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Title: Folie 1 Author: U6172 Last modified by: Steffen Wengert Created Date: 1/6/2006 1:48:39 PM Document presentation format: Bildschirmpr sentation – PowerPoint PPT presentation

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Title: Seite 1


1
Nanopartikel Herausforderung für den
Gesundheitsschutz
Dr. Steffen Wengert BAG, Abteilung Chemikalien
2
Nanotechnologie Chancen und Risiken
Fiction and Facts
3
Nanometer - Welt der Atome und Moleküle
1 Nanometer 10-9 m 1 Milliardstel Meter
12756 km 10 8m
10-1m
10-10m
4
Nanometer - Welt der Atome und Moleküle
5
Nanotechnologien Zukunft oder Vision?
http//www.nanotechproject.org/index.php
6
Nanotechnologie
  • Bei der Nanotechnologie handelt es sich weniger
    um eine Technologie als vielmehr um einen
    Überbegriff für eine Vielzahl von neuen
    Anwendungen und Produkten in Bereichen wie z.B.
    Materialtechnik, Oberflächentechnik, Farben- und
    Lacke, Medizin, Lebensmittel- und
    Verpackungstechnik, Kosmetik, Elektronik,
    Solartechnologie, etc. In allen diesen Bereichen
    macht man sich auf verschiedene Weise die
    speziellen physikalischen und chemischen
    Eigenschaften von nanostrukturierten Materialien
    (Quanteneffekte, grosse spezifische Oberfläche)
    zu nutzen.

7
Inhärente Risiken der verschiedenen NT-Felder
8
Nanotechnologien - Nanopartikel
  • Anlass zur Besorgnis gibt unseres Erachtens nicht
    die Nanotechnologie als solche, sondern jene
    Produkten und Anwendungen der Nanotechnologie,
    bei denen Nanopartikel verarbeitet oder im Laufe
    des Lebenszyklus eines Produktes (gezielt oder
    ungewollt) freigesetzt werden. Die
    Gesundheitsrisiken sind allerdings je nach
    Exposition (Ausmass, verschiedene Aufnahmewege
    wie inhalativ, dermal oder  oral) und der
    chemischen Natur der auftretenden Nanopartikel
    unterschiedlich zu beurteilen.

9
PC-Eigenschaften von Nanopartikel Grösseneffekte
10
PC-Eigenschaften von Nanopartikel Quanteneffekte
ab 100nm
CdTe - Quantendots
11
Kohlenstoff Allotrope - Nanopartikel
Diamant
FullerenC60
C-Nanotube
Graphit
12
Nanopartikel Ultrafeinstaub
13
Synthetische Nanopartikel
  • CNT, C60, Russ
  • Silica (SiO2)
  • Metalloxide (ZnO, TiO2, CeO2 , ..)
  • Silber
  • ..

14
Mögliche toxikokinetische Pfade für NP
Nanopartikel
Nase
Gehirn
Magen/Darm
Haut
Lunge
Blut
Tran et al. IOM Report, 2005
15
Eintrittsorgan Lunge Ablagerung von NP
16
Lunge Clearance Biopersistenz von NP
  • Clearance der Lungenalveolen
  • Chemisch (Auflösung, Proteinbindung)
  • Phagozytose durch Makrophagen
  • Ephitel-Endocytose
  • Translokation durch die Alveolarwand und via
    Blutkreislauf in andere Organe
  • Schlechte Clearance/ Biopersistenz
  • z.B. unlösliche Partikel (insbes. Fibern)
  • Chronische Entzündungen
  • Vernarbung und Zerstörung von Lungengewebe (z.B.
    Asbestose, Silikose)

4 Macrophagen beim Versuch eine Asbestfaser (ca.
80 ?m) aufzu-nehmen
(Ken Donaldson, University of Edinburg)
17
Toxische Effekte von NP in der Lunge
Adverser Effekt (Entzündung , ausgedrückt durch
Anteil neutrophiler Leukozyten in der Lungen
Lavage von Ratten), 24h nach intratrachaler
Einträufelung von TiO2-Nanopartikel. Oberdörster
et al.,, Env. Health Persp. 113 823, 2005
18
Toxische Effekte von NP in der Lunge
Cytotoxicität von TiO2-NP in alveo-laren
Makrophagen von Ratten
S. Hirano et. al (2000)
19
Translokation inhalierter Partikel zu anderen
Organen?
Epidemiologische Befunde Korrelation zwischen
Feinstaubbelastung und Herz-Kreislauf
Erkrankungen (? UFP gelangen in den Blutkreislauf
nehmen Einfluss auf Herz und Blutgefässe ?)
Exposition von 5 Freiwilligen mit ultrafeinem
Tc-gelabelten Kohlenstoffpartikeln
(lt100nm) Nemmar et. Al. Circulation 2002
105(4)411
20
Hinweise auf Translokation von NP via
olfaktorischen Nerven ins Gehirn
Inhalations-Experimente mit 13C-Carbon (lt 100nm)
an Ratten weisen auf eine Translokation ins
Gehirn hin, Signifikanz für Menschen muss noch
betätigt werden. Oberdörster et al.,
Translocation of inhaled particles to the brain,
Inhalation Toxicology 16437, 2004
21
Vergiftungsfälle mit Magic-Nano
  • Zwischen dem 27. und 30. März wurden den
    Giftinformationszentren in Deutschland 97 Fälle
    von zum Teil schwerwiegenden Atmungsstörungen bis
    hin zum Lungenödem nach der Anwendung von Magic
    Nano Bad- und WC-Versiegler und Magic Nano
    Glas- und Keramikversiegler des Herstellers
    Kleinmann gemeldet.
  • Wirkungsweise Siloxan-Lacke, Nanolacke

Keine Nanopartikel!
Sprayproblematik alveolengängige Aerosole (vgl.
Imprägniersprays)
22
Aufnahme von NP über die Haut?
Langzeit-Applikation von Sonnencreme mit
TiO2-Nanopartikel ? NP finden sich vornehmlich
in den oberen Bereich der Hornschicht, d.h. es
erfolgt keine Aufnahme (Lademann et al, Skin
Pharm. 12, 247, 1999)
Projekt Nanoderm (unterstützt durch EU) ?
Vorläufige Ergebnis scheinen zu bestätigen, dass
über die gesunde Haut keine Aufnahme von NP (d.h.
keine Translokation Haut Blut) erfolgt
23
Aufnahme von NP via Magen-Darm-Trakt (oral)
  • Es gibt deutliche Hinweise, dass Mikropartikel
    und in weit höherem Ausmass auch Nanopartikel die
    Darm-Barriere (über die sogenannten Peyerschen
    Platten) überwinden und via Lymphsystem in die
    Blutbahn gelangen können. (Desai et. al,
    Pharm.Res. 13, 1838, 1996)
  • es existieren keine Studien zu möglichen
    Schädigungen des Darms durch NP.

24
Toxische Effekte von NP in Zielorganen
  • zu toxischen Effekten von NP auf Zielorgane
    liegen abgesehen von der Lunge wenig oder
    keine publizierten Daten vor.
  • die wenigen vorhanden Tierstudien zeigen keine
    akuten adversen Effekte
  • im Zentrum des wissenschaftlichen Interesses
    stehen momentan Untersuchungen zur Cytotoxizität
    von NP, die meist in-vitro an Zelllinien
    durchgeführt werden. Diese erlauben allerdings
    nur eingeschränkte Aussagen zur tatsächlichen
    Toxizität der untersuchten NP.

25
Nanopartikel Entscheidende toxikologische
Parameter
W.J. Stark, Cytotoxicity of Nanoparticles, ETHZ
(2005)
26
Exposition des Menschen gegenüber Nanopartikel
(NP)
Umgang mit freien/ unge-bunden synthetischen NP
(unbeabsichtigte Expo-sition des Menschen)
UFP/Feinstaub natürl. und antropogenen. Ursprungs
(z.B. aus Verbrennungsprozessen, Abrieb, etc.)
Umgang mit Produkten, die Nanopartikel enthal-en
(z.B. Verpackungs-, Funktionsmaterialien etc. ?
Lebenszyklus)
Freie synthetische NP mit Target Mensch
? Medikamente
Synthetische NP in Umwelt (direkt oder indirekt
eingebracht)
Synthetische NP mit Target Mensch ? Genuss- und
Lebens-mittel, Kosmetika
27
Gesetzliche Grundlagen
  • Lebensmittelgesetz, LMG
  • Art. 13 Nahrungs- und Genussmittel
  • 1Nahrungsmittel dürfen bei ihrem üblichen
    Gebrauch die Gesundheit nicht gefährden.
  • 2Genussmittel dürfen bei ihrem üblichen Gebrauch
    und Genuss die Gesundheit nicht unmittelbar oder
    in unerwarteter Weise gefährden.
  • Art. 14 Gebrauchsgegenstände
  • 1Gebrauchsgegenstände dürfen bei
    bestimmungsgemässem oder üblicherweise zu
    erwartendem Gebrauch die Gesundheit nicht
    gefährden.
  • Chemikaliengesetz, ChemG
  • Art. 5 Selbstkontrolle
  • 1Wer als Herstellerin Stoffe oder Zubereitungen
    in Verkehr bringt, muss dafür sorgen, dass diese
    das Leben und die Gesundheit nicht gefährden.

28
Lücken in der Regulierung
  • Dosis (Exposition) muss neu definiert werden
    Anzahl Partikel, total Oberfläche und
    Oberflächenbeschaffenheit scheinen wichtiger als
    die Menge/Masse
  • Bestehende Teststrategien verlangen keine Analyse
    der systemischen Verteilung
  • Bestehende Testmethoden decken mögliche
    nanospezifische, adverse Effekte ungenügend ab
    neue toxikologische Endpunkte?
  • Die gesetzlichen Regelungen zu bestimmten
    chemischen Stoffen (z.B. Altstoffe im
    Chemikalienbereich oder Lebensmittelzusatzstoffe)
    machen keine Aussagen über deren Partikelgrösse.

Konkrete gesetzliche Änderungen, die einen Schutz
vor möglichen negativen Auswirkungen von
Nanopartikel gewährleisten könnten, benötigen
zunächst weitere Forschungsdaten!
29
Wie weiter ?
  • Vorsorgeprinzip?
  • Sollte nicht dazu benutzt werden Forschung und
    Entwicklung im Bereich Nanotechnologie und
    Nanopartikel zu verlangsamen oder zu behindern.
  • Aber !
  • Anwendungsorientierte, technische
    Weiterentwicklung der Nanotechnologie muss mit
    entsprechender Forschung hinsichtlich möglicher
    Risiken ergänzt werden
  • Spezifische ungebundene Nanopartikel und
    Prozesse, welche solche beinhalten, müssen
    (vorläufig) individuell betrachtet werden
  • Ungebundene Nanopartikel und Produkte, die solche
    enthalten, sollen gekennzeichnet werden.
  • Starke nationale und internationale
    Zusammenarbeit zwischen Industrie, Wissenschaft
    und regulatorischer Behörde ist unabdingbar
    (Aktionsplan CH, EU, USA, OECD).

30
Aktivitäten BAG
  • Forschung Risiken
  • Labor W.J. Stark ETHZ, Cytotoxicity of
    Nanoparticles
  • EMPA St. Gallen, Safety and Risks of Carbon
    Nanotubes
  • IST Lausanne, Nanoinventar
  • Kommunikation
  • TA-Suisse, Publifocus Nanotechnologie
  • Politik
  • Aktionsplan CH, Nanoregulation Plattform
  • OECD, internationale Interessengruppen (USA, EU)
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