorientierte Produktion) Produktion für
    einen anonymen Markt, also auf Lager
    (Nachfrageprognosen der Marktnachfrage). ?
    Risiko von Ladenhütern
  • "assemble to order" Versuch die Ansätze zu
    kombinieren, um beide Nachteile zu vermeiden
    Produktion häufig verwendeter Einzelteile auf
    Lager, auftragsorientierte Montage der
    Endprodukte. (Verkürzung der Lieferzeit,
    postponement).

16
1.3.2 Prozessbezogene Produktionstypen
(inputorientiert)
  • Arbeitspläne beschreiben die Folgen von
    Arbeitsgängen, die von
  • Arbeitssystemen an Arbeitsobjekten vollzogen
    werden.
  • Je nachdem wie sehr sich die Arbeitspläne der
    einzelnen Produkte
  • unterscheiden werden verschiedene Anordnungen der
    Arbeitssysteme
  • sinnvoll sein
  • Organisatorische Anordnung der Arbeitssysteme
  • Struktur der Produktionsprozesse

17
a) Organisatorische Anordnung der Arbeitssysteme
  • Funktionsprinzip
  • Objektprinzip

18
nach dem Funktionsprinzip
  • Werkstattfertigung
  • Räumliche Zusammenfassung von Arbeitssysteme mit
    gleichartiger Funktion (Stanzen, Drehbänke, etc.)
    in einer Werkstatt
  • Jeder Auftrag muss entsprechend der in seinem
    Arbeitsplan definierten technologischen
    Reihenfolge zu den einzelnen Werkstätten
    transportiert werden.
  • Sinnvoll bei Einzelproduktion bzw. geringen
    Stückzahlen/Auftragsgrößen, wo kein einheitlicher
    Materialfluss vorliegt (jedes Produkt nimmt einen
    anderen Weg über die Maschinen)
  • Wartezeiten der Aufträge vor ihrer Bearbeitung
    bzw. vor dem Transport ? unerwünschte
    Zwischenlagerbestände von angearbeiteten
    Erzeugnissen (work in process, WIP) und
    Leerzeiten (wenn eine Maschine auf einen Auftrag
    warten muss)

19
Layout einer Fabrikhalle bei Werkstattproduktion
Quelle Günther und Tempelmeier (1997)
20
Objektprinzip Fließfertigung
  • einheitlichem Materialfluss
  • die Arbeitssysteme werden entsprechend ihrer
    Position in den Arbeitsplänen der zu
    produzierenden Erzeugnisse i.d.R. linear
    angeordnet.
  • Kapazitäten der einzelnen Arbeitssysteme müssen
    eng aufeinander abgestimmt werden (gleichmäßige
    Auslastung)
  • ? sinnvoll, wenn ein einheitliches Grundprodukt
    bzw. eine begrenzte Anzahl von Produktvarianten
    produziert wird (Massenproduktion oder
    Sortenproduktion).
  • Unterscheidung zwischen
  • Reihenproduktion (Fließfertigung ohne Zeitzwang)
  • getakteter Fließfertigung (Fließfertigung mit
    Zeitzwang)


21
Reihenproduktion vs. getakte Fließfertigung
  • Reihenproduktion (Fließfertigung ohne Zeitzwang)
  • Materialfluss für alle Erzeugnisse weitgehend
    identisch
  • keine zeitliche Bindung der Arbeitsgänge
  • einzelne Arbeitsstationen können übersprungen
    werden, Rücksprünge sind nicht möglich
  • Pufferlager zwischen den Arbeitssystemen bzw.
    Stationen nötig
  • getakteter Fließfertigung (Fließfertigung mit
    Zeitzwang)
  • Zur Bearbeitung jedes Produktes steht in jeder
    Station eine fixe Zeitspanne zur Verfügung
  • keine Pufferlager
  • Arten
  • Transferstraße
  • Fließproduktion

22
Transferstraße
  • Transferstraße Verkettung zu einem
    automatisierten Gesamtsystem, wo die Werkstücke
    fest mit dem Transportsystem verbunden sind und
    nur simultan fortbewegt werden (synchroner
    Materialfluss) z.B. Motorenproduktion.

23
Fließproduktion
  • Fließproduktion
  • Koppelung durch selbständige Fördereinrichtungen,
    wobei die einzelnen Werkstücke auch unabhängig
    voneinander bewegt werden können (asynchroner
    Materialfluss) z.B. Montage von Fernsehern.
    Auch hier sind kleinere Pufferlager zwischen den
    Arbeitssystemen bzw. Stationen nötig

24
Zentrenproduktion
  • Räumliche Zusammenfassung unterschiedlicher
    Arbeitssysteme (die für eine Produktgruppe
    benötigt werden) unter Anwendung des
    Objektprinzips (weniger Materialbewegung als bei
    Werkstattfertigung)Dabei können in einem
    Produktionszentrum beliebige Materialflüsse
    vorkommen.
  • ? eingesetzt, wenn für verschiedene Endprodukte
    ähnliche Einzelteile benötigt werden, die oft
    nicht nur dieselben Arbeitssysteme belegen,
    sondern auch nach ähnlichen Arbeitsplänen
    produziert werden
  • Verschiedene Varianten, je nach
    Automatisierungsgrad
  • Flexibles Fertigungssystem (FFS, flexible
    manufacturing system, MFS)
  • Produktionsinsel

25
Flexibles Fertigungssystem
  • Produktion und Materialflusssystem werden
    weitgehend automatisiert
  • besteht aus numerisch gesteuerten Maschinen
    verbunden durch ein automatisiertes
    Materialflusssystem
  • Werkstück- und Werkzeugfluss erfolgen weitgehend
    automatisch

26
Produktionsinsel, Gruppentechnologie-Zelle
  • Produktionsinsel
  • teilautonome Arbeitsgruppen
  • Verzicht auf vollständige Automatisierung
  • Gruppentechnologie-Zelle
  • Verzicht auf die Integration disponierender und
    kontrollierender Aufgaben

27
b) Struktur des Materialflusses
  • Weitere wichtige Gliederung der prozessbezogenen
  • Produktionstypen unter Beachtung der Struktur der
  • Produktionsprozesse
  • Form des Materialflusses
  • Kontinuität des Materialflusses
  • Ortsbindung der Produkte
  • Anzahl der Arbeitsgänge
  • Veränderbarkeit der Arbeitsgangfolge

28
Form des Materialflusses (Produktionsstrukturtyp,
Vergenztyp) I
  • Glatter (durchgängiger, serieller) Materialfluss
    aus jeweils einer eingesetzten Werkstoffart wird
    eine einzige Produktart erzeugt.
    (Veredelungsfertigung)
  • Konvergierender (synthetischer) Materialfluss
    eine Produktart wird aus mehreren Werkstoffarten
    hergestellt (Montageprozesse, z.B. Autos)

29
Form des Materialflusses (Produktionsstrukturtyp,
Vergenztyp) II
  • Divergierender (analytischer) Materialfluss
    durch Aufspaltung einer Werkstoffart werden
    mehrere Produktarten erzeugt. (z.B.
    Erdölverarbeitung, wo gleichzeitig Benzin,
    Heizöl, Schmierstoffe und einige weitere Produkte
    erzeugt werden - Mengenrelationen variieren)
  • Spezialfall Kuppelproduktion (z.B. chemische
    Produktionsprozesse) in einem Produktionsprozess
    fallen mehrere Ausbringungsgüter gleichzeitig an
    (entweder starr oder variabel).
  • umgruppierendem Materialfluss in einem
    Arbeitsgang entstehen aus mehreren Werkstoffarten
    verschiedene Produktarten

30
Kontinuität des Materialflusses
  • KontinuierlicheObjekte wird während des
    Produktionsprozesses ununterbrochen
    weitertransportiert
  • diskontinuierliche Produktion Objekt wird in
    bestimmten zeitlichen Abständen zum nächsten
    Arbeitssystem weitertransportiert werden
  • Chargenproduktion (Spezialfall der
    diskontinuierlichen Produktion)Charge durch das
    Fassungsvermögen des Produktionsgefäßes (z.B.
    Hochofen) begrenzt ? Qualitätsunterschiede

31
Weitere Strukturmerkmale
  • Ortsbindung der ProdukteFabrik oder Baustelle
  • Anzahl der Arbeitsgängeeinstufig oder
    mehrstufig
  • Veränderbarkeit der ArbeitsgangfolgeReihenfolge
    der Arbeitsgänge vorgegeben oder veränderbar
    (Arbeitsplanflexibilität)

32
1.3.3 Einsatzbezogene Produktionstypen
  • Anteil der Einsatzgüterarten
  • materialintensiver Produktion (z.B. in der
    Mineralölverarbeitung)
  • anlagenintensiver Produktion (z.B. bei Einsatz
    flexibler Fertigungssysteme)
  • arbeitsintensiver Produktion (z.B. bei
    kunsthandwerklichen Produkten)
  • informationsintensiver Produktion (z.B. im
    Verlagswesen)
  • Konstanz der Güterqualität
  • werkstoffbedingt wiederholbare Produktion
  • Partieproduktion Werkstoffe, die aus
    unterschiedlichen Partien stammen, weisen
    besondere qualitative Eigenschaften auf (z.B.
    Naturprodukte Leder, Obst usw., Weinjahrgänge,
    ...)

33
1.4 Beispiel eines mittelständischen
Industriebetriebes
  • In Günther und Tempelmeier (1996 bzw. 1997) wird
    am Beispiel einer mittelständischen Unternehmung,
    die elektrische Messgeräte in Kleinserienproduktio
    n herstellt, veranschaulicht, dass die obigen
    Formen der Produktion durchaus auch gleichzeitig
    auftreten können
  • z.B.
  • Reihenfertigung bei der Leiterplattenbestückung
  • Inselproduktion bei der Montage
  • Qualitätskontrolle und mechanische
    Sonderfertigung in Form von
    Werkstattproduktion

34
1.5 Entscheidungsebenen
  • Eine moderne Sichtweise der Betriebswirtschaftsleh
    re und insb. der "Produktion und Logistik" ist
    entscheidungsorientiert. Sie betrachtet
    Entscheidungen, die im Zusammenhang mit der
    Vorbereitung, Durchführung und Kontrolle der
    Produktion einschließlich der resultierenden
    logistischen Prozesse gefällt werden müssen.
  • Es gibt 3 Entscheidungsebenen
  • strategisches Produktionsmanagement
  • taktisches Produktionsmanagement
  • operatives Produktionsmanagement

35
Strategisches Produktionsmanagement
  • Grundsatzentscheidungen um langfristige
    Rahmenbedingungen zu schaffen, unter denen sich
    eine Unternehmung erfolgreich entwickeln kann.
  • Beispiele
  • die Wahl der Produktionsstandorte
  • Umstieg auf eine neue automatisierte
    Produktionstechnologie mit dem Ziel,
    Wettbewerbsvorteile zu erzielen
  • Grundsatzentscheidung, gewisse Geschäftszweige zu
    schließen oder auszubauen
  • Grenzen zu anderen funktionalen Teilbereichen
    (z.B. Marketing)sind fließend.

36
Taktisches Produktionsmanagement
  • Aufbau, Konfigurierung und Dimensionierung der
    nötigen Infrastruktur, um, die in der
    strategischen Entscheidungsebene gesetzten Ziele
    zu verwirklichen und die angestrebte
    Leistungsstärke nachhaltig aufzubauen
    (Umgestaltung und Weiterentwicklung der
    Produktionsinfrastruktur),
  • Beispiele
  • Typische taktische Fragestellungen sind die
    Dimensionierung der Produktionskapazitäten und
    die Layoutplanung.
  • Abschluss eines Liefervertrages mit einem
    Zulieferer nach "Just-in- time"-Prinzip
  • Leistungsabstimmung von Fließbändern
  • Layoutplanung der Fabrikhalle bei
    Werkstattfertigung

37
Operatives Produktionsmanagement
  • Effiziente Nutzung der durch die Entscheidungen
    in der taktischen Planungsebene geschaffenen
    Infrastruktur
  • Ausschöpfung der Leistungspotentiale
  • Aufstellung des kurzfristigen
    Produktionsprogramms
  • Ermittlung des Materialbedarfs
    Losgrößenplanung
  • Feinterminierung der Arbeitsgänge in einer
    Werkstatt
  • Steuerung des Transportverkehrs der Fahrzeuge
    eines fahrerlosen Transportsystems (FTS).

38
Überblick
strategisch taktisch operativ
Planungshorizont bzw.Realisierungszeitraum langfistig (z.B. Jahre) mittelfristig (z.B. Monate) kurzfristig (Schichten, Tage, Wochen)
Bedeutung für die Gesamtunternehmung kann Bestand der Gesamtunter-nehmung sichern oder gefährden mittel gering
Risiko bzw. Zufallseinfluss hoch mittel geringer
Aggregationsgrad der Daten hoch aggregiert, oft nur verbal mittel detaillierte Daten
Entscheidungsebenen Top Management mittleres Management Unteres Management, Werkmeister
39
1.6 Exkurs in die Produktionstheorie
Gutenberg-Produktionsfunktion (Typ B)
  • Das Konzept der Produktionsfunktion geht von
    einem messbaren Zusammenhang zwischen
    Faktoreinsatz und Ausbringung aus. Im
    betriebswirtschaftlichen Zusammenhang ist die
    Zurechnung Faktoreinsätze an Produkte oft nicht
    direkt möglich (Ersatzteile, Betriebsstoffe wie
    z.B. Öle)
  • Gutenberg verwendet das Konzept der
    Betriebsmittelnutzung. Dabei sind 3 Stufen zu
    betrachten
  • technische Verbrauchsfunktion
  • monetäre Verbrauchsfunktion
  • Produktions-"Funktion"

40
1.6.1 technische Verbrauchsfunktion I
  • Ausgangspunkt ist die technische Leistungseinheit
    z.B. Schnittmillimeter bei Drehbank (und nicht
    Anzahl Bolzen).
  • Damit definiert man
  • d ... Produktionsgeschwindigkeit, Intensität
    der Anlagennutzung, Inanspruchnahmeintensität,
    "Drehzahl"
  • Durch diese Inanspruchnahmeintensität wird (bei
    jeder Faktorart i) verursacht
  • ... Verbrauch an Faktor i pro technischer
    Leistungseinheit bei Intensität d
    (verbrauchsabhängiger Produktionskoeffizient)
  • ... minimale technisch mögliche Intensität
  • ... maximale technisch mögliche Intensität

41
technische Verbrauchsfunktion II
Faktormenge
Geld
? Umrechnung in monetäre Größen
42
Beispiel
  • Beispiel
  • technische Leistungseinheit (TLE) Schnitt-mm
    auf der Drehbank,
  • ökonomische Leistungseinheit 1 Bolzen

2 Faktoren inhaltlich Preis/Einheit
Faktor i 1 Energie 1 2(d 6)2 10d 60
Faktor i 2 Rohstoff 2 100 d
43
1.6.2 monetäre Verbrauchsfunktion
  • Bewertung der Faktorverbräuche durch (konstante)
    Faktorpreise qi, sowie Aggregation über alle
    Faktoren i
  • Das Ergebnis ist die aggregierte monetäre
    Verbrauchsfunktion pro technischer
    Leistungseinheit (d.h. die variablen Kosten pro
    technischer Leistungseinheit bei
    Produktionsgeschwindigkeit d)
  • Durch Minimierung von erhält man die
    optimale Intensität

44
Beispiel (Fortsetzung)
  • Beispiel
  • technische Leistungseinheit (TLE) Schnitt-mm
    auf der Drehbank,
  • ökonomische Leistungseinheit 1 Bolzen

2 Faktoren inhaltlich Preis/Einheit
Faktor i 1 Energie 1 2(d 6)2 10d 60
Faktor i 2 Rohstoff 2 100 d


?
45
Beispiel (Fortsetzung)
  • monetäre Verbrauchsfunktion


1 2 (d - 6)2 10d 60 2 (100 d)
2 (d - 6)2 8d 260
Optimale Intensität ? Minimum von
4 (d 6) 8 0
d 6 2
?
dopt
8
46
1.6.3 Produktions- Funktion und Kostenfunktion
... Umrechnungsfaktor
  • x ?dt wobei

Betriebsdauer
Ausbringung

Beispiel Drehbank
Kosten bei Intensität d
47
Beispiel (Fortsetzung)
  • Beispiel (Forts.)
  • technische Leistungseinheit Schnitt-mm auf
    der Drehbank
  • ökonomische Leistungseinheit 1 Bolzen
  • 1 Bolzen 10 Schnitt-mm d.h.

x ?dt
Produktionsfunktion
zugehörige Kosten bei Intensität d
Optimale Intensität ? Minimum von
dopt 8
2 4 64 260
204
K(x) 2040 x KF ... bei "optimaler
Intensität"
48
1.6.4 Weitere Begriffe
  • Zeitspezifische Ausbringung Ausbringung pro
    Zeiteinheit o(d) ?d
  • Also x o(d)t Beispiel o(d) 0.1d
  • pi(d) ... Verbrauch an Faktor i pro
    ökonomischer Leistungseinheit bei Intensität d
    (produktspezifischer Faktorverbrauch)

x ?dt
Beispiel
10(2(d 6)2 10d 60)
p1(d)
2(d 6)2 10d 60
also
p2(d)
100 d
also
10(100 d)
49
1.6.5 Anpassungsformen
  • Im Zusammenhang mit der Wahl der Intensität d und
    der Einsatzdauer t eines Aggregates,
    unterscheidet man 3 mögliche Anpassungsformen
  • (Der Ausgangspunkt ist immer der grundlegende
    Zusammenhang x a d t bei gegebener
    Maschinenausstattung)
  • zeitliche Anpassung
  • intensitätsmäßige Anpassung
  • quantitative Anpassung

50
Zeitliche Anpassung
  • halte optimale Intensität fest
  • wähle
  • so, dass die gewünschte Ausbringung x erzielt
    wird
  • sollte wenn immer möglich gewählt werden

51
Intensitätsmäßige Anpassung
  • halte die Einsatzdauer fest,
  • wähle so, dass die gewünschte
    Ausbringung erzielt wird
  • nur sinnvoll, wenn man an der Kapazitätsgrenze
    ist zeitliche Beschränkung
    führt zur Kapazitätsbeschränkung bei
    optimaler zeitlicher Anpassung
  • wenn die gewünschte Ausbringung größer als
    ? kann nicht realisiert werden ?
    wählen
  • maximale Kapazität
    bei intensitätsmäßiger Anpassung

52
Isoquanten im Zeit Intensitäts- Diagramm
53
Beispiel zeitliche Anpassung
  • Beispiel (Forts.) Stück,
  • zeitliche Anpassung
  • halte optimale Intensität fest

wähle
schon ermittelt
54
Beispiel intensitätsmäßige Anpassung
  • Beispiel (Forts.) falls Zeitbeschränkung zu
    beachten ist, z.B.
  • so ist zeitliche Anpassung nicht
    mehr möglich,
  • wenn man x 20 Einheiten produzieren will (dmax
    sei 12)

aber
0.11220 24
0.1820 16
fest,
? halte Einsatzdauer
wähle
Kosten höher
55
Quantitative Anpassung
  • Zu- bzw. Abschalten identischer Maschinen bei
    optimaler Intensität tritt zumeist in
    Kombination mit anderen Anpassungsformen auf
    z.B. mit zeitlicher Anpassung, d.h. es wird
    zunächst zeitlich angepasst wenn nötig wird dann
    eine neue Maschine zugeschaltet (oder eine
    Zusatzschicht gefahren)
  • es treten sprungfixe Kosten auf (neue Maschine,
    neue Schicht)

56
nicht identische Maschinen
  • Falls nicht identischer Maschinen
  • mutative Anpassung Maschinen werden
    ausgetauscht
  • selektive Anpassung beide Maschinen bleiben im
    Einsatz
  • Der Einsatz hat dann kostenoptimal zu erfolgen.

57
1.6.6 Intensitätssplitting I
  • Intensitätssplitting
  • wenn die Einsatzdauer eines Aggregates in mehrere
    Zeiträume aufgeteilt wird, in denen eine
    unterschiedliche Intensität (evtl. auch 0)
    gewählt wird (tritt bei optimalem Einsatz oft
    dann auf, wenn die Gesamtkostenfunktion nicht
    konvex ist).
  • Ein Beispiel ist die optimale zeitliche
    Anpassung, bei der einen Teil der Zeit, also
    die optimale Intensität genutzt
    wird und die restliche Zeit, also
    die Intensität d 0 genutzt wird. (Aggregat
    wird abgeschaltet).

58
Beispiel (Fortsetzung)
  • Beispiel (Forts.) für variable
    Ausbringungsmenge

, einsetzen von
... Polynom 3. Grades in d
(ertragsgesetzlicher Kostenverlauf)
59
Intensitätssplittung II
Durch Intensitätssplitting (zeitliche Anpassung)
wird die ex post Kostenfunktion konvex.
Write a Comment
User Comments (0)
About PowerShow.com